Stadtnachricht

Politik im Rathaus: FDP/FW-Fraktion


Gerhard NickelIm Februar 1968 öffnete der Club Manufaktur zum ersten Mal seine Pforten, weshalb wir am 10. Februar den 50. Geburtstag feiern konnten. Herzliche Gratulation für diese Institution, die weit über die Grenzen unserer Stadt, deren Ruhm gemehrt hat. Es ist großartig, wie die Veranwortlichen der Manufaktur es ein den fünfzig Jahren immer wieder geschafft haben, mit all den notwendigen Veränderungen und Häutungen ein wichtiger Leuchtturm im Kulturleben unserer Stadt und der Region zu sein und zu bleiben, hoffentlich „ad multos annos“. Natürlich war der Festakt mit viel Weihrauch verbunden (aber wenn nicht nach 50 Jahren, wann dann?), es war wie ein Klassentreffen nach vielen Jahren; herzlichen Dank dafür. Auf dem Nachhauseweg Nachdenken über die ersten eigenen Kontakte zur Manu: 1968 war ich mit knapp 14 Jahren noch zu jung, aber die ersten schüchternen Kontakte im Kellerraum hatte ich wohl 1970. Diese Zeit - Willy Brandt war gerade zum Bundeskanzler gewählt worden - war getragen von einer Aufbruchstimmung, die die ganze Gesellschaft erfasst hatte. Was können wir aus dieser Zeit für heute lernen? Ganz entscheidend müssen wir uns auf kommunaler Ebene vor Augen halten, dass es gerade die Kommunen vor Ort sind, die die entscheidenden Impulse für das Wohlergehen ihrer Bürger setzen. Dazu benötigt es aber die Mitwirkung aller gesellschaftlicher Gruppen und jedes Alters, um den Zumutungen, denen die Städte und Gemeinden aus Stuttgart und Berlin immer wieder ausgesetzt werden, angemessen begegnen zu können. Es werden auch zukünftig große Zukunftsfragen auf kommunaler Ebene gelöst werden müssen, wobei wir uns nicht darauf verlassen können, dass derjenige aus Stuttgart oder Berlin auch bezahlt, was er bei den Städten und Gemeinden bestellt. Ich denke nur an die Kinderbetreuung und die Frage deren Gebührenfreiheit, verbindliche Ganztagesschulen, kostenloser ÖPNV, Luftreinhaltung, Digitalisierung und Glasfaserverkabelung. Hierfür braucht es eine starke Bürgervertretung, die alle Alters- und Bevölkerungsgruppen umfasst. Für die Jugendlichen schreibt die Gemeindeordnung deren Beteiligung vor, das Seniorenforum hat beharrlich daran gearbeitet, dass auch die Senioren angemessen berücksichtigt werden, was der Gemeinderat in der letzten Sitzung mehrheitlich so beschlossen hat. Es fehlen aber die 20- bis 50-Jährigen, die ihre Interessen an einer nachhaltigen, auch ihre Lebenschancen betreffenden Entwicklung der Stadtgesellschaft viel zu wenig einbringen. Ich habe zwar Verständnis dafür, dass die familiäre und berufliche Entwicklung in diesen Jahren ganz wichtig ist - bei mir war es nicht anders. Wenn Sie in den nächsten Monaten angesprochen werden, ob Sie sich eine Kandidatur auf einer der demokratischen Gemeinderatslisten vorstellen können, sagen Sie nicht sofort ab: Sie haben die Möglichkeit, an der Zukunft unserer Stadt verantwortlich mitzuwirken, damit Schorndorf lebenswert bleibt. Gerne können Sie auch mit mir Kontakt aufnehmen unter gerhard.nickel(at)schorndorf.de.