Stadtnachricht

Führungskräfte interkommunal geschult


Elf Personen standen am Montag im Großen Sitzungssaal des Rathauses am Marktplatz. Sechs Damen und fünf Herren. Ihre Vorstellung fällt so aus: "Zusammen wiegen wir 810 Kilogramm  wie ein Eisbär. Alle gemeinsam sind wir 390 Jahre  halb so alt, wie Theodor Fontane heute wäre. In eine Reihe gelegt sind wir 19 Meter lang - wie ein Buckelwal. Vor 180 Jahren wurden die Buntstifte erfunden - genau diese Zeit sind wir im Öffentlichen Dienst tätig." Diese Elf sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des (Nachwuchs)-Führungskräfteprogramms im Rems-Murr-Kreis.

Gruppe

Die Idee

Die Idee dieses Programmes, das federführend von der Stadtverwaltung Schorndorf als Pilotprojekt durchgeführt wurde, ist folgende, wie Marina Munz vom Fachbereich Personal beschreibt: Da die Aufgaben der Verwaltungen immer komplexer werden, sind gut qualifizierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine der wichtigsten Voraussetzungen zu deren Bewältigung. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der Führungsstil der Vorgesetzten von zentraler Bedeutung für die Motivation und Leistungsfähigkeit. Potenzielle Führungskräfte sollen qualifiziert werden und ihnen so eine Perspektive bei der jeweiligen Stadtverwaltung geboten werden. Gleichzeitig werden dabei auch gute Führungskräfte gewonnen, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein gutes Arbeitsklima bieten zu können  das Stichwort laute: langfristige Mitarbeiterbindung.

Interkommunale Zusammenarbeit

Da Schorndorf allein, zu wenig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat um ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen, kam die Idee eines interkommunalen Programms auf. OB Klopfer sprach im Bürgermeistersprengel seine Kolleginnen und Kollegen drauf an. Backnang, Waiblingen, Weinstadt und Winnenden haben die Idee gerne aufgegriffen. Oberbürgermeister Matthias Klopfer: "So können auch hilfreiche Netzwerke zwischen den Städten gebildet werden." Für die Durchführung des Programmes konnte das BST-Management Beratung (Sitz in Rottenburg) gewonnen werden. Dozent war Dr. Hans Schiefer.

Voraussetzungen

Das Programm war ausgeschrieben für engagierte und leistungsbereite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem abgeschlossenen Studium und einer Eingruppierung ab EG9 TVöD/A9 und einem Beschäftigungsumfang von mindestens 50 Prozent sowie mindestens zwei Jahren Berufserfahrung.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden durch eine Potenzialanalyse (EDV-Analyse und Interview), welche die BST durchgeführt hat, ausgewählt. Ausgewählt wurden: aus Backnang: Hannah Kur, Carmen Egger und Jörg Ulver. Aus Weinstadt: Andreas Dilli. Aus Winnenden: Markus Menrath und Christina Riedl. Aus Waiblingen: Diana Lässle und Timo Schenk. Und aus Schorndorf: Hannah Oesterle, Jörg Stritzelberger und Anna Schulz. Ursprünglich waren es 15 Teilnehmer, vier sind im Laufe der Zeit aus unterschiedlichen Gründen ausgeschieden.

Zeitlicher Rahmen

Der Startschuss fiel am 14. November 2013. Das Programm war auf 260 Stunden ausgelegt, davon wurden 142 als Arbeitszeit angerechnet. 118 fanden in der Freizeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer statt. Jörg Stritzelberger und Andreas Dilli, die durch die Abschlussveranstaltung führten hatten ausgerechnet, dass sie in dieser Zeit gemeinsam 200 Fußballspiele hätten anschauen können. Auch ihren Verbrauch während dieser Zeit hatten sie aufgelistet: 275 Brezeln, 121 süße Stückle, 11 Obstkörbe und 50 Liter Kaffee.

Bausteine des Programms

Das (Nachwuchs-)Führungskräfteprogramm besteht aus folgenden fünf Fortbildungsmodulen:
  • "Als Führungskraft erfolgreich sein"
  • "Gespräche mit Mitarbeiter/innen zielgerichtet und motivierend führen"
  • "Projektarbeit systematisch gestalten"
  • "Eigene Arbeitsmethoden systematisch ausbauen"
  • "Als zukünftige Führungskraft das eigene Potenzial erkennen und weiterentwickeln"
  • In kleinen sogenannten Transfergruppen wurden (teilweise unter Anleitung) die erworbenen Fertigkeiten dann gemeinsam vertieft und im Alltag umgesetzt. Hinzu kam noch eine einwöchige Hospitation bei einem anderen Arbeitgeber, um unterschiedliche Arbeitsweisen und Abläufe kennenzulernen.
  • Aus der gemeinsamen Projektarbeit wurden in Kleingruppen tolle Ideen geboren. Themen waren:
  • "Interkommunale Zusammenarbeit"
  • "Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen"
  • "Barrierefreie Wahllokale"
  • "Wissenstransfer bei Neubesetzung von Stellen"
  • "Willkommensmanagement"

Zertifizierung

Feierlicher Höhepunkt der Abschlussveranstaltung war die Übergabe der Zertifikate an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die jeweiligen Oberbürgermeister.