Stadtnachricht

Grauburgunder vom Grafenberg


Kräftige Farbe und kräftiges Aroma, der Grauburgunder vom Grafenberg.

In der Halle des Weinguts Bernhard Ellwanger in der Rebenstraße 9 in Großheppach ratterte vergangene Woche die Abfüllanlage auf Hochtouren. Der Grauburgunder vom Schorndorfer Grafenberg und damit auch ein Teil des Stadtweins wurde abgefüllt. Der mehr golden- als grauschimmernde Wein wird blitzschnell in die Flaschen eingefüllt. Fleißige Hände stecken geschickt die speziellen Glaskorken auf die Flaschenhälse. In Windeseile werden die Stadtweinetiketten mit einem Motiv der Schorndorfer Künstlerin Renate Busse auf die Flaschen geklebt. Sorgfältig werden die fertigen Flaschen dann in Holzkisten einsortiert. „Rund 8.000 Flaschen werden es sein“, verkündete Sven Ellwanger. „Davon sind gut 1.500 bis 2.000 Flaschen Stadtwein.“

Erster Grauburgunder-Stadtwein

2017 kaufte die Stadt Schorndorf am Grafenberg einen rund 5.300 m² großen Weinberg. Ursprünglich war vorgesehen, dass neben der Bewirtschaftung auch die Schorndorfer Station aus dem interkommunalen Architektenprojekt „16 Remstal-Stationen“ im Rahmen der Remstal Gartenschau 2019 dort ihren Platz findet. Denn angedacht war, besondere Blickbeziehungen nach Winterbach, Urbach und Plüderhausen zu schaffen. Aus Gründen des Naturschutzes und aus Rücksichtnahme auf schützenswerte Vogelarten, wird die Station nun einen Weinberg weiter unterhalb errichtet. Bewirtschaftet wird der Weinberg von den Winzern und Pächtern Sven und Bernhard Ellwanger.

„Die Stadt Schorndorf war seit dem 16. Jahrhundert eine Weinbaustadt. Es steht uns als Stadt gut, diese Tradition mit einem eigenen Weinberg fortzuführen“, so Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Direkt neben dem jetzt städtischen Weinberg liegt der bisherige „Stadtweinberg“. Dort wurden bislang Trollingertrauben für den Stadtwein gelesen. Diesen Weinberg haben ebenfalls Ellwangers gepachtet und legen ihn jetzt neu mit Grauburgunder an.

Aufgrund der anhaltenden Hitzewelle starten die Winzer bereits in der ersten Septemberwoche mit der Weinlese, informierte Sven Ellwanger. „Der Grauburgunder ist Mitte September dran. Insgesamt sind wir in diesem Jahr rund zwei Wochen früher dran als sonst.“ Doch die Hitze bereitet dem erfahrenen Bernhard Ellwanger keine Sorgen. „Den alten Reben macht das extreme Wetter nichts aus. Sie sind tief verwurzelt. Dazu müssen wir auch die jungen Reben bringen. Auch werden wir die Winterbegrünung einsetzen, damit sich ausreichend Wasser im Boden sammeln kann“, so Bernhard Ellwanger. „Jetzt noch etwas Regen, im September dafür keinen, dann steht einem guten Ertrag nichts im Wege.“

„Der Grauburgunder ist trocken, duftet nach feinen Kräutern, hat einen kräftigen Körper von Nüssen und Mineralien. Er ist kraftvoll im Abgang“, beschreibt Sven Ellwanger den Wein. „Und Grauburgunder sowie Weißwein überhaupt erfreuen sich in den vergangenen Jahren einer immer größeren Beliebtheit“, ergänzt Bernhard Ellwanger. Vergangenen Herbst durften städtische Vertreterinnen und Vertreter, unter anderem auch Oberbürgermeister Matthias Klopfer, bei der Lese des Grauburgunders gemeinsam mit den Winzern mit anpacken. Nun kann das Endprodukt nach etwas weniger als einem Jahr verköstigt werden. Gelegenheit dazu gibt es als nächstes bei den Schorndorfer Weintagen vom 24. bis 26. August auf dem Schorndorfer Marktplatz. Dort stellt unter anderem das Weingut Bernhard Ellwanger seine Weine vor.

Weitere Informationen dazu finden sich online unter www.schorndorf.de/weintage.