Stadtnachricht

Politik im Rathaus: Bündnis 90/Die Grünen


Pesch_Wilhelm Mit großer Spannung warten wir GRÜNEN auf die Fertigstellung und Veröffentlichung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP). Nach umfangreichen Verkehrszählungen werden im VEP verschiedene Vorschläge erarbeitet, wie der Verkehr in der Zukunft aussehen soll – oder anders formuliert: Wie wollen wir unsere Mobilität in den nächsten Jahren gestalten.

Beginnen wollen wir in Weiler. Dorthin fahren wir von Schorndorf umweltfreundlich mit dem Rad, der S-Bahn oder mit dem Bus. Mit dem Schorndorf-Ticket kostet uns die Fahrt nur 1,75 Euro. Im Ortskern muss dringend die Verkehrssicherheit erhöht werden – insbesondere für FußgängerInnen. Diese werden aufgrund der geringen Fahrbahnbreite bei Ausweichmanövern von Autos oft gefährdet. Der Bau einer neuen Ortsumfahrung ist keine Lösung: Er dauert zu lange und zerstört Natur und Umwelt. Einigkeit herrschte bei einem Ortstermin, den Durchgangsverkehr zu reduzieren. Dazu stünden diverse Möglichkeiten zur Verfügung: Einrichtung einer Shared-Space-Zone zwischen Traube und Kirche mit Pflasterbelag, das heißt, in diesem Bereich sind alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt und es gilt ein Tempolimit von 7 km/h, weiterer Einbau von Leitboys an den Straßenrändern, Tempobegrenzung auf 30 km/h in der ganzen Ortsdurchfahrt, Einbau von Pförtner Ampeln und Radarkontrollen. Somit ist es für den überörtlichen Verkehr unattraktiv, Weiler zu durchfahren.

Wenden wir uns nun dem Bus-Verkehr zu. Im Jahr 2015 wurde vom Gemeinderat ein neues Bus-Konzept verabschiedet, bei dem es hauptsächlich um Verbesserungen der Linienführungen ging. Und im Februar 2016 erhielt Schorndorf den Zuschlag für das Forschungsprojekt „Reallabor“: Innerhalb von drei Jahren werden Lösungsvorschläge erarbeitet, den Bus näher an die BürgerInnen zu bringen. Es werden digitale Lösungen geschaffen: Fahrgäste sollen per Smartphone-App, Heimcomputer oder Telefon ihre Fahrtwünsche übermitteln können. Eine ganz wichtige Säule ist dabei die umfassende Bürgerbeteiligung.

Weiter geht es mit dem Radverkehr: Insbesondere im Hinblick auf die Interkommunale Gartenschau im Jahr 2019 besteht hier dringend Handlungsbedarf. Drei wichtige Projekte möchte ich nennen: den Bau eines Fahrradparkhauses und Unterführung für den Fuß-/Radverkehr am Bahnhof, um die Nordstadt mit dem Zentrum zu verbinden. Und das dritte Projekt ist die Realisierung einer schnellen und sicheren Nord-Süd- und einer Ost-West-Trasse für den Radverkehr. Und zum Schluss noch ein Abstecher nach Kopenhagen: dort fahren 45 Prozent der Einwohner mit dem Rad zur Arbeit. Jetzt werden überall in der Stadt neue Brücken über die Kanäle und Straßen gebaut, die dafür sorgen sollen, dass man auf jeder Innenstadtstrecke mit dem Fahrrad schneller ans Ziel kommt als mit dem Auto. Das macht die Stadt nicht nur lebendiger, sondern auch sicherer. Und es lohnt sich volkswirtschaftlich, weil die Menschen bis ins hohe Alter seltener krank sind, wenn sie in Bewegung bleiben.