Stadtnachricht

Breuninger-Investoren stellen sich vor


Seit 2009 gibt es Pläne das 1,3 Hektar große Grundstück der ehemaligen Lederfabrik Christ. Breuninger neu zu bebauen und zu nutzen. Nachdem die Planungen der Investoren Activ Group und SEPA nicht realisiert wurden, hat die Stadt das Grundstück im Jahr 2015 vom Insolvenzverwalter erworben. Die früheren Planungen mit einer stark gemischten Nutzung mit hohem Handels- und Dienstleistungsanteil wurden aufgrund aktueller Entwicklungen fallengelassen und der Schwerpunkt für einen neuen Anlauf auf Nahversorgung und Wohnen gesetzt. Im März 2016 wurde ein Investorenauswahlverfahren zum Verkauf des Geländes ausgelobt. Auf zwei Investoren hat sich der Gemeinderat in einer nichtöffentlichen Sitzung im Oktober verständigt.

Am kommenden Donnerstag, 19. Januar findet um 19 Uhr eine Bürgerinformationsveranstaltung zum Thema „Breuninger Areal“ im Großen Sitzungssaal des Rathauses am Marktplatz 1 statt. Dabei werden die beiden Konzepte der Öffentlichkeit im Detail vorgestellt. Für Fragen werden Vertreter der beiden Bewerbergemeinschaften, Gestaltungsbeirat Professor Dr. Pesch sowie die am Verfahren beteiligten Mitarbeiter der Verwaltung zur Verfügung stehen. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind ganz herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen. Am 9. Februar entscheidet der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung dann über den Zuschlag an einen der beiden Bewerber.

Durchmischung

Grundlage für die Ausschreibung war ein Gemeinderatsbeschluss, mit dem die Rahmenbedingungen für den Verkauf des Grundstücks beziehungsweise die Planungen des zukünftigen Investors festgelegt wurden. Anders als beim ersten Anlauf zum Verkauf des Geländes sollten bei diesem Mal die Wohnnutzung und Nahversorgung im Vordergrund stehen. Ziel des Auswahlverfahrens ist ein Entwurf, der eine hohe Wohnungsdichte mit hoher städtebaulicher Qualität, attraktiven Freiflächen und einer ausgewogenen Durchmischung von unterschiedlichen Wohnformen für verschiedene Zielgruppen verbindet. Gewerbliche Nutzungen sind im Wesentlichen auf einen Lebensmittelvollsortimenter begrenzt.

Um die stadtbildprägende Identität des Geländes zumindest teilweise zu erhalten, sollten die Investoren ihre Entwürfe mit einem teilweisen Erhalt bereits bestehender Bausubstanz entwickeln. Als Nebenvorschlag war auch ein Entwurf mit einer kompletten Neubebauung zulässig. Darüber hinaus ist die Verbesserung der Innenstadtanbindung eine zentrale Forderung des Gemeinderates. Die zukünftigen Investoren sollen den Ausgangsbereich der bestehenden Fußgängerunterführung neu gestalten und sich auch an der Aufwertung der Unterführung beteiligen.

Bis Ende Juni haben elf Bewerber ihre Planungen und Kaufangebote bei der Stadt eingereicht. In einem ersten Schritt wurde in einer internen Jurysitzung mit Beteiligung des Gestaltungsbeirats eine Vorauswahl gebildet. Die sechs Bewerber der Vorauswahl präsentierten dem Gemeinderat in einer Sondersitzung im Oktober ihre Entwürfe. In einer einstimmigen Entscheidung hat sich der Gemeinderat auf zwei Bewerber festgelegt.

Bewerber 1

Entwurf von Pflugfelder Immobilien für das Breuninger-Areal Der erste Bewerber ist die Pflugfelder Immobilien Treuhand GmbH aus Ludwigsburg, die ein Konzept mit Lebensmittelvollsortimenter, Gastronomie im denkmalgeschützten Gebäude Vorstadtstraße 4, und einer Kinderbetreuungs- oder Gesundheitseinrichtung vorschlägt. Insgesamt sollen circa 163 neue Wohnungen entstehen. Mit Stadthäusern, Penthouse-Wohnungen, Lofts, Mietwohnungen, seniorengerechten Wohnungen sowie Kleinstwohnungen für Pendler und Studenten ist für eine Durchmischung mit unterschiedlichen Wohnformen gesorgt. Die für die Bewohner aber auch für die Kunden des geplanten Supermarktes notwendigen Stellplätze werden in einer großen, eingeschossigen Tiefgarage bereitgestellt. Im inneren des Quartiers sollen verschiedene öffentliche und halböffentliche Freiflächen entstehen.

Bei der Gestaltung der Freiflächen soll durch verschiedene Elemente an die Geschichte des Areals erinnert werden. Durch einen teilweisen Erhalt von Bausubstanz sowie die durch die Verwendung von Klinkerfassaden wird ein Bezug zur alten Lederfabrik hergestellt. Der Eingang der Unterführung zur Innenstadt soll durch eine „Grüne Treppe“ aufgewertet werden, die bestehende Rampe für Radfahrer soll durch eine in Serpentinen verlaufende, barrierefreie Rampe ersetzt werden.

Bewerber 2

Entwurf der formart GmbH für das Breuninger-Areal Der zweite Bewerber ist die formart GmbH aus Stuttgart, die ebenfalls ein Konzept mit Lebensmittelvollsortimenter, Gastronomie im denkmalgeschützten Gebäude Vorstadtstraße 4 und je nach Nachfrage Büro- bzw. Praxisflächen vorschlägt. Insgesamt sollen circa 181 neue Wohnungen, vorwiegend Eigentumswohnungen und Mietwohnungen verschiedenster Größe, entstehen. Durch die Schaffung von senioren- und familiengerechtem Wohnraum sowie Kleinstwohnungen für Singles und Pendler, wird eine ausgewogene Durchmischung verschiedener Wohnformen erreicht. Die für die Bewohner aber auch die Kunden des geplanten Supermarktes notwendigen Stellplätze werden in einer großen, zweigeschossigen Tiefgarage bereitgestellt.

Durch die Anlage der Baukörper ist eine gute Wegeführung in Süd-Nord und Ost-West Richtung gewährleistet. Besondere gestalterische Elemente auf den neu geschaffenen Freiflächen sind Belichtungsöffnungen in die Tiefgarage sowie mehrere kleine Wasserläufe. Ein Erhalt von bestehender Bausubstanz ist bei diesem Entwurf nicht vorgesehen. Der Eingang der Unterführung zur Innenstadt soll durch eine in Serpentinen verlaufende Rampe mit zwischengeschalteten Sitzstufen barrierefrei und offen gestaltet werden.