Stadtnachricht

Quartiersentwicklung Wiesenstraße


Entwurf 1002 mit traditionellen Wohnhöfen.

Entwurf 1001 mit modernen winkelförmigen Gebäuden.Das Areal zwischen der Wiesenstraße, der Gottlob-Bauknecht-Straße und dem Ufer der Wieslauf soll in mehreren Bauabschnitten in den nächsten zwanzig Jahren städtebaulich neu gestaltet werden. Die Grundstücke und Gebäude des knapp 18.000 Quadratmeter großen Areals gehören der Stadtbau Schorndorf GmbH und der Remstalbaugenossenschaft. Anfang des Jahres wurde durch die Stadt und die Remstalbaugenossenschaft eine Planungskonkurrenz ausgelobt. Dabei beteiligten sich drei Architekturbüros.

Ein Areal, drei Bauabschnitte

Begonnen werden soll mit der Neuordnung und Bebauung des Geländes in der Wiesenstraße 30 bis 36, wo zuletzt bis zu 200 Geflüchtete untergebracht waren. „Wir haben viel mit und über die Menschen gesprochen, die in diesem Quartier leben und leben werden und uns viele Gedanken über die Zielgruppe gemacht. Die Bewohner haben Interesse gezeigt im Quartier wohnen zu bleiben, was dafür spricht, dass die Menschen sich in dem Quartier wohlfühlen“, erklärte Johannes Berner, Geschäftsführer der Kreisbaugesellschaft Waiblingen mbH. „Das besondere an diesem Vorhaben im Mietwohnungsbau ist, dass auf Mittel eines Landesförderprogramms zurückgegriffen werden kann. Durch diese Förderung kann eine für 30 Jahre garantierte und um 33 Prozent abgesenkte Miete geschaffen werden“, so Jörg Hetzinger Vorstandsvorsitzender der Remstalbaugenossenschaft eG. „Mit diesem Neubauprojekt wird ein wichtiger Beitrag zur Versorgung von Wohnraum in der Stadt geleistet. Auch wenn es noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird. Das langfristige Denken zeichnet die Genossenschaft aus“, bedankte sich Oberbürgermeister Matthias Klopfer für den Impuls und das Engagement der Remstalbaugenossenschaft in Qualität und preiswertes Wohnen. „In diesem Areal wird in den kommenden Jahren unser Wohnungs- und Investitionsschwerpunkt sein. So steht auch der Neubau des Kinderhauses Sonnenbogens am Wieslaufweg durch die Stadtbau Schorndorf GmbH verbunden mit der Schaffung weiterer 150 Wohneinheiten auf der Agenda“, sagte OB Klopfer.

Nachdem eine 13-köpfige Jury, bestehend aus Fachjuroren, Vertretern der Stadt Schorndorf und des Gemeinderats sowie Vertretern der Remstalbaugenossenschaft vergangene Woche über die eingereichten Entwürfe für das Areal in der Wiesenstraße beraten hatte, kommen nun zwei sehr unterschiedliche Entwürfe in die engere Auswahl. Die eingereichten Entwürfe wurden durch Architekt Wilfried Borchers geprüft. Er betreut als Externer das Verfahren. Juryvorsitzender war Architekt Professor Hans-Dieter Kaiser.

Modern versus Tradition

Beide Entwürfe bieten Wohnungstypen mit etwa 50, 70 und 90 Quadratmeter großen Wohnungen an. Die Barrierefreiheit durch Aufzüge ist gegeben. Der Entwurf 1001 schlägt winkelförmige Wohnhäuser in unterschiedlichen Ausrichtungen zueinander vor und gibt dem Quartier ein Image. Dieser Entwurf bietet eine hohe Anzahl an Wohneinheiten pro Treppenhaus. Es werden unterschiedliche Plätze teils öffentlich, teils privat zwischen den Häusern geschaffen. Ein Landschaftsarchitekt wurde bei den Planungen bereits einbezogen. Hierbei wird bewusst das bekannte Schema sozialer Wohnraum durchbrochen. Der Entwurf bietet im ersten Bauabschnitt 139 Wohneinheiten. Für das gesamte Areal könnten mit diesem Entwurf langfristig 253 Wohnungen realisiert werden. Die Nutzung der öffentlichen und privaten Plätze zwischen den Wohnhäusern ist noch fraglich. Die Querlüftung, Durchwegung und Feuerwehrzufahrt sowie die Adressbildung sind noch nicht deutlich herausgearbeitet.

Der Entwurf 1002 ist geprägt von drei „traditionellen“ Wohnhöfen. Es gibt zwei klare Durchwegungen. Im ersten Bauabschnitt schafft dieser Entwurf 138 Wohneinheiten. Im gesamten Areal könnten mit diesem Entwurf 284 Wohnungen realisiert werden. Bei beiden Entwürfen müssen die Organisation der Tiefgaragen und einige technische Anforderungen überarbeitet werden. Die Jury fällt am 24. September eine Entscheidung.