Stadtnachricht

Ein Gartenfest als Zeichen der Anerkennung


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„In der Freiheit der Mitmenschlichkeit liegt unsere Stärke“, das sagte Angela Merkel in ihrer Ansprache nach dem Amoklauf in München und bezog sich dabei auf die Bürger, die ihre Türen für Mitbürger öffneten, um ihnen Schutz zu bieten. Doch dieser Satz, so ist sich Oberbürgermeister Matthias Klopfer sicher, trifft auch auf die Flüchtlingssituation in Deutschland zu. Und so begrüßte er mit diesen Worten die Gäste am Montagabend beim Ehrenamtsfest im Garten der Manufaktur. An diesem Abend standen diejenigen im Mittelpunkt, die sich tagein, tagaus engagieren, um anderen Menschen zu helfen.

Menschen in die Gesellschaft integrieren

„Wir haben den Flüchtlingen und Asylsuchenden nicht nur Schutz geboten, sondern wir versuchen, die Menschen in unsere Gesellschaft zu integrieren, ihnen zu begegnen, wir leben eine Willkommenskultur. Das ist unsere Stärke und diese müssen wir uns bewahren. Auch wenn die Schreckensnachrichten uns verunsichern. Unsere Stärke liegt im Miteinander, das sind unsere demokratischen Werte, unser Fundament, auf dem unsere Gesellschaft aufbaut“, betonte Klopfer. Dabei spielten die Ehrenamtlichen eine große Rolle. Ohne sie würde eine moderne Stadtgesellschaft nicht funktionieren. Und ohne sie wäre die Flüchtlingswelle in Schorndorf nicht zu bewältigen gewesen. „Ich bin stolz und dankbar über die zahlreichen Ehrenamtlichen in der Stadt“, sagte Oberbürgermeister Klopfer. „Bemerkenswert, dass sich einige einfach Urlaub nehmen und ganz selbstverständlich ihre Freizeit mit den Flüchtlingen verbringen.“

„Ich danke Ihnen für die zwischenmenschliche Wärme, die Sie Fremden gegenüber aufbringen, und die dadurch zu Freunden werden. Auf ehrenamtliche Arbeit kann das Gemeinwesen nicht verzichten. Sie sind ganz große Vorbilder“, sagte Matthias Klopfer. Sie alle seien „Brückenbauer“, nämlich Brückenbauer zwischen den unterschiedlichen Kulturen. „Sie tragen dazu bei, den Zugewanderten und aktuell den Asylsuchenden zu helfen.“ In und vor der Manufaktur herrschte während des Festes Ausgelassenheit. Musik von Icemo und der Musikgruppe aus der Unterkunft im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Kelch unter der Leitung von Christian Zech trug ebenso dazu bei, wie die leckeren internationalen Köstlichkeiten, die von der Kochgruppe des ZiBs und von der Kneipe der Manufaktur zubereitet wurden. Köstlicher Wein des Weinguts Bernhard Ellwanger und kühle Getränke rundeten bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen das Gartenfest ab.

Bei zwei Vorführungen konnten sich die Gäste im Manufaktur-Kino Kleine Fluchten den Film „Das Golddorf - Asyl im Heimatidyll“ ansehen. Der Dokumentarfilm dreht sich um heimatlose Flüchtlinge und heimatliebende Bayern, um bayerische Werte und Traditionen auf der einen und um die erschütternden Geschichten von Asylsuchenden auf der anderen Seite, über Parallelwelten in einem bayerischen Mikrokosmos im Schatten der Berge – und über die Heimat. Der guten Stimmung konnte auch ein kräftiger Regenschauer keinen Abbruch tun. Die Feier ging einfach im Saal und im Foyer der Manufaktur weiter.

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