Stadtnachricht

Das Thema der Woche: Gemeinderäte nehmen Stellung


(jab) Am heutigen Donnerstag beginnt offiziell die fünfjährige Amtszeit des mit der Wahl am 7. Juni auf 32 Mitglieder verkleinerten Gemeinderats. Etliche neue Gesichter sind dabei, die zu lösenden Aufgaben bleiben die alten. Vor allem mit Blick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise müssen künftig kleinere Brötchen gebacken und Schwerpunkte gesetzt werden. "Welche fünf Projekte oder Anliegen sollten in den nächsten fünf Jahren in der Daimlerstadt auf jeden Fall realisiert werden?" fragten wir je ein Mitglied der vier im Gremium vertretenen Fraktionen. Nachstehend die Antworten.

Martin Thomä: Wir wollen durch einen attraktiven Ausbau der Kinder- und Jugendbetreuung (z.B. durch eine Jugendfarm, Kinderhäuser, mehr Ganztages- und Ferienbetreuung) unsere Stadt noch familienfreundlicher gestalten. Wir wollen die Ortsteil-Stromnetze zurückkaufen, damit unsere Stadtwerke den Ausbau erneuerbarer Energien für die "eigenen Verbraucher" kostengünstig und klimafreundlich vorantreiben können und sie auf dem Energiemarkt wettbewerbsfähig bleiben. Wir wollen städtische Gebäude energetisch hochwertig sanieren (insbesondere Wohnungen der SWS) und dadurch den Wert der Liegenschaften steigern, das örtliche Handwerk fördern und das Klima schützen. Wir wollen durch neue und kreative Angebote erreichen, dass sich junge Familien kostengünstiges und bezahlbares Wohneigentum (z.B. durch Erbpachtverträge) schaffen können. Wir wollen die klimafreundliche Mobilität mit Bus und Bahn voranbringen und durch konsequenten Radwegebau den Anteil des Fahrradverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen in Schorndorf deutlich steigern.

Werner Neher: Das wollen die GRÜNEN in den nächsten fünf Jahren: Wesentlich mehr öffentliche Beratung in den Ausschüssen des Gemeinderats um den Willensbildungsprozess transparenter zu machen. Neuorganisation des Buskonzeptes mit übersichtlicheren Abfahrtsanzeigen auch auf dem Busbahnhof und gute Anbindung der Teilorte; auch in der Nacht und am Wochenende. Einrichtung eines offenen Jugendtreffs in der Innenstadt in Zusammenarbeit mit dem Jugendgemeinderat. Qualitätsverbesserung bei der Kinderbetreuung und Ausweitung des Ganztagesangebots, unter Einbeziehung der Eltern, auf die am weitesten entfernten Stadtteile Oberberken und Miedelsbach. Die Übernahme der Stadtteilnetze und Umbau der Stadtwerke zu einem Dienstleistungsunternehmen für Energieeinsparung.

Peter Erdmann: Für die FDP/FW-Fraktion haben folgende Vorhaben die höchste Dringlichkeit: Ausbau der Kinderbetreuung: Vor allem ausreichend Plätze für Kinder unter drei Jahren, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Bau der Mensa für das Schulzentrum Grauhalde: Eine unverzichtbare Voraussetzung für eine funktionierende Ganztagesschule und mit einer geplanten Kapazität von 600 Essen täglich eine Herausforderung für die Stadt. Sporthalle Haubersbronn: Der Landeszuschuss ist zugesagt, so dass die Halle baldmöglichst gebaut werden sollte. Viele Abteilungen des TSV Haubersbronn warten sehnlichst auf die dringend benötigte Halle. Verwertung des Maier am Tor/Riker-Geländes und dem Güterbahnhof entsprechend dem Breuninger-Areal: Dies ist die einzige zusammenhängende, größere Fläche zur Ansiedlung eines Magnetbetriebs und die Schaffung von ausreichend Parkplätzen - die Voraussetzung für eine dauerhafte Belebung der Weststadt. Verlegung des Bauhofs neben die Kläranlage in Weiler und Ausweisung des alten Geländes für eine Wohnbebauung - "Wohnen an der Rems": Mit dem Verkauf der dortigen, städtischen Grundstücke kann die Bauhofumsetzung finanziert werden.

Matthias Härer: Leider hat sich die Wirtschafts- und Finanzkrise auch zu einer handfesten Krise des Schorndorfer Haushaltes entwickelt. Deshalb muss es - insbesondere in den kommenden beiden Jahren - unsere oberste Maxime sein, den städtischen Haushalt zu konsolidieren, um auch in Zukunft Gestaltungs- und Investitionsspielräume zu haben. Die Schorndorfer CDU wird in der kommenden Amtsperiode ihre wichtigsten Ziele nicht aus den Augen verlieren: Wir sind mit ganzem Herzen für eine familienfreundliche Stadt mit attraktiven und modernen Betreuungs- und Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche. Wir setzen uns im Gemeinderat ein für den Erhalt unserer attraktiven Innenstadt sowie für eine funktionierende Verkehrs- und Wirtschaftsstruktur. Unsere Stadtwerke sollen zu einem modernen Versorgungs- und Dienstleistungsunternehmen für Schorndorf und sein Umland weiterentwickelt werden. Damit Schorndorf eine liebenswerte Stadt bleibt, halten wir es für notwendig, dass die Anliegen der Teilorte mitberücksichtigt werden.