Stadtnachricht

Nachdenklich und motivierend


Neujahrsempfang 2017 der Stadt Schorndorf in der Barbara-Künkelin-Halle

Rede des Oberbürgermeisters beim Neujahrsempfang am 13. Januar 2017

Rund 900 Gäste besuchten den diesjährigen Neujahrsempfang in der Barbara-Künkelin-Halle am vergangenen Freitagabend. Der Schorndorfer Liedermacher Matthias Weiss eröffnete mit satirischen Worten und Pianoklängen die Veranstaltung. Oberbürgermeister Matthias Klopfer stimmte motivierende aber auch nachdenkliche Töne in seiner Ansprache an. Und er kündigte an, in diesem Jahr neue Wege gehen zu wollen.
Gleich den ersten beschritt er zu Beginn der Veranstaltung: Er verzichtete auf die protokollarische Begrüßung. „Sie alle sind wichtig in unserer Stadt und damit Ehrengäste. Sie alle haben gemeinsam, dass Sie Schorndorf als Ort Ihres Lebens oder Ihres Arbeitens sehen. Schorndorf ist Teil Ihrer Heimat, Sie interessieren sich für unsere Stadt, was hier geschieht. Sie bilden damit das, was eine Stadt liebens- und lebenswert macht: Gemeinschaft, mit gegenseitiger Anerkennung, Respekt und Vertrauen.“

Unendliche Vorfreude auf die Gartenschau

Der Imagefilm der Remstal Gartenschau 2019, realisiert von der Schorndorfer Agentur JoussenKarliczek, fand gleich guten Anklang beim Publikum und machte Lust auf mehr. „Schorndorf und das Remstal putzen sich heraus. Gemeinsam wollen wir aus dem Remstal eine Marke etablieren“, betonte Klopfer und bedankte sich stellvertretend für alle Beteiligten bei Gartenschau-Geschäftsführer und Bürgermeisterkollege Thorsten Englert. Die Gartenschau sei nicht nur wichtig im Wettbewerb um die besten Köpfe für die Unternehmen, sondern auch ein bedeutender Meilenstein in der interkommunalen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit der 16 Remstalkommunen.

„Die Menschen sind der Reichtum unserer Stadt“, lautete die Kernbotschaft in Klopfers Rede. Er nahm sich daher Zeit, allen ehrenamtlich Engagierten „Danke“ zu sagen. Eine besondere Auszeichnung der Stadt erhielten in diesem Jahr mit der Verleihung der Daimlermedaille Martin Wolff, „Die Gestalterinnen des Osterbrunnens“ - der Landfrauen, vertreten durch Ilse Drechsler und Marianne Mayer, „Die Bahnhofspaten“ - der Altersfeuerwehr Schorndorf, vertreten durch Klaus Greiner, der Freibadförderverein Weiler e.V., vertreten durch Gisela Mahr, Hartmut Dietzel aus der Partnerstadt Kahla sowie Rainer Schuster. Mit der städtischen Verdienstmedaille in Silber wurde Dr. Eberhart Heiderich ausgezeichnet. Die städtische Verdienstmedaille in Gold wurde an Jürgen Lamm verliehen. Die Ehrenmedaille der Stadt Schorndorf überreichte Oberbürgermeister Klopfer an Rainer Brechtken. (Anmerkung der Redaktion: Die ausführliche Berichterstattung über die Geehrten erfolgt in der nächsten Ausgabe von Schorndorf Aktuell). Oberbürgermeister Matthias Klopfer bedankte sich darüber hinaus bei allen städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Gemeinderat und den Ortschaftsräten für ihr Wirken in der Stadt und gab einen Ausblick auf die wichtigsten kommunalpolitischen Meilensteine im Jahr 2017.

„Wir investieren in diesem Jahr – und in den kommenden – in das Beste, das wir haben, in unsere Kinder, unsere Zukunft. Bildung ist der einzige Rohstoff, den wir haben“, betonte Oberbürgermeister Matthias Klopfer in seiner Neujahrsrede. „Es ist unerlässlich, dass wir unsere Kinder gezielt und mit aller Kraft auf die Herausforderungen einer globalisierten Welt vorbereiten und dennoch nicht vergessen, dass die Ausbildung sozialer Kompetenzen und demokratischer Wertvorstellungen ebenso wichtige und entscheidende Grundpfeiler unserer Gesellschaft sind.“ Auf dem Plan stünden unter anderem die Digitalisierung der Schulen, das Richtfest des Burggymnasiums, die Generalsanierung der Gottlieb-Daimler Realschule, der Spatenstich des Kindergartens St. Markus und des Bewegungskindergartens im Sportpark Rems. Über den Bau der Stadtbücherei werde im Juli entschieden und die Eröffnung der Forscherfabrik finde diesen Herbst statt.

Die Zukunftsthemen für die Stadt

Im Bereich Mobilität und Infrastruktur liege der Fokus auf dem barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen, der Ortsdurchfahrt Oberberken, der Umfahrung Miedelsbach, Tempo 30 und der Verbesserung der Situation der Remsbahn. Auch die Schaffung von Arbeitsplätzen und genügend Wohnraum habe eine ebenso große Bedeutung, wie der Erhalt der Rems-Murr-Klinik Schorndorf. Im April entscheide der Kreistag über die Medizinkonzeption und bauliche Maßnahmen für die Rems-Murr-Kliniken. Derzeit hätten sowohl Winnenden als auch Schorndorf Vollbelegung. Klopfer macht unmissverständlich deutlich: „Geschlossen wird die Klinik Schorndorf nicht, wenn, dann wird sie privatisiert.“ Ein einwandfrei funktionierender und an den individuellen Bedürfnissen der Menschen ausgerichteter ÖPNV, eine intelligent gestaltete Infrastruktur, ausreichend Wohnraum und Arbeitsplätze sowie ein gut funktionierendes Gesundheitswesen – all dies seien Garanten dafür, dass Schorndorf weiterhin eine höchst attraktive Stadt bleibe.
Ebenso zukunftsweisend sei die Frage nach der Innenstadtentwicklung. Hierauf einen Fokus zu legen, sei dringend notwendig. Er motivierte deshalb Einzelhändler, Gastronomen und Unternehmer, weiter engagiert zu sein, offen zu sein für neue Ideen, die die Menschen in die Innenstadt locken. Mit der übergeordneten Frage „Wie wollen wir 2030 in Schorndorf leben und was müssen wir politisch dafür tun?“ werde sich ab diesem Jahr eine Haushaltsstrukturkommission beschäftigen und sowohl einen Leitbildprozess als auch eine Handlungsstrategie für Schorndorf entwickeln.

Gesellschaft, Medien und Kommunikation im Wandel

Eine große Herausforderung sieht Oberbürgermeister Klopfer im Wandel der Kommunikation: zurückgehende Nutzerzahlen in der (Print-) Medienlandschaft sowie der Rückgang an qualifiziertem Journalismus bereite ihm Sorge. „Wie sollen die Menschen in der Lage sein, sich eine eigene Meinung zu bilden, wenn die Faktenbasis fehlt?“ Deshalb rief er die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, aufmerksamer zu sein für Veränderungen in Politik und Gesellschaft und dabei immer zu reflektieren, was diese Entwicklungen konkret für ihre Heimatstadt bedeuten. Trotz des schrecklichen Ereignisses von Berlin kurz vor Weihnachten, als zwölf Personen bei einem Terroranschlag ums Leben kamen und unzählige Menschen verletzt wurden, setzten die Schorndorferinnen und Schorndorfer an Heilig Abend beim Gottesdienst auf dem Marktplatz ein klares Zeichen: Wir lassen uns keine Angst machen. Diese klare Haltung habe ihn besonders beeindruckt, so Klopfer.

Auch im Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen wünscht sich Schorndorfs Oberbürgermeister, dass Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Wählerinnen und Wähler einen kühlen Kopf bewahren und sich nicht von nicht auf deren Wahrheitsgehalt geprüften Informationen in den sozialen Medien beirren lassen. Er bat die Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich darum, die Politikerinnen und Politiker auf allen Ebenen sowohl in der Kommunalpolitik als auch ihn persönlich zu fordern. Passend zu seiner Bitte hat sich der Rathauschef als Vorsatz für dieses Jahr vorgenommen, den Bürgerinnen und Bürgern mehr zuzuhören. „Ich werde regelmäßig zu Gesprächen einladen, einmal ins Rathaus, einmal direkt vor Ort. Wenn wir uns alle auf diesen Weg begeben und jede Woche nur einen neuen Menschen kennenlernen - ein unglaubliches Netzwerk an Wissen würde neu in der Stadt entstehen. Ich lade Sie herzlich ein, begeben Sie sich mit auf diese Reise.“

Instagram

Apropos neue Wege: Oberbürgermeister Matthias Klopfer ist nun auch im sozialen Netzwerk Instagram: Unter „unserobschorndorf“ postet er ebenso regelmäßig wie auf seinem Facebook-Profil www.facebook.com/unserOB.