Stadtnachricht

Jugendliche beratschlagen über Verkehrsentwicklungsplan


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Moderatorin Jessie befragt die Gruppe nach ihren Ergebnissen – positiv und negativ.

„Ich freue mich sehr, dass sich so viele Jugendliche für dieses Thema interessieren“, begrüßte Nicole Marquardt-Lindauer, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Sport und Erziehung, die rund 50 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren, die sich in der vergangenen Woche im Großen Sitzungssaal des Schorndorfer Rathauses eingefunden haben, um über Verkehrsentwicklung zu sprechen.

Vorbereitet und organisiert wurde diese besondere Art der Bürgerbeteiligung von Jugendlichen aus der Projektgruppe „Jung sein in Schorndorf“. Unterstützt wurden sie von zwei Mitarbeiterinnen der Ingenieurbüros BIT und Gevas, die an der Erstelllung des Verkehrsleitplans der Stadt Schorndorf beteiligt sind. „Leider waren bei den beiden bisherigen Bürgerbeteiligungen keine Jugendlichen dabei. Umso schöner, dass die Stadt Schorndorf sich nun so für die Jugendlichen einsetzt und noch einmal eine eigene Veranstaltung macht. Großes Lob“, so Tanja Witte von Gevas. Der letzte Verkehrsentwicklungsplan wurde im Jahre 1985 verabschiedet und ist längst nicht mehr aktuell – höhste Zeit also für eine Aktualisierung. Bisher wurde der Bestand in Schorndorf ermittelt. Dazu wurden Verkehrszählungen durchgeführt, Kennzeichen erfasst und Verkehrsteilnehmer befragt. Mit Hilfe der Bürgerbeteiligungen und dem Jugendforum sollen die Wünsche und Ziele ermittelt werden.

Und davon haben die Jugendlichen genug. In einer ersten Phase handelten sie Fragestellungen und Meinungen zur positiven und negativen Mobilität in Schorndorf ab. In der zweiten Arbeitsphase wurden Verbesserungsvorschläge entwickelt – basierend auf den Ergebnissen aus der ersten Phase.

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In Arbeitsgruppen überlegten sich die Jugendlichen Verbesserungsvorschläge.

Im anschließenden Plenum stellte jede Arbeitsgruppe ihre individuellen Ergebnisse vor. Negativ empfinden die Jugendlichen, dass Busse viel zu selten fahren, morgens häufig überfüllt und zudem schlecht klimatisiert sind. Am Bahnhof und an Haltestellen fühlen sie sich oft nicht sicher. Radewege sind ihrer Meinung nach nicht ausreichend beleuchtet. Der Wiesel sollte öfter und vor allem abends länger fahren und am Freibad sollten mehr Parkplätze zur Verfügung stehen. Viele der Jugendlichen verbringen einen Teil ihrer Freizeit im SG Stadion beim Training, für den Weg dorthin fehlt ihnen ein Radweg. Der neue Radweg am Traumpalast ist aus der Sicht der Jugendlichen allerdings unübersichtlich und gefährlich. Besonders erwähnt wurde immer wieder die schlechte Busverbindung zwischen Oberberken und Schorndorf. Da der letzte Bus um 16.50 Uhr nach Oberberken fahre, seinen die Schülerinnen und Schüler häufig auf Fahrdienste der Eltern angewiesen und dadurch eingeschränkt in der Freizeitplanung. Positiv bewertet wurde die S-Bahn-Verbindung nach Stuttgart, die vielen guten Radwege, wie zum Beispiel von der Grauhalde zum Bahnhof, sowie nette Busfahrer. Auch dass es viele Zebrastreifen und Querungshilfen in der Stadt gibt, finden die Jugendlichen toll. Doch auch hier hatten sie noch Hinweise auf weitere gefährliche Stellen. Zum Abschluss des Plenums erklärte Mara Sefrin von BIT den Schülerinnen und Schülern, was die Erwachsenen bei den Bürgerbeteiligungen aus Sicht der Jugendlichen wichtig fanden. Vieles deckte sich.

Julia Rathgeb, Leiterin des Fachbereichs Kommunales, Öffentlichkeitsarbeit, Kultur und Tourismus erklärte, dass die gesammelten Informationen, Ideen und Vorschläge an die beratenden Büros weiter gegeben und in den nächsten Workshop, der im November stattfindet, mitgenommen würden. Was tatsächlich umgesetzt werden könne, ließe sich aber noch nicht sagen. „Es wäre schön, wenn wir auch ein paar von euch am 18. November hier im Rathaus sehen würden“, lud Rathgeb die Schülerinnen und Schüler zum Mitmachen ein. Schulsozialarbeiter Lars Piechot lobte das gute Gelingen der Veranstaltung, bei der er, um Danke zu sagen, das erste Mal das Mikro ergriff. Dies sei ein tolles Zeichen dafür, wie selbstständig das Organisations- und Moderationsteam durch den Vormittag geführt habe.