Stadtnachricht

Roland Buggle spricht den Dank der Geehrten.

Regierungspräsident Johannes Schmalzl und der stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreis Heimatpflege haben am vergangenen Montag in der Schorndorfer Barbara-Künkelin-Halle gemeinsam die Ehrennadel des Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk Stuttgart an Personen verliehen, die sich in besonderer Weise um die Heimatpflege verdient gemacht haben. In diesem Jahr erhielten die Auszeichnung Sonja Mailänder aus Stuttgart-Möhringen, Tanja Waidmann aus Zwiefalten, Roland Buggle aus Schorndorf, Heinz Baumgärtner aus Massenbachhausen und Horst Baumgärtner aus Massenbachhausen.

Oberbürgermeister Matthias Klopfer sagte in seiner Begrüßung, er kenne Roland Buggle und seine Taten und könne sich daher sehr gut vorstellen, was jeder beziehungsweise jede einzelne der Preisträger für ein Lebenswerk im Bereich der Heimatpflege habe. Und sie haben alle etwas gemeinsam, die Preisträger von diesem Jahr und auch die Preisträger der vergangenen Jahre. Alle verbindet das Herzblut und die Verbundenheit zur Heimat.

Gerade in Zeiten in denen Flüchtlinge und Vertriebene ein großes Thema sind ist die Frage „Was ist Heimat?“ schwer zu definieren, so Klopfer weiter. „Für mich ist Heimat, wenn ich über den Marktplatz in der historischen Altstadt laufe. Hier ist meine Familie, hier fühle ich mich wohl.“ Regierungspräsident Johannes Schmalzl griff dieses Thema auf. „Heimat ist wirklich da, wo die Familie ist. Die Flüchtlinge erinnern uns immer wieder daran. Die, die vor vielen Jahre ihre Heimat verlassen haben und hier ein neues zu Hause gefunden haben und auch die, die aktuell hier ankommen.“ Umso wichtiger ist es die Kultur und Bräuche eines Landes, einer Region zu pflegen. „Nur wer die eigene Kultur kennt und lebt, kann sich Neuem und Fremdem gegenüber öffnen“, sagte Schmalzl. „Heimat vermisst man am meisten, wenn man sie verloren hat.“

Schmalzl freut sich, dass Baden-Württemberg das erste Bundesland sein wird, dass alle Kleindekmäler erfasst hat. Der Dank hierfür geht an die vielen Ehrenamtlichen, die sich dafür einsetzten. Außerdem hofft der Regierungspräsident, dass es Deutschland gelinge, die Mundart zu erhalten. Viele Sprachen weltweit sind schon ausgestorben, weil sie niemand mehr gesprochen hat. In Baden-Württemberg, besonders in Schorndorf trägt Roland Buggle einen großen Teil dazu bei. In seine Laudatio sagte Gunter Dlabal: „Roland Buggle engagiert sich seit über 30 Jahren ehrenamtlich im Bereich Pflege der schwäbischen Mundart, zunächst alt Mitglied in der Mundartgesellschaft Württemberg, seit 1998 im Verein schwäbische mund.art. Seither lieferte er für die Publikationsorgane „mund.art-INFO“ und für die monatlich erscheinende Vereinsseite in der Zeitung „Schönes Schwaben“ zahlreiche sachkundige Beiträge.“ Zudem hat Buggle an der Notgrabung im Welzheimer Westkastell teilgenommen, hat den Schorndorfer Stadtbach erforscht, Kleindenkmäler erfasst und vieles mehr.

Ehrenamtliche sind in diesem Bereich enorm wichtig. „Es ist mir sehr wichtig, auch diejenigen, die wir heute nicht auszeichnen können, zu ermutigen, mit ihrem guten Wirken fortzufahren“, so Regierungspräsident Johannes Schmalzl.


Regierungspräsident Johannes Schmalzl, OB Matthias Klopfer, Roland Buggle, Claus Paal MdL, Sonja Mailänder, Tanja Waidmann, Jochen Haußmann MdL, Heinz Baumgärtner, Horst Baumgärtner, Massenbachhausens Bürgermeister Nico Morast, stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreis Heimatpflege Gunter Dlabal (v.l.).