Stadtnachricht

Gartenschauprojekte nehmen Gestalt an


Die Kapelle kommt 2020.

Vergangene Woche haben Oberbürgermeister Matthias Klopfer und Finanzbürgermeister Thorsten Englert zum Pressegespräch rund um die Neuigkeiten zu den beiden Gartenschaustandorten Grafenberg und Baurenwasen eingeladen und informiert. Nach einigen Wochen Verzögerung starten ab Mitte Juni die Maßnahmen zur Remsrenaturierung am Baurenwasen. Zwei wesentliche Änderungen gibt es nach intensiven Gesprächen und der Kompromissfindung mit den Naturschützern am Grafenberg: Der Standort des Prismas, der Schorndorfer Station im interkommunalen Architekturprojekt „16 Stationen“ wird um einige Höhenmeter tiefer verlegt und die geplante Kapelle, das bürgerschaftliche Projekt der Bürgerstiftung Schorndorf e.V. wird erst im Jahr 2020 realisiert.

Neuer Standort für das Prisma

Das Prisma, entworfen vom renommierten Frankfurter Architekturbüro Schneider + Schumacher bleibt zwar als „Blickpunkt“ am Grafenberg, wird aber etwa 20 Höhenmeter tiefer als ursprünglich geplant, am mittleren Weg realisiert. Dazu bedarf es einige Nacharbeiten am Entwurf des Prismas. Um eine optimale Einordnung in die Topographie zu gewährleisten, wird der ursprüngliche Entwurf gedreht. Aufgrund der kleineren Fläche, die am neuen Standort zur Verfügung steht, wird die Station auch etwas kleiner als zuvor geplant ausfallen. Der ursprüngliche Standort am Grafenberg mit Hangkante zum Wald musste nun aus Gründen des Naturschutzes ausgeschlossen werden, aus Rücksicht auf besonders schützenswerte Vogelarten. „Dafür haben wir natürlich Verständnis“, so Klopfer. „Das tolle am neuen Standort ist, dass der sonnenverwöhnte Weg noch besser zu Fuß und mit dem Rad erreichbar ist. Der mittlere Weg ist bereits fest im Bewusstsein der Grafenbergbesucherinnen und -besucher und wir können mit der neuen Lösung auf zusätzliche Treppenanlagen verzichten“, erklärte Klopfer. Auch haben sowohl das Architekturbüro Schneider + Schumacher als auch Landschaftsarchitekt Jörg Stötzer sofort ihre Zustimmung zum neuen Standort gegeben.
„Ebenfalls aus Gründen des Landschaftsschutzes und aufgrund von Vogelschutzgebieten sind die Gemeinden Korb und Urbach auf der Lösungssuche, um auch ihre Station zu realisieren. Ich bin mir sicher, dass wir pünktlich alle 16 Stationen umgesetzt bekommen, wenn auch mit Kompromissen“, berichtete Thorsten Englert, in seiner Funktion als Geschäftsführer der Remstal Gartenschau GmbH.

Grafenbergkapelle im Jahr 2020

Das bürgerschaftliche Projekt der Bürgerstiftung, die Grafenbergkapelle, wird nicht wie geplant 2019 zur Remstal Gartenschau, sondern erst im Jahr 2020 auf der Aussichtsplattform am Grafenberg umgesetzt. Nachdem der Naturschutz Kartierungen aufgrund der großen Anzahl an schutzbedürftigen Vögel vorgenommen hatte, ergaben diese Untersuchungen den Bedarf von Ausgleichsmaßnahmen. Die Stadt ist hierzu im intensiven Austausch mit Naturschützern und Landwirten am Grafenberg, um die entsprechenden Ausgleichsflächen mit rund 10.000 m² zu realisieren. „Die Bürgerstiftung Schorndorf, die Schorndorfer Kirchen und die Stadtverwaltung sind genauso begeistert dabei, die Kapelle auch nach der Gartenschau zu realisieren“, informierte Klopfer.

Wirkungsvolle Aussichtsplattform

Entwurf zur Aussichtsplattform.„Im Rahmen der Maßnahmen für die Remstal Gartenschau 2019 wird die Aussichtsplattform zunächst in ihrer zentralen Bedeutung mit besonderem Ausblick auf die Stadt hervorgehoben und hergerichtet“, informierte Landschaftsarchitekt Jörg Stötzer, der die Gestaltung des Grafenbergs plant. Klopfer und Stötzer sind sich sicher, dass auch mit den nun reduzierteren Planungen ohne Feldscheune und ohne Spielfläche, ebenfalls aus Rücksicht auf den Naturschutz dennoch aus dem „Unort“ mit wildem Grillplatz und Müllablagerungen ein wirkungsvoller Landschaftsraum geschaffen werden kann. Zukünftig soll auch der PKW-Verkehr durch eine Beschrankung des Feldwegs verhindert werden. „Wir haben gute und intensive Gespräche mit den Vertretern des Naturschutzbundes geführt und Kompromisse gefunden“, erklärte Klopfer.

Start am Baurenwasen

Am Dienstag, 19. Juni um 14 Uhr lädt Oberbürgermeister Klopfer zum offiziellen Spatenstich der Renaturierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen am Baurenwasen ein. Verzögerungen gab es aufgrund einer wasserrechtlichen Auseinandersetzung zwischen dem Mühlenbetreiber Jochen Hahn und dem Landratsamt Rems-Murr. Nun gab das Landratsamt grünes Licht zum Start der Vorhaben an der Rems. „Ich freue mich, dass wir nun mit dieser zentralen ökologischen Aufwertung der Rems beginnen können. Dr. Eberhart Heiderich von der ‘Lokalen Agenda 21 Schorndorf’ war einer der Initiatoren, der maßgeblich an der „Rems-Konzeption“ beteiligt war. Ziel ist es, die Rems als Lebensraum sowohl für die heimische Tier- und Pflanzenwelt als auch als städtische Erholungsfläche in Schorndorf zu entwickeln“, so OB Klopfer. Herbert Schuck, Fachbereichsleiter Infrastruktur, ist trotz verzögertem Beginn zuversichtlich, dass die Maßnahmen rechtzeitig zu Beginn der Remstal Gartenschau 2019 abgeschlossen sind und ist froh, dass er die dafür benötigten Baufirmen und Bauarbeiter rechtzeitig gewinnen konnte.

Mehrkosten

Bürgermeister Thorsten Englert informierte über die Mehrkosten von einer Million Euro für die Gartenschauprojekte. Grund dafür sind die beiden Spielplätze im Schloss- und Stadtpark, sowie die Küche im Stadtpark und gestiegene Baunebenkosten, die in der Kostenvorstellung im Juli 2017 noch nicht bepreist waren.