Stadtnachricht

Im Zeichen der Menschenrechte


Impulse von Dekanin Dr. Juliane Baur.

„Wir müssen Botschafter von Demokratie und der Würde des Menschen sein“ – OB Klopfer (links) bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag.	 Der diesjährige Volkstrauertag, an dem der Opfer der Kriege und Gewaltverbrechen der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts gedacht wird, stand unter dem Motto „Krieg und Menschenrechte“, vorgegeben durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Oberbürgermeister Matthias Klopfer zitierte in seiner Gedenkrede am Sonntag, 19. November deshalb Artikel 1 des Grundgesetzes. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Die Menschenwürde sei das Fundament der Demokratie und wertvollstes Gut. Sie gehe aber auch über den Tod hinaus, stellte Klopfer fest. „Deshalb gedenken wir seit fast 100 Jahren der Kriegstoten und geben ihnen ein würdiges Grab.“ Kriege treten die Würde des Menschen mit den Füßen. Kriegsgräberstätten und Denkmäler seien Orte, an denen die Wunden der Vergangenheit auch heute noch schmerzvoll offen lägen, an denen aber auch Versöhnung möglich sei, erklärte Klopfer und verneigte sich mit den Reservisten vor den Mahnmalen. Musikalisch begleitete der Posaunenchor des CVJM die Gedenkfeier. Seit 70 Jahren sei Europa das größte Friedensprojekt. Schaue man über die Grenzen, müsse man mehr als ein Dutzend Kriege weltweit zählen. Deshalb gedachte Klopfer auch diesen und den unschuldigen Opfern der Terroranschläge. „Wir müssen die Botschafter von Demokratie und der Würde des Menschen sein“, forderte Klopfer.

Hoffnung auf einen umfassenden Frieden

Kriegsgräberstätten als Orte der Versöhnung. Auch Dekanin Dr. Juliane Baur gab Impulse zum Volkstrauertag. Als Christin hoffe sie auf einen umfassenden Frieden, eine Zeit ohne Waffen und auf die Lösung von Konflikten mit zivilen Mitteln. Die Kirchengemeinden laden jedes Jahr zu sogenannten Friedensdekaden ein. Baur berichtete, dass in diesem Jahr zum Thema Streit eingeladen wurde. Streit und Friede seien dabei keine Gegensätze. Gerade durch konstruktives Streiten, sich auf Augenhöhe begegnen und gegenseitigem Respekt sollen Konflikte gelöst werden. So schloss die Dekanin ihre Gedanken durch ein Gebet, worin sie um Frieden bat und darum, auf richtige Weise zu streiten, nämlich mutig, einfühlsam, entscheidend und zugewandt.