Stadtnachricht

Vertrauen und Vorfreude


Das Große Blasorchster sorgte für eine stimmungsvolle Begleitung beim Neujahrsempfang.
Das Große Blasorchster sorgte für eine stimmungsvolle Begleitung beim Neujahrsempfang.

Erster Auftritt für die Biene in Schorndorf.Mehr als 800 Gäste waren der Einladung zum traditionellen Jahresauftakt der Stadt Schorndorf vergangenen Freitag in der Barbara-Künkelin-Halle gefolgt. Musikalisch führte das Große Blasorchester der Stadtkapelle Schorndorf und der 1. Schorndorfer Musik- und Tanzvereinigung unter der Leitung von Mathias Mundl in den Abend ein. Vor der Neujahrsansprache von Oberbürgermeister Matthias Klopfer lief ein kurzweiliger Jahresrückblick in Bildern über die große Leinwand. Einige der gezeigten Momente griff OB Klopfer in seiner Rede erneut auf, wie die „bedeutendste Entscheidung für die Zukunft unserer Stadt“, die Zustimmung des Kreisrats zur Erhaltung der Rems-Murr-Klinik am Standort in Schorndorf und die damit verbundene 60-Millionen-Euro-Investition.

2018 – Ein Jahr voller Höhepunkte

„2018 investieren wir so viel wie noch nie in der Geschichte unserer Stadt“, kündigte OB Klopfer das „Jahr der Spatenstiche und Eröffnungen“ an. Dabei nannte er den neuen Rüstwagen für die Feuerwehr Schorndorf, die Eröffnung der Forscherfabrik (siehe auch Seite 5) sowie die Eröffnung der H&M-Filiale am 23. März. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Löffelhardt beziehen im Juni den neuen Firmenstandort auf dem ehemaligen Bauknecht-Gelände. Der neue Kindergarten St. Markus eröffnet im Juli, das neue Burg-Gymnasium zum Schuljahresbeginn ab September.

Emma und Gottlieb sorgten für gute Laune.„In diesem Jahr gibt es auch wieder einiges zu feiern“, gab Klopfer freudig bekannt. Am 10. Februar feiert die von Werner Schretzmeier gegründete Manufaktur, eines der ersten „soziokulturellen Zentren Baden-Württembergs“ ihren 50. Geburtstag. Am 16. März hat das Oskar Frech SeeBad zehnjähriges Jubiläum. Am 13. Juli ist der Fassanstich für die 50. SchoWo. Weitere schöne Anlässe in diesem Jahr: die „Gala des Sports“, am 4. Mai, die die bisherige Sportlerehrung ablöst, und das Jugendsportfest Anfang Juni, an dem Kinder und Jugendliche aus acht Nationen erwartet werden. Am 10. Mai, genau ein Jahr vor der Remstal Gartenschau 2019, finden zahlreiche Aktionen statt. Mit von der Partie, die Gartenschaubiene, verspricht Klopfer. Er stellte außerdem erstmals das Bürgerprojekt „Kapelle am Grafenberg“ unter dem Dach der Bürgerstiftung Schorndorf vor und warb um Spenden.

Schorndorf – eine wachsende Stadt

Als zentrale Zukunftsfragen Schorndorfs nannte Klopfer das Wachstum der Stadt und den damit verbundenen dringenden Bedarf an Wohnraum für jeden Geldbeutel. „Wie kann der Spagat gelingen zwischen dem Erhalt der Naturlandschaften und der Erschließung neuer Wohn- und Gewerbegebiete?“, fragte Klopfer. Weitere zentrale Zukunftsfragen seien die Realisierung des Breitbandausbaus, die Energiewende und die Aufgabe, nachhaltige Mobilität in der Stadt zu etablieren.

Starke Demokratie – starke Städte

Jeder fünfte Viertklässler in Deutschland könne nicht richtig lesen. „Wir brauchen neue Ideen für unsere Bildungspolitik“, so Klopfer und rief dazu auf, den Kommunen mehr Verantwortung zu geben. Auch bei den Kindertagesstätten würden Kommunalpolitiker im Sinne der Eltern, Erzieher und Kinder anders entscheiden, als es Landesvorgaben bislang vorsehen. Nicht nur in Sachen Bildungspolitik wünscht sich Klopfer eine ernsthafte Debatte in der Gesellschaft und Politik, welche Aufgaben künftig besser von Städten erledigt werden können. Denn das Vertrauen und der Zusammenhalt in den Kommunen seien Umfragen zufolge sehr hoch. So führe auch kein Weg an einer Stärkung der Städte vorbei, ist sich Klopfer sicher. „Demokratie lebt vom Mitmachen, von Vielfalt, von Parteien, von Ideen und von Ihrem Engagement“, warb Klopfer deshalb auch bereits für die bevorstehenden Kommunalwahlen 2019.

Ein großes Dankeschön für herausragendes Ehrenamt

Verleihung der Städtischen Verdienstmedaille – Ehrungen im Rahmen des Neujahrsempfangs

H. Olschewski, J. Dobler, H. Stilz, S. Güntner, H. Kern, C. Berger und OB Klopfer (v.l.).
H. Olschewski, J. Dobler, H. Stilz, S. Güntner, H. Kern, C. Berger und OB Klopfer (v.l.).

„Jeder Vierte in Deutschland engagiert sich ehrenamtlich. Und ohne Ehrenamtliche wäre unsere Gesellschaft nicht das, was sie heute ist“, sagte Oberbürgermeister Matthias Klopfer einleitend bei den Ehrungen im Rahmen des Neujahrsempfangs. An dieser Stelle bedankte sich Klopfer auch stellvertretend bei allen ehrenamtlich Engagierten und Organisierten für deren Einsatz für das Gemeinwohl. Klopfer nutzte ebenfalls den Moment, um besondere Ehrungen des vergangenen Jahres nochmals aufzuzeigen. 2017 wurde Falk Dieter Widmaier mit dem Bundesverdienstkreuz Orden 1. Klasse ausgezeichnet. Das Schorndorfer Bündnis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus sowie die Schorndorfer Initiative „Schorndorf hilft“ wurden beide mit dem Bundespreis des Bundesministeriums der Justiz und Verbraucherschutz ausgezeichnet. Und Roland Buggle erhielt 2017 im Rahmen des Kulturlandschaftspreises einen Sonderpreis „Kleindenkmale“.

Verdienstmedaille in Silber an aktiven Wengerter vergeben

Hans-Joachim Stilz ist Gründungsmitglied des Weingärtnervereins Schorndorf e.V. und gehört diesem seit 1991 an. Seit 2001 ist Stilz Erster Vorsitzender und nebenbei auch Organisator der Aktivitäten, wie beispielsweise des Weinfests bei der Kelter am Grafenberg. Stilz war auch Initiator des Gottesdiensts im Grünen, im Rahmen des Weinfests. Als aktiver Wengerter mit Leib und Seele, großem Ideenreichtum und Einsatz und in Würdigung seines langjährigen, vielfältigen Engagements beim Weingärtnerverein Schorndorf e.V. verlieh Oberbürgermeister Klopfer ihm die Städtische Verdienstmedaille in Silber.

Zwei wahre Sportsmänner mit Gold ausgezeichnet

Bis zu seinem 40. Lebensjahr war Christoph Berger als Torwart in der 1. Herrenmannschaft im Handball aktiv. Seit 2001 ist er 1. Abteilungsleiter der Handballabteilung der SG Schorndorf. Von 2004 bis 2017 war er 1. Vorsitzender der SG Schorndorf. Er prägte maßgeblich die Vision des SG-Sportvereinszentrums, heute Ulrich-Schatz-Sportzentrum und verfolgte stets die Vision eines wachsenden und modernen Gesamtvereins. Für sein langjähriges Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz bei der SG Schorndorf wurde Christoph Berger die Verdienstmedaille der Stadt Schorndorf in Gold verliehen.

OB Klopfer zeichnete mit Hans Kern einen weiteren Sportsmann mit der Städtischen Verdienstmedaille in Gold aus. Hans Kern hat bereits eine Vielzahl an Aufgaben beim ASV Bauknecht wahrgenommen: Als Jugendlicher war er 13 Jahre selbst aktiver Ringer. Später war er Trainer, technischer Leiter im Verein, Kassenprüfer, Ausschussmitglied, Chronist, Berichte-Schreiber, Hallen-Sprecher und „Chef“ des Kraftraums. Kern trainiert außerdem Flüchtlinge, besucht kranke Mitglieder und kümmert sich um die Belange der Vereinskameraden. Seit mehr als 49 Jahren engagiert er sich über die Maßen beim ASV Bauknecht. „Den Verein kann man sich ohne ihn gar nicht vorstellen“, sagte Klopfer.

SchoWo-Vorstand mit Gold ausgezeichnet

Seit 1969 findet die Schorndorfer Woche jedes Jahr statt. „Die SchoWo ist nicht nur ein reines Straßenfest mit Bewirtung, sondern ein aufwändig inszeniertes Stadtfest auf hohem kulturellen Niveau mit rund 100 Einzelveranstaltungen“, sagte Klopfer. Auch die legendäre Veranstaltungsreihe „Talente ans Mikrofon“ mit dem Zeitungsverlag Waiblingen und der Kreissparkasse gehört dazu. Seit rund drei Jahrzehnten liegt die Durchführung der SchoWo in den Händen der Vereinsgemeinschaft der Schorndorfer Vereine e.V.. Seit 2004 sind Sylvia Güntner, Heinz Olschewski und Jürgen Dobler die geschäftsführenden Vorsitzenden. Güntner ist seit 2001 im SchoWo-Vorstand aktiv. Jürgen Dobler wirkte bereits ab 1991 über die ASV Bauknecht an der SchoWo mit. Am längsten für die SchoWo aktiv ist Olschewski, der bereits seit 1976 als SchoWo-Mitarbeiter tätig war. „Nur durch das große ehrenamtliche Engagement im Gremium der VG und den einzelenen Vereinen ist die SchoWo in ihrer heutigen Form möglich“, so Klopfer, in Vorfreude auf eine besondere SchoWo 2018.

Wolfgang Kelch mit der Ehrenmedaille der Stadt ausgezeichnet

„Vielfältiges Engagement und unverzichtbarer Partner für die Schorndorfer Stadtgesellschaft“

Wolfgang Kelch (l.) wurde von OB Klopfer mit der Ehrenmedaille der Stadt ausgezeichnet.
Wolfgang Kelch (l.) wurde von OB Klopfer mit der Ehrenmedaille der Stadt ausgezeichnet.

„Die Zukunft liegt in der Ausbildung der Jugend. Was man tun kann, sollte man auch tun“, so zitierte Oberbürgermeister Matthias Klopfer Wolfgang Kelch in seiner Laudatio, der im Rahmen des Neujahrsempfangs mit der Ehrenmedaille der Stadt ausgezeichnet wurde. Die Wichtigkeit der Förderung junger Menschen liegt Wolfgang Kelch wie bereits seinem Vater Friedrich Kelch am Herzen. 1989 wurde die Friedrich Kelch Stiftung gegründet. Mehr als 10.000 Euro fließen jährlich zur einen Hälfte in die Ausbildung junger Menschen und zur anderen Hälfte in die Unterstützung von in Not geratenen Bürgern Schorndorfs. Wolfgang Kelch unterstützt Berufsvorbereitungsklassen und zeichnet die besten Absolventinnen und Absolventen der Dualen Ausbildung aus, beschrieb Klopfer Kelchs Wirken.

Wolfgang Kelch Stiftung unterstützt Forscherfabrik

2015 gründete die Familie Kelch die Wolfgang Kelch Stiftung. Im Rahmen eines mit der Stadt Schorndorf geschlossenen Vertrages unterstützt die Wolfgang Kelch Stiftung die Forscherfabrik finanziell und deckt einen Teil der anfallenden Personalkosten im neuen Science Center. „Mit der Stiftung haben wir als Stadt einen starken und verlässlichen Partner an unserer Seite. Ohne sie wäre die Umsetzung der Forscherfabrik als ersten Satelliten-Standort der experimenta Heilbronn nicht möglich gewesen“, bedankte sich OB Klopfer, der sich freut, dass aus seiner Idee eines „Mitmachmuseums für Kinder“ in der ehemaligen Galerie für Kunst und Technik nun Wirklichkeit geworden ist.

Investition in die Zukunft

Zu erleben, was Menschen bewegen können, wenn sie gemeinsam an einem Ziel arbeiten, sei für ihn, insbesondere im Ehrenamt, stets interessant, so Wolfgang Kelch in seiner Rede. Die Auszeichnung sei eine freudige Überraschung, für die er sich herzlich bei allen Verantwortlichen bedanke. Als er von der Idee der Forscherfabrik hörte, sei er sofort Feuer und Flamme gewesen. „Schorndorf ist mit der Forscherfabrik auf dem Weg zur Neugier in die Zukunft. Wir sind froh darüber, an dieser Zukunftsinvestition beteiligt zu sein“, sagte Kelch. „Es ist etwas ganz Besonderes, wenn man den Kindern auf spielerische Weise das Interesse an technisch physikalischen Vorgängen nahe bringen kann.“

Unterstützer in der Flüchtlingskrise

OB Klopfer bedankte sich bei Wolfgang Kelch auch für dessen Unterstützung während der Flüchtlingskrise. Unkompliziert und mietfrei habe er Räumlichkeiten in der Wiesenstraße auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Firma Kelch für die Fahrradwerkstatt für Asylsuchende zur Verfügung gestellt. Mittlerweile wird unter dem Begriff „Schorndorfer Radel“ allen Personen, die sich in wirtschaftlicher Not befinden, ein Fahrrad zur Verfügung gestellt. Auch half Kelch mit der Bereitstellung seines ehemaligen Verwaltungsgebäudes in der Wiesenstraße zur Unterbringung von Flüchtlingen. „Seine Leidenschaft, seine innere Überzeugung und sein ehrenamtliches Engagement machen ihn zu einem unverzichtbaren Partner für die Bewältigung langfristiger gesellschaftlicher Herausforderungen“, fasste Klopfer zusammen. Kelch wurde bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Ehrennadel des Landes, mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und mit der Wirtschaftsmedaille.