Stadtnachricht

Renaturierung der Rems nimmt Form an


Spatenstich im Baurenwasen

Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen fand vergangene Woche der Spatenstich am Baurenwasen statt. Zur Eröffnung der Remstal Gartenschau 2019 soll die Umgestaltung und Renaturierung der Rems am Baurenwasen fertiggestellt sein.

„Im Moment geht es Schlag auf Schlag“, begann Oberbürgermeister Matthias Klopfer sein Grußwort. Auf einer Länge von 80 Kilometern, die die Remstal Gartenschau umfasst, wird im Moment munter gebaut, ein Spatenstich reiht sich zeitlich und örtlich an den nächsten. Am Baurenwasen geht es nun darum, „die Rems in die Stadtgesellschaft zu holen, sie den Bürgerinnen und Bürgern bewusst zu machen“, so Klopfer weiter. Diese Erlebbarkeit der Rems ist ein wichtiger Baustein des Gartenschaukonzeptes. Erreicht wird dies durch die naturnahe Gestaltung des Gewässerprofils. Die Renaturierung der Rems erfolgt dabei am Baurenwasen auf rund 500m vom Wehr bis zur Brücke in der Benzstraße. Neben dem Gewässerprofil der Rems werden auch die Einmündung des Wieslauf-Flutkanals und des Schornbachs in die Umgestaltungsmaßnahmen mit einbezogen. „Es wird also eine interessante Baustelle“, verspricht der Oberbürgermeister, und ermuntert die Anwohner, sich zu melden, „wenn es irgendwo knirscht“.

In allen 16 Gartenschaukommunen wird die Rems bis Mai 2019 neu inszeniert und an vielen Stellen erstmalig erlebbar gemacht. Ziel ist eine Aufwertung für Flora und Fauna und gleichzeitig für den Menschen. Thorsten Englert, Geschäftsführer der Remstal Gartenschau GmbH, betonte in seinem Grußwort die ungeheure Anziehungskraft des Wassers: „Mit Wasser verbinden wir Spaß, Abkühlung, Entspannung, Urlaub“. Genau dieses Gefühl sollen die Einwohner von Schorndorf und die Besucher des Remstals bekommen, indem die Aufenthaltsqualität entlang der Rems zum Beispiel durch Wasserspielplätze, Sandstrand und tolle Aussichtspunkte deutlich gesteigert wird.

Vor dem Griff zum Spaten wünschte zum Abschluss des offiziellen Teils Herbert Schuck, Leiter des Fachbereichs Infrastruktur der Stadt, „der Baustelle einen unfallfreien, termin- und kostengerechten Verlauf“.

Was genau wird gemacht?

Nach Fertigstellung der Baumaßnahme werden sich zwei gegensätzliche Uferseiten gegenüber stehen: ein Kulturufer als sonniger Aufenthalts- und Erlebnisbereich sowie ein Naturufer zum Eintauchen in das Thema Fluss und Landschaft. Vom Nordufer aus wird der Fluss durch drei Inseln erlebbar und begehbar werden.

Landschaftsarchitekt Prof. Dr. Jörg Stötzer erklärte in diesem Zusammenhang: „Wir geben dem Fluss Raum, sich zu entwickeln“. So werden die Rems und ihr Ufer in jedem Jahr ein bisschen anders aussehen.
Neben der Renaturierung der Rems wird beim Projekt am Baurenwasen der bestehende Fahrradweg ausgebaut und unter der Brücke der Gottlob-Bauknecht-Straße hindurchgeführt. Dadurch wird die Wegbeziehung zwischen Sportpark und Schlachthausstraße deutlich verbessert.

Die Baumaßnahmen werden sich also über die Gartenschau hinaus nachhaltig auswirken und langfristig die Naherholungsqualität rund um die Rems in Schorndorf steigern.

Ausgleichsmaßnahmen

Für die Renaturierung der Rems war es notwendig, am Ufer Bäume zu roden. Nur so kann der ursprünglich breitere Flussverlauf wieder hergestellt werden. Umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen werden dafür hinter dem Ulrich-Schatz-Sportzentrum im Sportpark Rems geschaffen.

Kosten und Fördergelder

Die Gesamtkosten des Projekts werden mit 2.400.000 Euro veranschlagt. Wie viele andere Projekte wird auch die Remsrenaturierung am Baurenwasen vom Land Baden-Württemberg zu 85 Prozent unterstützt. Zusätzliche Fördergelder in Höhe von 43.425 Euro erhält die Stadt Schorndorf von der Region Verband Stuttgart für „ Ausblicke und Remsblicke der Remstalgartenschau“, weitere 28.000 Euro für den Lückenschluss entlang des Remsradweges. Insgesamt werden die Baumaßnahmen mit Mitteln in Höhe von rund 1,35 Millionen Euro gefördert. „Wir freuen uns sehr über diese Förderung und bedanken uns herzlich für die Unterstützung“, so Oberbürgermeister Klopfer und Gartenschaugeschäftsführer Englert unisono.