Stadtnachricht

Politik im Rathaus: Bündnis 90/Die Grünen


GR_Andrea_SieberDer Schorndorfer Gemeinderat beschäftigt sich regelmäßig mit Bebauungsplänen. In den dazugehörigen Grünordnungsplänen sind Pflanzlisten aufgeführt, die in aller Regel ausschließlich einheimische, insekten- und vogelfreundliche Gehölze zum Anpflanzen in Neubaugebieten vorsehen. Doch auch in Schorndorf fallen immer wieder Schottergärten auf. Die aktuelle Pressemitteilung der Naturschutzverbände im Rems-Murr-Kreis fordert daher ein Verbot von Schottergärten. Auch der vielfach gepflanzte Kirschlorbeer wird von den Naturschützern abgelehnt. Auszugsweise möchte ich die Pressemitteilung des LNV heranziehen: Der LNV-Arbeitskreis Rems-Murr-Kreis und die Kreisverbände des BUND und NABU fordern, dass in Bebauungsplänen „Schottergärten“ verboten werden. Die Naturschutzverbände weisen darauf hin, dass ein solches Verbot bereits von der Stadt Heilbronn in einem Bebauungsplan festgeschrieben wurde. Begründet wird dies so: „Um für die nicht überbauten Grundstücksflächen dauerhaft eine hochwertige Gestaltung und ökologisch zweckmäßige Nutzung sicherzustellen, wird vorgegeben, dass der gärtnerisch angelegte und unversiegelte Pflanzenbereich deutlich überwiegen muss. Eine beeinträchtigende Nutzung entsteht auch durch monokulturelle „Steingartenwüsten“. „Gärten des Grauens“, wie Robert Auersperg, Sprecher des LNV-Arbeitskreis Rems-Murr-Kreis solche Schottergärten nennt, widersprechen allen Natur- und Umweltschutzgedanken. „Die Artenvielfalt bleibt in Schottergärten auf der Strecke“, so Bruno Lorinser vom NABU. „Aber auch Kleinklima und der Niederschlagsabfluss werden beeinträchtigt“, meint Ursula Zeeb vom BUND. Zu befürchten ist darüber hinaus, dass für die Pflege dieser „Steingartenwüsten“ Chemieeinsatz erfolgt. Aus diesen Gründen fordern die Naturschutzverbände von den Kommunen im Rems-Murr-Kreis ein Verbot von Schottergärten in den Bebauungsplänen.

Genauso kritisch betrachten die Naturschutzverbände das Anpflanzen von Lorbeerhecken. „Wer Kirschlorbeerhecken pflanzt, beschränkt die Artenvielfalt unserer heimischen Insekten- und Vogelwelt. Insekten finden in Kirschlorbeerhecken keine Nahrung. Vögel bietet er bestenfalls Unterschlupf. Beeren und Blätter sind übrigens giftig, auch deshalb hat diese Pflanze in Hausgärten nichts zu suchen, so die Naturschützer. Dabei gibt es heimische Alternativen, die eine Bereicherung für die Artenvielfalt darstellen. Da oft in Neubaugebieten nur Kirschlorbeer, Lebensbaumhecken oder Scheinzypressen gepflanzt werden, haben die Naturschutzverbände den Eindruck, dass es Kommunen und Bauträgern gleichgültig ist, wieviel Natur es im Siedlungsbereich gibt. In Zeiten des Artensterbens und des Klimawandels ist eine solche Haltung nicht mehr zeitgemäß. „Naturschutz darf nicht nur auf dem Papier stehen“, so die Vertreter der Naturschutzverbände. Dem kann ich mich nur anschließen. Was ist Ihre Meinung? Melden Sie sich gern bei mir oder meiner Fraktion: Kontakt: andrea.sieber(at)schorndorf.de