Stadtnachricht

3D-Optik erleichtert Operationen im Bauchraum


Hochmoderne Technik in der Rems-Murr-Klinik Schorndorf.

Eine weitere Dimension für die Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie der Rems-Murr-Klinik in Schorndorf: Seit Kurzem kann die Abteilung um Chefarzt Dr. Christoph Ulmer bei minimalinvasiven Operationen im Bauchraum einen neuen und hochmodernen 3D-Laparoskopie-Turm einsetzen. Das Gerät ermöglicht den Medizinern während der Eingriffe einen dreidimensionalen Blick ins Körperinnere der Patienten: „Mit dem 3D-Laparoskopie-Turm sind wir im Bereich der minimalinvasiven Eingriffe noch besser ausgerüstet als bisher und können damit noch genauer und schonender operieren“, sagt Dr. Christoph Ulmer. Auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Rems-Murr-Kliniken, Landrat Dr. Richard Sigel, betont die neue Qualität in der Behandlung: „Mit dem 3D-Turm setzt die Rems-Murr-Klinik Schorndorf neue Maßstäbe für die medizinische Versorgung unserer Bürger. Er ist ein weiterer wichtiger Baustein in der medizinischen Weiterentwicklung unserer beiden Standorte.“ Der Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken, Dr. Marc Nickel, unterstrich den Vorteil für die Patienten: „Es werden jetzt noch mehr Eingriffe in Schorndorf minimalinvasiv möglich sein. Für die Patienten bedeutet das eine erhebliche Verringerung der Risiken solcher Operationen und einen schnelleren Heilungsprozess.“

Minimalinvasive Chirurgie

Bereits seit Langem gehört inden Rems-Murr-Kliniken die minimalinvasive Chirurgie zum Alltag. „Wir betrachten die minimalinvasiven Verfahren als unseren Standard, von dem wir nur dann abweichen, wenn es schwerwiegende Gründe für eine offene Operation gibt“, sagt. Dr. Ulmer.

Beim minimalinvasiven Eingriff operieren die Mediziner mit den Instrumenten quasi „durch das Schlüsselloch“: Die Schnitte sind kleiner, was die Dauer der Heilung verkürzt, die postoperativen Schmerzen verringert und Infektionsrisiken senkt. Um minimalinvasiv operieren zu können, müssen allerdings drei Voraussetzungen erfüllt sein: Der Bauchraum muss mit Luft gefüllt werden, um Platz für die Instrumente des Chirurgen zu schaffen, es wird eine Lichtquelle benötigt und eine Kamera, die das Bild des Operationsfeldes auf einen Monitor überträgt. Die Schwierigkeit ist – insbesondere bei komplexeren Eingriffen und Manövern im Bauchraum – die eingeschränkte Hand-Augen-Koordination infolge des zweidimensionalen Bildes. Das 3D-Laparoskop verfügt über ein duales HD-Linsensystem und ermöglicht nicht nur eine wesentlich genauere Ansicht vom Bauchraum, sondern verbessert auch erheblich die Koordination zwischen Augen und Handbewegung.

Dadurch ergeben sich mehrere Vorteile für Patienten und Ärzte. Zum einen lässt sich mit der dreidimensionalen Darstellung noch präziser operieren – so werden beispielsweise Nerven oder unterschiedliche Gewebestrukturen noch deutlicher angezeigt als im zweidimensionalen Verfahren, sodass der Chirurg ungewollte Gewebsverletzungen vermeiden kann. Komplexe Operationen mit vielen Arbeitsschritten sind mittels 3D-Verfahren einfacher durchzuführen und die Risiken für die Patienten werden weiter minimiert. Zum anderen wird dank des 3D-Bildes das Erlernen der Laparoskopietechnik für junge Operateure leichter, sodass der medizinische Nachwuchs innerhalb kurzer Zeit damit umgehen kann.

Große Bandbreite

Die Bandbreite der Operationen, die Dr. Ulmer und sein Team mit dem neuen Gerät vornehmen können, ist groß: „Neben dem gesamten Spektrum der onkologischen Operationen können wir auch Speiseröhren- und Magenresektionen oder Eingriffe am Mastdarm durchführen. Auch die Entfernung des gesamten Dickdarms – beispielsweise bei schweren Fällen der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa – ist möglich“, sagt Dr. Ulmer. Weitere Einsatzgebiete sind die Behandlung von Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz oder Gallenblase. Weitere Informationen zu den Rems-Murr-Kliniken gibt es im Internet auf www.rems-murr-kliniken.de.