Stadtnachricht

Das ZiB in der ehemaligen Schlachthofgaststätte öffnet bald seine Türen.

Als „die große Herausforderung des kommenden und der nächsten Jahre“ hat Oberbürgermeister Matthias Klopfer in seiner Haushaltsrede die Flüchtlingshilfe bezeichnet. Im Gemeinderat berichtete die Stadtverwaltung über den aktuellen Stand.

Hinsichtlich neuer Unterkünfte, die angesichts weiterer Flüchtlinge, die in den kommenden Wochen und Monaten in die Stadt kommen, gesucht werden, prüfe die Verwaltung in Absprache mit dem Landratsamt Rems-Murr derzeit die Unterbringung von Asylsuchenden in den Gebäuden Göppinger Straße 69 (40 Plätze), Steinwasenstraße 3 (120) und Vorstadtstraße 4 (50). Und im Grasiger Weg 6 und 8 sollen Unterkünfte für Familien oder für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge geschaffen werden (siehe auch „Infoveranstaltung“ im Text).

Neben der Frage der Unterbringungen arbeitet das neue Projektteam unter der Federführung von Oberbürgermeister Matthias Klopfer, Pressesprecherin Nicole Amolsch und Referentin Isabelle Kübler an weiteren Schwerpunkten: Sachspenden und Hilfsangebote, Betreuung, zentrale Koordination sowie Arbeit und Ausbildung. Ziel des Projektteams ist es, ein Gesamtkonzept umzusetzen, das die individuelle und nachhaltige Integration ermöglicht. So soll es beispielsweise den sogenannten „Wel-Kompass“ geben. In diesem sollen regelmäßige Einzelgespräche mit den Asylsuchenden dokumentiert werden, sodass ersichtlich ist, wer der Einzelne ist, welche Voraussetzungen er hat, welche Bedürfnisse und Ziele, und wie der Einzelne unterstützt werden kann.

Kurse gestartet

„Eine unabdingbare Voraussetzung für eine gelungene Integration ist die Kenntnis der deutschen Sprache. Die Stadt Schorndorf hat das vorhandene Sprachkursangebot für Asylsuchende wesentlich erweitert“, betont Ulrich Kommerell vom Fachbereich Familien, Soziales und Bürgerschaftliches Engagement. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Schorndorf wurde das bisherige Kursangebot erheblich ausgebaut. Besonders erfreulich: Kurzfristig konnten drei qualifizierte und motivierte Honorarkräfte gefunden werden. Judith Hildenbrand, Renate Lenz-Hampel und Bettina Stumpp haben den Sprachunterricht mit Asylsuchenden in dieser Woche begonnen.

Das Angebot werde gut angenommen, so Kommerell. Fast 80 Asylsuchende, aufgeteilt in fünf Gruppen, lernen jetzt mit viel Interesse und Begeisterung die von ihnen als sehr schwer empfundene deutsche Sprache. Den Asylsuchenden ist bewusst, dass ohne ausreichende Sprachkenntnisse eine Ausbildung oder eine Vermittlung in eine berufliche Tätigkeit nicht möglich ist. Auch eine soziale Integration wird mit Sprachkenntnissen sehr erleichtert. „Eine große Unterstützung erleben die Asylsuchenden durch das unverändert hohe Engagement der ehrenamtlich tätigen Sprachhelfer. Der Kreis der Sprachhelfer und -helferinnen ist inzwischen um weitere 34 Personen gewachsen. Die Lehrkräfte laden nächste Woche die Sprachhelfer in den Unterricht ein und vermitteln dabei den Kontakt zu den Asylsuchenden“, so Kommerell weiter. Der professionelle Sprachunterricht durch die Honorarkräfte der VHS, unterstützt von im Ehrenamt tätigen Helfern, vermittelt zügig Sprachkenntnisse für Asylsuchende und ist ein wichtiger Baustein für deren Integration. Finanziert wird der Sprachunterricht durch Mittel der Stadt Schorndorf, der Baden-Württemberg-Stiftung gGmbH und aus Spendenmitteln.

Infoveranstaltung zu geplanten Unterkünften am 26. Oktober

Die Stadtverwaltung informiert am Montag, 26. Oktober ab 19 Uhr (Einlass 18 Uhr) in der Barbara-Künkelin-Halle über die nächsten Schritte bei der Unterbringung von Asylsuchenden und über die Unterkünfte in der Kernstadt Schorndorf und den Stadtteilen, die derzeit geplant sind.

ZiB öffnet seine Türen

Am Samstag, 31. Oktober, öffnet das ZiB, das Zentrum für internationale Begegnungen, seine Türen für die Öffentlichkeit. Bei einem Tag der offenen Tür von 12 bis 16 Uhr haben die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, den neuen Treffpunkt in der ehemaligen Schlachthofgaststätte zu besuchen und sich vor Ort über die künftigen Angebote zu informieren. Mit dem ZiB schaffen Stadt und Kreisdiakonieverband Rems-Murr einen Treffpunkt, an dem sich Menschen mit internationalen Wurzeln, Asylsuchende, hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unterschiedliche Träger und interessierte Menschen austauschen können.

Info

Informationen und Ansprechpartner rund um die Flüchtlingshilfe gibt es im Internet unter www.schorndorf.de/asyl und auf www.schorndorf-hilft.de.