Stadtnachricht

Einblicke in die Stadtverwaltung


2016-02-04_OPS-04
Willkommen bei der Stadt Schorndorf: Am Montag starteten die Asylsuchenden ihr Praktikum bei der Stadt.

2016-02-04_OPS-03 Für Omar Gaye und einige weitere Asylsuchende, die derzeit in Schorndorf leben, war der Montag ein ganz besonderer Tag. Sie starteten ihr dreimonatiges Praktikum bei der Stadt. „OPS – Onboarding Programm Schorndorf“ – so heißt das neue Programm, das die Stadtverwaltung Schorndorf auf die Beine gestellt hat. Dahinter verbirgt sich eine Mischung aus Arbeit und Bildung. Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 12 Uhr arbeiten die insgesamt zehn Praktikantinnen und Praktikanten aus Syrien, Gambia und Afghanistan in den Fachbereichen, denen sie zugeteilt sind: von der Stadtentwässerung über die Bücherei bis hin zum Einsatz in Schulen. Weitere acht Asylsuchende werden im März die Zentralen Dienste unterstützen. Das Besondere an diesem Praktikum: Zwei Mal die Woche gibt es nachmittags ein zusätzliches Bildungsprogramm, das in Zusammenarbeit mit städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entstanden ist. „Ich freue mich, dass wir als Verwaltung, ebenso wie bereits einige Unternehmer in der Stadt, den Menschen die Chance eröffnen, in der Berufswelt Fuß zu fassen. Denn Arbeit ist ein wichtiger Schlüssel für eine gelingende Integration“, sagt Oberbürgermeister Matthias Klopfer. „Zudem sammeln nicht nur die Asylsuchenden in der Zusammenarbeit sicherlich neue und interessante Erfahrungen, sondern auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Möglichst viel vermitteln

2016-02-04_OPS-01 „Unser Ziel ist es, den Menschen in kurzer Zeit möglichst viel zu vermitteln“, erklärt Isabelle Kübler. Die persönliche Referentin des Oberbürgermeisters Matthias Klopfer hat dieses Programm entwickelt – und nun tatkräftige Unterstützung von Stefan Fuchs bekommen. Der 23-Jährige hat Volkswirtschaftslehre studiert, seinen Bachelor in der Tasche und ist derzeit ebenfalls Praktikant bei der Stadtverwaltung. Gemeinsam haben sie die geeigneten Kandidaten für die einzelnen Praktikumsstellen ausgesucht. Hilfreich waren dabei die sogenannten Kompetenzerhebungsbögen. Diese füllen die Asylsuchende eigentlich für das Jobcenter aus, das wiederum versucht, die Menschen in Ausbildung oder Arbeit zu vermitteln. „Anhand der Bögen konnten wir die Qualifikationen den Anforderungen in den Fachbereichen zuordnen“, erklärt Stefan Fuchs.
In der vergangenen Woche erhielten dann die ausgesuchten Programmteilnehmer eine Einladung zu einem Infovormittag im Rathaus. Stefan Fuchs erläuterte das Programm und führte dann Gespräche mit jedem Einzelnen zum jeweiligen Einsatzgebiet. Die Personalabteilung hatte die Arbeitsverträge dabei und damit stand einem Praktikumsbeginn nichts mehr im Wege. Für die Arbeit bei der Stadtverwaltung erhalten die Teilnehmer 1,05 Euro auf die Stunde gemäß des Asylbewerberleistungsgesetzes. Wer die drei Monate erfolgreich absolviert, erhält zudem ein Praktikumszertifikat. „Es geht darum, dass unsere Programmteilnehmer Einblicke in die Stadtverwaltung bekommen, die deutsche Sprache lernen, Kontakte knüpfen, mehr über die Stadt erfahren und im besten Fall ihre Berufschancen verbessern“, fasst Isabelle Kübler die Ziele zusammen. „Und wir planen, sofern unser OPS-Programm erfolgreich verläuft, die Plätze nach Ablauf der ersten Praktikumsrunde wieder zu besetzen.“ Omar Gaye aus Gambia ist einer der Praktikanten. Er ist 28 Jahre alt und lebt seit August in der Halle des Berufsschulzentrums in Schorndorf. „Es macht mir sehr viel Spaß, ich lerne jeden Tag etwas dazu und ich danke allen, die mich so freundlich aufgenommen haben“, sagt er in einer Mischung aus Englisch und Deutsch. Sein Praktikum absolviert er im Fachbereich Kommunales, Öffentlichkeitsarbeit, Kultur und Tourismus. Traditionell kochen würde er gerne mal für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, kündigt er an. Und hat auch schon das dazu passende Wort gelernt: „Mahlzeit.“

Bezug neuer Unterkünfte

2016-02-04_OPS-02 In den vergangenen Tagen sind die Bewohnerinnen und Bewohner in die beiden neuen Gemeinschaftsunterkünfte in der Wiesenstraße und Im Steinwasen eingezogen. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Kelch in der Wiesenstraße leben 45 Personen – hauptsächlich Familien aus dem Irak, Syrien und Afghanistan. Insgesamt ist dort Platz für 160 Asylsuchende. Im Gebäude der Firma Bunk Im Steinwasen sind 100 Menschen untergekommen – ebenfalls hauptsächlich Familien aus dem Irak, Syrien und Afghanistan. Insgesamt ist dort Platz für 140 Personen. Demnächst starten vor Ort die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer mit Sprachunterricht und der alltäglichen Unterstützung. Wie in den anderen Unterkünften, gibt es auch hier sogenannte städtische Hausverantwortliche, die als Bindeglied zwischen den Sozialarbeitern des Landkreises und der Stadtverwaltung dienen. Zudem koordinieren sie die ehrenamtliche Arbeit vor Ort. Hausverantwortliche für das Kelch-Gebäude sind Iris Schaffer, E-Mail: iris.schaffer(at)schorndorf.de und Leonhard Dommberger, E-Mail: info(at)jugendhaus-altlache.de. Hausverantwortliche für das Bunk-Gebäude sind der Weilemer Ortsvorsteher Klaus Beck, E-Mail: klaus.beck(at)schorndorf.de und GRÜNEN-Stadtrat Wilhelm Pesch, E-Mail: wilhelm.pesch(at)schorndorf.de. Wer sich in den Unterkünften ehrenamtlich engagieren möchte oder Fragen hat, wendet sich an das Projektteam Asyl unter 07181 602-5555 oder asyl(at)schorndorf.de.