Stadtnachricht

Stadtverwaltung investiert in Brandschutz


Brandschutztüre in der Schlosswallschule.

Jedes Jahr soll ein städtisches Objekt brandschutztechnisch saniert werden - so lautet das von der Stadtverwaltung ausgegebene Ziel im Rahmen des Brandschutzkonzeptes. In diesem Jahr können gleich zwei Projekte fertiggestellt werden: die Manufaktur und die Schlosswallschule. Beide sind nun flächendeckend mit durchgängig beleuchteten Notausgangschildern, einer batteriebetriebenen Notbeleuchtung und einer automatischen Brandmeldeanlage ausgestattet. Bürgermeister Thorsten Englert, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement Steffen Schultheiß und Ina Mayer, zuständige Bauingenieurin beim Fachbereich Gebäudemanagement, stellten vor einigen Tagen die durchgeführten Maßnahmen vor.

Manufaktur

Fluchttreppe im Außenbereich der Manufaktur. Fluchtwege, die durch das Gebäude führen, statt direkt ins Freie, teils vergitterte Fenster und eine alte Gebäudestruktur. Die brandschutztechnischen Voraussetzungen in der Manufaktur waren bisher alles andere als optimal. Dabei können sich mehrere hundert Menschen bei Veranstaltungen in den Räumlichkeiten der Manufaktur aufhalten, darunter sind auch meistens viele Ortsunkundige. „Umso wichtiger war es, für eine optimale Beschilderung der Notausgänge und ausreichend Fluchtwege zu sorgen“, berichtete Thorsten Englert. Dafür wurden mehrere Fluchttüren und Fluchttreppen installiert, die sowohl vom Erd- als auch vom Obergeschoss direkt ins Freie führen und damit eine schnelle Räumung im Ernstfall gewährleisten können. Fällt die Beleuchtung aus, springt die LED-Notbeleuchtung an. Die Akkus halten bis zu drei Stunden - mehr als ausreichend Zeit für eine sichere Flucht aus dem Gebäude.

Die Struktur der alten Fabrikhalle, in der der große Veranstaltungssaal mit Bühne untergebracht ist, brachte schwierige bauliche Gegebenheiten mit sich. „So wurden beispielsweise die Stahlträger mit spezieller Brandschutzfarbe gestrichen, die bei einer Beaufschlagung durch Feuer aufquillt und damit für mindestens 30 Minuten Stabilität sorgt“, erläuterte die Projektverantwortliche beim Fachbereich Gebäudemanagement, Ina Mayer. Löst einer der zahlreichen installierten Rauchmelder die Brandmeldeanlage aus, wird der Alarm vollautomatisch an die Rettungsleitstelle weitergeleitet, um keine Zeit zu verlieren. Die Leitstelle wiederum alarmiert die Feuerwehr. Durch den Einsatz von speziellen Infrarotrauchmeldern sollen Fehlalarme durch Disconebel verhindert werden.

Seit 2014 investierte die Stadt rund 600.000 Euro in die Manufaktur. Im Rahmen der Baumaßnahmen wurde außerdem die Außenfassade der Manufaktur komplett neu gestrichen.

Schlosswallschule

Beleuchtetes Notausgangsschild. „Schulen haben in unserem Brandschutzkonzept absolute Priorität“, machte Thorsten Englert deutlich. Da in der Schlosswallschule, in der rund 220 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden, bisher so gut wie keine Brandschutzmaßnahmen vorhanden waren, hatte man im Jahr 2012 mit den ersten Umsetzungen begonnen. Wie in der Manufaktur wurden auch in der Schlosswallschule beleuchtete Notausgangsschilder, eine Notbeleuchtung sowie eine automatische Brandmeldeanlage installiert. Außerdem wurden Sanierungsmaßnahmen in den Klassenräumen durchgeführt. Beispielsweise wurden die abgehängten Decken entfernt, wodurch die Räume nundeutlich heller und freundlicher wirken. „Durch zahlreiche Vorgaben im Denkmalschutz, an die wir gebunden waren, wurden die Maßnahmen im Endergebnis sehr teuer“, erläuterte Steffen Schultheiß die hohe Investitionssumme von rund 900.000 Euro.

Vor eine besondere Herausforderung stellte die Planer das große und offene Treppenhaus. „Mit den eingebauten Brandschutztüren, die von einer großen Glasfront umgeben sind, haben wir nur minimal in den Charakter des historischen Gebäudes eingreifen müssen“, zeigte sich Thorsten Englert begeistert von der gefundenen Lösung. Die Türen schließen im Brandfall automatisch und verhindern somit eine Rauchausbreitung ins Treppenhaus. Außerdem werden als nächste Maßnahmen auf der Ost- und der Westseite der Schule jeweils eine Fluchttreppe als vorgeschriebener zweiter baulicher Rettungsweg installiert. Um den Unterricht nicht zu stören, wurden und werden die Arbeiten hauptsächlich in den Ferien durchgeführt.

Ausblick

Für das kommende Jahr 2018 ist die brandschutztechnische Sanierung der Künkelinschule geplant. Dort wird ein zweiter baulicher Rettungsweg eingerichtet und mehrere Brandschutztüren, eine Notbeleuchtung sowie eine automatische Brandmeldeanlage installiert.