Stadtnachricht

Erste Einblicke in die Gartenschau


Auf Gartenschau-Tour mit Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (Mitte).
Auf Tour mit Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (Mitte).

Kürzlich besuchte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU) vom Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz die Stadt Schorndorf und ließ sich von Thorsten Englert, Geschäftsführer der Remstal Gartenschau GmbH, Matthias Klopfer, Aufsichtsratsvorsitzender der Remstal Gartenschau GmbH, Gartenschau-Kurator Karl-Eugen Ebertshäuser und dem Prokuristen der Remstal Gartenschau GmbH Manfred Beier sowie dem Stuttgarter Landschaftsarchitekten Jörg Stötzer in die Vorhaben und Projekte zur Remstal Gartenschau 2019 einführen.
Erhöhung der Standortqualität

Bei der Begrüßung von Staatssekretärin Gurr-Hirsch erläuterte Oberbürgermeister Klopfer die Wichtigkeit der Gartenschau: „Die Gartenschau trägt in besonderem Maße zur Erhöhung der Standortqualität und zur Wirtschaftsförderung bei. Denn auch die Kommunen stehen in einem harten Wettbewerb untereinander. Deshalb ist es das oberste Ziel, durch die Remstal Gartenschau 2019 unser Remstal zur Naherholungsregion Nummer eins in Deutschland zu machen“. Insgesamt 20 Millionen Euro plane die Stadt Schorndorf in den kommenden Jahren zu investieren: zehn Millionen Euro für den Sportpark Rems, sechs Millionen Euro für einen Bewegungskindergarten und insgesamt vier Millionen Euro für die Gartenschau. Durch diese Investitionen der Stadt und der damit verbundenen Verbesserung der Standort- und Lebensqualität seien auch die ortsansässigen Unternehmen angeregt und angetan, ihre eigenen Projekte und Vorhaben bis zum 6. April 2019, dem Beginn der Remstal Gartenschau, zu realisieren, so Oberbürgermeister Klopfer.

Rund 135 Projekte

„Rund 135 Projekte in den 16 teilnehmenden Kommunen und damit rund 100 Millionen Euro werden in den Landschaftsraum investiert“, verdeutlichte Thorsten Englert das Ausmaß der ersten interkommunalen Gartenschau Deutschlands. Ein besonderer Aufschlag möchte der Geschäftsführer der Remstal Gartenschau zudem wagen: Ein erster Beitrag zur Internationalen Bauausstellung (IBA), welche 2017 bis 2027 in der Region Stuttgart zu Gast sei, solle geleistet werden. Mit international angesehenen Architekten sollen an besonderen Orten in den 16 teilnehmenden Kommunen weiße Bauobjekte entstehen. In Schorndorf könnte dies eine weiße ökumenische Kapelle am Grafenberg sein. „Mit diesen weißen Kunstobjekten sollen Blickbeziehung und Verbindungen zwischen den 16 Remstalkommunen geschaffen werden“, so Klopfer. Die Rems solle als das verbindende Element besonders hervorgehoben werden. Aktuell werde geprüft, ob ein weißes Band auf Pfählen über und neben der 80 Kilometer langen Strecke entlang der Rems gespannt werden könne, erläuterte Manfred Beier. Oberbürgermeister Matthias Klopfer ist sich sicher, dass man mit solch einem Kunstprojekt definitiv die Aufmerksamkeit aufs „Ländle“ ziehe.

Staatssekretärin Gurr-Hirsch empfahl den Gartenschau-Verantwortlichen, zentrale Veranstaltungen bereits schon im Jahr 2018 in das Remstal zu holen. Zwar könne sie keine finanzielle Unterstützung zusichern, dennoch wolle sie ihr breites Netzwerk und ihr Wissen zur Verfügung stellen. So schlug die CDU-Politikerin auch vor, den Genussgipfel des Landes Baden-Württemberg im Jahr 2018 im Remstal zu veranstalten. Intensive Bürgerbeteiligung sei eine „unabdingbare Pflichtaufgabe“, die zum Gelingen der Gartenschau beitrage, betonte Staatssekretärin Gurr-Hirsch. Neben dem Veranstaltungsschwerpunkt und einem intensiven Bürgerdialog schlug sie die konkrete Umsetzung von Urban Gardening, Hochbeete für seniorengerechtes Gärtnern sowie die Realisierung von Schulgärten in Schorndorf vor.

Besichtigung

Gemeinsam besichtigten die Gartenschau-Verantwortlichen mit Staatssekretärin Gurr-Hirsch die Schlosswallgüter, den Alten Friedhof sowie den Feuersee. Beim Abschluss des Rundgangs auf dem Grafenberg mit Blick über Schorndorf betonte Oberbürgermeister Klopfer, dass es bei dieser Gartenschau vor allem um Nachhaltigkeit und Genuss gehe. Dabei deutete er auf die hinter ihm liegenden Streuobstwiesen, Kirschenplantagen und die vor ihm liegenden Weinberge. Er könne sich gut vorstellen, dass außerdem heimische und regionale Produkte sehr gefragt seien. Ein Weißwein-Cuvée „Weiß von hier“ sei bereits der erste Bote dieser Remstäler Produkte. Klopfer ist überzeugt, dass sich die Produktpalette bis hin zur Remstäler Kirschtorte ausweiten lässt. Ihr ausdrücklicher Wunsch sei es, dass die Remstal Gartenschau 2019 in den Bürgern die Sehnsucht nach Garten und Natur wecke, sagte Gurr-Hirsch. Hier in Schorndorf hätten die Unternehmer und das frühere Bürgertum dies vorgelebt, indem sie sich Gütle und Weinberge zugelegt und diese liebevoll hergerichtet und bewirtschaftet hätten, so Gurr-Hirsch und deutete dabei auf die Wengerterhäusle. Zum Abschluss ihres Besuches gab die Staatssekretärin zu verstehen: „Ich bin zuversichtlich, dass die Gartenschauen in der globalen Welt von heute dazu beitragen, die Verwurzelung des Menschen in der Natur wieder hervorzuheben. Ich freue mich schon heute auf die Remstal Gartenschau 2019.“

Informationsrundgänge für die Bevölkerung

Auf Gartenschau-Tour mit Oberbürgermeister Matthias Klopfer (rechts). Nach dem Besuch der Staatssekretärin bot die Stadtverwaltung in der vergangenen Woche eine Rundfahrt mit Oberbürgermeister Klopfer und einen Rundgang zu den Gartenschaustandorten mit Manfred Beier, Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung und Bauen, an. Mehr als 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie einige Kurzentschlossene des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Schorndorf trafen auf dem Marktplatz zusammen, ließen sich zu den Gartenschaustandorten führen und die ersten Ideen und Pläne erklären.

Oberbürgermeister Klopfer führte seine Gruppe zunächst zur Aussichtsplattform am Grafenberg und wies darauf hin, dass dieser Standort auch während der Bürgerbeteiligung sehr gefragt gewesen sei. Klopfer stellte ebenfalls die Idee der 16 weißen Bauobjekte im Remstal, einer möglichen weißen, ökumenischen Kapelle am Grafenberg sowie eines weißen Bandes entlang der Rems vor. Er selbst begrüße breitere „Stäffele“, die durch die Weinberge zur Aussichtsplattform führen sollen, und sei diesbezüglich bereits in intensiven Gesprächen mit den Weingärtnern. Noch viel wichtiger sei für ihn, dass neben einem guten Zugang zur Aussichtsplattform die Besucherinnen und Besucher dort auf einen Pavillon treffen, welcher von den Schorndorfer Weibern, den Landfrauen, Gottesdienst im Grünen und weiteren, denkbaren Schorndorfer Vereinen und Organisationen bewirtet und bespielt werde. Beim Sportpark angelangt, musste die Fahrradgruppe aufgrund des einsetzenden Regens die Tour abbrechen. Dafür blieb umso mehr Zeit, sich dort noch untereinander auszutauschen und direkt mit dem Oberbürgermeister ins Gespräch zu kommen.

Auf Gartenschau-Tour mit Manfred Beier (links).  Für die Gruppe von Gartenschauprokurist Manfred Beier ging es nach einer kurzen Einführung in das Thema anhand eines detaillierten Übersichtsplanes im Rathausfoyer zu Fuß in den Stadtpark, den Schlosspark, zum Alten Friedhof sowie an den Feuersee. Von dort aus ging es mit dem Bus weiter zum Baurenwasen sowie auf den Grafenberg. Dabei fiel vor allem eines positiv auf: Die meisten der Schorndorfer Gartenschaubereiche sind problemlos zu Fuß erreichbar. Die zahlreichen Ideen der Planer erläuterte Manfred Beier ausführlich und stellte sich den zahlreichen Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dabei machte er deutlich: „Wir möchten Schorndorf zur Remstal Gartenschau nicht umbauen, sondern vor allem die bereits bestehenden Anlagen hervorheben und besser erlebbar machen. So profitieren nicht nur Gäste, sondern auch die Schorndorfer Bevölkerung selbst davon.“