Stadtnachricht

Traditioneller Waldbegang


Informativer Waldbegang für Gemeinderat und Verwaltung im Eichenbach.

Bei strahlendem Sonnenschein und herrlichem Oktoberwetter führte die Stadtverwaltung Schorndorf ihre Tradition des Waldbegangs mit Vertreterinnen und Vertretern des Gemeinderats und der Verwaltung durch. Auf der insgesamt fünf Kilometer langen Strecke durch den Stadtwald im Distrikt Eichenbach informierten an sieben Stationen Revierleiter Julian Schmitt und Kilian Knötzele, der in Erfurt Forstwirtschaft studiert und sein Praxissemester bei der Stadt Schorndorf absolviert. Insgesamt teilt sich der städtische Wald in sieben Distrikte auf.

Vielfältige Nutzung und Erholungswald

Pflegearbeiten.Bürgermeister Thorsten Englert, in dessen Dezernat das Forstrevier angesiedelt ist, berichtete, dass Schorndorf insgesamt eine forstliche Betriebsfläche von rund 630 Hektar habe. Diese bestehe aus 35 Prozent Nadel- und 65 Prozent Laubholz. „Die Nadelhölzer sind besonders anfällig bei Stürmen oder werden durch Käfer geschädigt. Die daraus resultiernden Kahlflächen werden mit standortangepassten und klimastabilen Mischbeständen und Baumarten wie beispielsweise Douglasien, Eichen oder Edelkastanien wieder aufgeforstet“, erklärt Förster Schmitt. Sein Ziel es außerdem, den Nadelholzanteil zu halten.

Die Nutzung des Waldes sei vielfältig, denn er sei nicht nur Quelle der Erholung, des Klima- und Bodenschutzes und Trinkwassers, oder ein Ort um sportlich aktiv zu werden, sondern auch Holzlieferant, so Englert. „Wir schlagen jährlich 4.600 Festmeter Holz ein. Unser Wald ist daher auch ein Wirtschaftsfaktor, mit dem wir aber besonders pfleglich und nachhaltig umgehen.“Zu den wichtigsten Arbeiten und Aufgaben im Wald gehören daher die Pflanzung und Begründung neuer Baumbestände sowie die Jungbestandspflege. Während der Holzernte will Schmitt die Waldbesucher so wenig wie möglich beeinträchtigen und legt dabei großen Wert auf eine gute Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation der Maßnahmen. Auch dass gesperrte Wege am frühen Abend für Besucher wieder zugänglich sind, ist Schmitt ein wichtiges Anliegen.

Waldrefugien

Kilian Knötzele (links) und Förster Julian Schmitt berichten.Mehr als 30 Hektar Waldrefugien wurden in Schorndorf ausgewiesen und damit als Wirtschaftswald stillgelegt. „Waldrefugien sind Flächen ab einem bis maximal zehn Hektar, die kategorisch erfasst und ihrer natürlichen Entwicklung überlassen werden. Hier erfolgen keine Maßnahmen, mit Ausnahme von Verkehrssicherung, Waldschutz und naturschutzfachliche Pflege von Artenlebensstätten“, informierte Revierleiter Schmitt. Kriterien für Waldrefugien seien beispielsweise Buchenbestände von über 160 Jahren. Und Buchen wachsen im Schorndorfer Wald mehr als gut.

Erneuerung zweier Brücken

Aktuell steht dringend die Sanierung der mittleren Bogenbrücke sowie der Bau einer Holzfußgängerbrücke auf dem Plan, informiert Julian Schmitt. Das Gewölbe der Bogenbrücke zerbricht aufgrund von Verwitterungen. Sollte sich der Zustand der Brücke weiter verschlechtern, muss diese Brücke vorübergehend gesperrt werden. Für die Sanierung fallen nach erster Kostenschätzung eines Prüfingenieurs rund 80.000 Euro Kosten an. Außerdem werden Naturschutzprüfungen im kommenden Jahr unternommen, da die Steinbrücke zum Lebensraum der Langohr-Fledermaus geworden ist. Die Hölzerne Fußgängerbrückewurde im Frühjahr aufgrund ihres schlechten, technischen Zustandes entfernt und wird diesen Herbst wieder neu aufgebaut. Die Arbeiten führt die Zimmerei der Zentralen Dienste Schorndorf aus.

Verbesserung der Wege

Der gesamte Waldboden ist aufgrund der anhaltenden warmen Temperaturen „knochentrocken“. Regelmäßig stehen im Stadtwald Wegearbeiten an. Thorsten Englert weiß um die Wichtigkeit der Wegequaltität.
Allein in diesem Jahr wurden 1.500 Tonnen Material auf den Schorndorfer Waldwegen ausgebracht. An der Verbesserung dieser wird in Zukunft weiter gearbeitet.