Stadtnachricht

Die Stadtbücherei im Aufwind


(jab) - Die Stadtbücherei Schorndorf, die von Dipl.-Bibl. Marianne Seidel engagiert geleitet wird, befindet sich weiter im Aufwind. Dies ist im Jahresbericht 2008 dokumentiert, den die Mitglieder des Kultur-, Jugend- und Sozialausschusses mit großem Wohlgefallen zur Kenntnis nahmen.

Die Entleihungen wurden in den letzten beiden Jahren um 12 Prozent auf rund 295.000 gesteigert. Gezählt werden 5.500 aktive Nutzer und im Jahr 78.000 Besucher. Bei den Kindern sind die Angebote besonders gefragt: 48 Prozent der Nutzer sind unter 20 Jahre alt, was von den Stadträten mit großem Respekt quittiert wurde.

Erstmals nahm die Schorndorfer Bücherei an einem bundesdeutschen Leistungsvergleich teil, einer Art Bundesliga mit hohen Anforderungen. Auf Anhieb belegte sie in ihrer Größenklasse (Städte zwischen 30.000 und 50.000 Einwohner) den 27. Rang (von 40) und landete damit im unteren Mittelfeld. EBM Reingruber ermunterte Marianne Seidel, weiter mit diesem Engagement nach vorne zu arbeiten: "Sie haben aus den Möglichkeiten viel gemacht."

Ganz im Sinne seiner Kolleginnen und Kollegen sprach SPD-Fraktionsvorsitzender Karl-Otto Völker von einer "beeindruckenden Entwicklung." Spontan stimmte das Gremium einem kostenlosen Internet-Zugang in der Stadtbücherei zu. Dieser wurde unverzüglich umgesetzt.

Ziel bei dem Bücherei-Ranking, dem sich längst nicht alle Einrichtungen unterziehen, war laut Marianne Seidel, die Stärken und Schwächen einzuschätzen sowie Anregungen zur Qualitätsverbesserung.

Anhand des wissenschaftlichen Instrumentariums kann gegenüber den eigenen Zahlen in den letzten Jahren eine Leistungssteigerung im Bereich der Auftragserfüllung dokumentiert werden. Im Vergleich mit den anderen Teilnehmern des Wettbewerbs erreicht die Schorndorfer Bibliothek durchweg beachtliche mittlere Werte.

Die Schwäche liegt eindeutig bei der geringen Fläche, die für Besucher und Medien zur Verfügung stehen. So entspricht das Raumangebot mit 15,7 Quadratmetern pro 1.000 Einwohner gerade mal gut der Hälfte des Mittelwerts von knapp 29 Quadratmetern.

Nur ganz wenige Bibliotheken sind beengter untergebracht. Daraus resultieren naturgemäß Defizite bei der Aufenthaltsqualität, den Präsentationsmöglichkeiten für Medien sowie den Veranstaltungsmöglichkeiten.

Leiterin Seidel: "Das macht uns ein wenig zu schaffen." Weil die Bücherei mit 78.000 Besuchern im Jahr durchaus ein gefragter Frequenzbringer sei, könne sich die Stadt ja mittelfristig überlegen, für den Lesetempel einen Platz in einem der innerstädtischen Neubauquartiere zu finden.

Zuvor wird erst einmal das 60-jährige Jubiläum gefeiert. Vom 13. bis 16. November gibt es neben Kinderveranstaltungen eine Gewinnaktion und natürlich einen Jubiläumsempfang. In den kommenden Monaten setzt man in der Stadtbücherei verstärkt auf die Kooperation mit Schulen.

So wird für alle dritte Klassen ein spezielles Angebot gemacht, denn jeder Schüler sollte mindestens einmal in der Bücherei gewesen sein. Das Projekt wurde auf der Grundschulrektorenkonferenz bereits erfolgreich vorgestellt. Für alle anderen Schulstufen gibt es natürlich auch weiterhin Führungen.