Stadtnachricht

„Weil jeder Mensch Religion braucht“


Die neue Dekanin: Dr. Juliane Baur.
Die neue Dekanin: Dr. Juliane Baur.

Musik lag in der Luft bei der Investitur der neuen Dekanin Dr. Juliane Baur in der vollen Schorndorfer Stadtkirche: Der CVJM-Gospelchor Chocolate, Trompeten, Orgelmusik und die Schorndorfer Kantorei machten den Gottesdienst zu einem Fest. Und das zurecht. Denn mit der Einsetzung der Nachfolgerin von Dekan Volker Teich durch Prälat Harald Stumpf hat der Kirchenbezirk Schorndorf nun wieder eine „Chefin“. Die 48-jährige Dekanin ist Pfarrerin, aber eben auch Vorgesetzte der 35 Pfarrerinnen und Pfarrer des Kirchenbezirks mit seinen rund 53.000 Evangelischen. Und Musik ist für Dr. Juliane Baur als leidenschaftliche Sängerin eine Herzensangelegenheit. Und so traf die Musik dann auch immer wieder den „richtigen Ton“, etwa, wenn der Gospelchor sang: „… festzustellen, dass das Leben mehr sein kann, als ich mir vorgestellt habe“. Denn auch die neue Dekanin staunt manchmal über ihre neue Position, was ihre Freude aber nicht schmälert: „Ich freue mich, dass mir das zugetraut wird, und gehe es jetzt tatsächlich auch mit Freude an.“ In den Worten der Zeugin Annegret Scherz-Dollmann kam dieses Zutrauen deutlich zum Ausdruck: „Ihre Klarheit in der Verkündigung, Ihre Überzeugungskraft im Gespräch, Ihr interessiertes, wertschätzendes Zugehen auf andere stärken Hoffnung und Vorfreude auf die künftige Zusammenarbeit.“

Ein bewegender Abend

Auf diese Zusammenarbeit und ein gutes Zusammenleben stieß man nach dem Gottesdienst im Martin-Luther-Haus an. Geladen waren alle, die sich mit freuten über dieses Ereignis im Kirchenbezirk. Neben dem Landrat Richard Sigel, dem Oberbürgermeister Matthias Klopfer und anderen, die Grußworte sprachen, waren das Gemeindemitglieder von Schnait bis Plüderhausen, von Kaisersbach bis Oberberken, Haupt- und Nebenamtliche, Junge und Alte. Das Haus war voll. Ein bewegender Abend, der das Thema „Religion“ ganz unaufgeregt in den Mittelpunkt von Schorndorf rückte. Nicht nur für diesen einen Abend, das jedenfalls hofft die neue Dekanin: „Weil ich glaube, dass jeder Mensch Religion braucht, einen Glauben braucht, um zurechtzukommen mit dem eigenen Leben – und Sterben und Versagen und dem, was freut und Hoffnung macht – und mit dieser Welt, die es erfordert, dass ständig Entscheidungen zu treffen sind, die einen selbst und andere und die Zusammenhänge, in denen wir stehen, betreffen.“

Viele Gäste waren in die Stadtkirche gekommen.