Stadtnachricht

Kindern in Not helfen




Am Sonntag, 30. April findet der BDS-Altstadtlauf in Schorndorf bereits zum achten Mal statt. Nach wie vor steht dabei der soziale Zweck im Mittelpunkt. Bereits zum vierten Mal wird in diesem Jahr mit dem Erlös das Projekt Kinderreich unterstützt, eine Initiative des Kinderschutzbundes. Aber wofür wird das „erlaufene“ Geld eigentlich eingesetzt? Die Wirtschaft floriert, die Arbeitslosenzahlen sinken - und trotzdem beklagt der Paritätische Wohlfahrtsverband, dass sich die Armut in Deutschland auf einem historischen Höchststand befindet. Dem aktuellen Armutsbericht zufolge sind hierzulande rund 12,9 Millionen Menschen arm - darunter über zwei Millionen Kinder. Besonders gefährdet sind Arbeitslose, Migranten, kinderreiche Familien und zunehmend Alleinerziehende.

„Die Jüngsten trifft die Armut besonders hart“, sagt Karin Feig, Gründerin und Leiterin von Kinderreich Rems-Murr, einer Initiative des Kinderschutzbundes. Wenn im Elternhaus das Geld für Musikunterricht, einen Schulausflug oder ein paar Sportschuhe fehlt, wird den Kindern häufig der Zugang zu sozialer und kultureller Bildung verwehrt. Sie werden gesellschaftlich ausgegrenzt. Die Konsequenzen sind sinkende Bildungschancen, ein geringes Selbstwertgefühl und damit verbunden ein sozialer Rückzug. Die Armutsspirale ist dann nur schwer aufzuhalten.

Dieser Problematik will Kinderreich entgegenwirken und bei den Menschen, Unternehmen, Behörden, Vereinen und Institutionen im Rems-Murr-Kreis ein Bewusstsein dafür schaffen, die Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen einkommensschwacher Familien zu bekämpfen. Das Projekt unterstützt die Familien mit alltäglichen Dingen wie Schulsachen und Kleidung. Auch Zuschüsse für ärztliche Behandlungen und nicht quersubventionierte Therapien werden gegeben. Aber auch mit verschiedenen Aktionen und Projekten wie einem Sommerferienprogramm und Elternkursen soll der Alltag erleichtert werden. „Wir versuchen unsere Mittel direkt, regional, unbürokratisch und individuell einzusetzen“, erklärt Feig. Die Gelder dafür werden ausschließlich über Spenden aufgetrieben. Beim BDS-Altstadtlauf sind seit 2014 insgesamt 56.000 Euro zusammengekommen - allein im vergangenen Jahr waren es 24.000 Euro. „Das ist unglaublich“, freut sich Karin Feig, die sehr dankbar über dieses Engagement ist. Mit dem Erlös des Altstadtlaufs konnten große Projekte ins Leben gerufen werden, wie die WiR-Kooperation mit der Künkelin-, Schiller und Reinhold-Maier-Schule, die bei der Integration von Migranten- und Flüchtlings-Kindern hilft. Allein dieses Projekt verursacht Kosten von 12.000 Euro pro Jahr „Mit unserem kleinen Verein hätten wir gar nicht die Manpower, solche Mittel zu akquirieren.“

Rund 400 Kinder haben alleine im vergangenen Jahr in irgendeiner Form Unterstützung von Kinderreich erfahren. Durch den Altstadtlauf ist das Projekt auch der breiten Öffentlichkeit in der Region bekannter geworden. Dadurch haben sich zwar die Einnahmen durch hilfsbereite Spender erhöht, trotzdem reichen die generierten Mittel noch längst nicht aus, um alle Anträge zu bewilligen. „Wir müssen auch einige abweisen“, bedauert Feig, weil der Bedarf stetig steige. 2016 sind 70 Anträge von Sozialarbeitern bei Kinderreich eingegangen - mehr als jemals zuvor. „Umso mehr“, sagt Feig, „sind wir auf Spenden angewiesen.“ Und auf viele Läufer beim BDS-Altstadtlauf.

Wer das Projekt Kinderreich unterstützen möchte, hier das Spendenkonto: Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Schorndorf/Waiblingen e.V.; Verwendungszweck: Projekt Kinderreich Sponsorenlauf 2017; Kreissparkasse Schorndorf, Konto 150 769 33 / IBAN: DE 61 602 500 1000 150 769 33; BLZ 602 500 10 / BIC: SOLADES1WBN.