Stadtnachricht

Bürgerstiftung fördert Weilermer Bädle

Unterstützung für Sanierungsmaßnahmen

Schorndorf Aktuell, 9. Juli 2009
(jab) - Ein gerne gesehener Gast beim Freibad-Förderverein Weiler war OB Matthias Klopfer als Vorsitzender der Bürgerstiftung, der zusammen mit seiner Vorstandskollegin Christel Riedel einen Zuschuss von 1.000 Euro überreichte. Mit diesem Geld werden Sanierungsmaßnahmen für das wohl älteste Bädle im Remstal unterstützt. Die Freude war bei der Vorsitzenden Gisela Mahr und ihrem Stellvertreter Jürgen Erdmann groß, wurde doch just am selben Tag vor 80 Jahren das Weilermer Bad eingeweiht. Seit 15 Jahren wird es ehrenamtlich von Vereinsmitgliedern betrieben. Im Verband der Freibad-Fördervereine sind die Weilermer damit Vorreiter.

OB Matthias Klopfer ist derzeit für die Bürgerstiftung in doppelter Funktion tätig. Zum einen unterstützt er Aktionen wie den Kaffeeverkauf am Samstag zugunsten der Bürgerstiftung und nimmt für diese auch gerne Schecks entgegen. Weil die Stadt jeweils denselben Betrag drauflegt, ist das Kapital inzwischen auf rund 330.000 Euro angewachsen. Zum anderen werden erstmals die Zinserträge von zusammen etwa 11.000 Euro ausgeschüttet. Mit Beträgen von durchschnittlich 500 bis 1.000 Euro können damit viele Aktivitäten in der Stadt gefördert werden. Jetzt ruft die Bürgerstiftung dazu auf, für die nächste Runde im kommenden Jahr Zuschussanträge zu stellen (siehe Extrabericht in dieser Ausgabe).

Klopfer gratulierte den Freibad-Akteuren, dass sie mit ihrem Engagement so lange durchhalten. Er versicherte, dass die Stadtwerke weiterhin das Wasser umsonst bereitstellen.

Die Zukunft des Bädles schien beendet, als die Turnhalle gebaut wurde und die Wasserratten einem Parkplatz weichen sollten. Die Weilermer liefen dagegen Sturm. Der Förderverein zur Erhaltung des Freibads Weiler wurde 1991 gegründet. Anfangs engagierten sich die Mitglieder durch Spenden und Eigenleistungen bei der Renovierung, bis sie dann 1994 den kompletten Betrieb übernahmen.

Vorsitzende Gisela Mahr charakterisierte den Förderverein als eine "bunte Mannschaft von Weilermer Frauen, Männern und Familien, die sich für das Bädle engagieren". Dieses diene als Ort der Begegnung für Jung und Alt sowie als Treffpunkt für ein gemütliches Beisammensein und als Tummelplatz vor allem für jüngere Wasserratten. Sie organisieren den kompletten Badebetrieb und unterhalten das Freibad. Deshalb ist man stets auf viele Freiwillige angewiesen. Der Verein nähme die sozialen Aufgaben des Bades sehr ernst. Vor allem Familien mit kleinen Kindern finden im Bädle ein Areal, das von der Liegewiese aus überschaubar ist. Gisela Mahr: "Das Bädle ist in Weiler für viele ein Stück Tradition, bei den Älteren ruft es zudem schöne Erinnerungen an die Kindheit herauf." Von einem Stück Nostalgie kündigte der Eintrittspreis bei der Jubiläumsfeier: Den Badespaß gab es für zehn Pfennig, respektive Cent, wie vor 80 Jahren.

Bereits 1927 hat der TV Weiler unter Vorsitz von Oberturnwart Karl Hutt den Bau eines Freibades beschlossen. Dieses wurde dann am 30. Juni 1929 eingeweiht. Die Gemeinde gab damals einen Zuschuss von 2.500 Mark mit der Auflage, das Bad für die Allgemeinheit frei zu geben. Der Mittwochabend war einst für die Frauen und der Freitagabend für die Männer reserviert. Mitglieder des Turnvereins zahlten zehn Pfennig für eine Tageskarte, Nichtmitglieder 20 Pfennig und Auswärtige 30 Pfennig. Um 20 Uhr hatten junge Besucher das Bad zu verlassen.

Geplant ist für den 24. bis 26. Juli eine Jubiläums-Freibad-Hocketse mit einigen Highlights. Dazu gehören der Rekordversuch, alle Mitglieder um den Beckenrand zu postieren ebenso wie der Start eines Heißluftballons von der Wiese nebenan.