Stadtnachricht

Mit Vergnügen in der Kulturgruppe


KulturgruppeMit Vergnügen in der Kulturgruppe Damals noch unter dem Dach des TSV Adelberg-Oberberken, mittlerweile ist die Kulturgruppe ein eigenständiger Verein – und hat sich mit ihrer langjährigen Vorsitzenden Renate Weidmann auch sonst weiterentwickelt: Acht – in diesem Jahr sogar elf – Sonntagabend-Veranstaltungen stellt die elfköpfige Gruppe auf die Bühne.

Um sich mit ihrem Programm auch vom vielfältigen Angebot in Schorndorf abheben zu können, blicken sie immer wieder über den Tellerrand: Regelmäßig besuchen sie Konzerte und Kabarett-Abende in der Region, lesen intensiv den Kulturteil der Zeitung und fahren einmal im Jahr, fast in voller Stärke, zur Kulturbörse nach Freiburg, um neue Künstler kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Das macht – verbunden mit der Vorbereitung der Veranstaltungen – natürlich Arbeit, „man hat aber auch selbst was davon“, sagt Karli Süss, der seit 2004 in Oberberken wohnt, erst Mitglied im Förderverein zur Erhaltung und Entwicklung der Dorfgemeinschaft in Ober– und Unterberken war, immer wieder gern zu den Veranstaltungen der Kulturgruppe gegangen ist und sich schließlich als einziger Mann von den Frauen zum Mitmachen überreden ließ. Mittlerweile sitzt der 70-Jährige, der in seiner beruflich aktiven Zeit Englisch- und Deutschlehrer war, sogar im Ortschaftsrat.

Überzeugen für die Kulturarbeit ließ sich auch Erika Mack: Sie ist die Zweitjüngste im Verein und drückt mit ihren 57 Jahren den Altersdurchschnitt der äußerst lebendigen Gruppe.

Lore Albrecht, die eben erst den Vorsitz übernommen hat, ist mit 71 Jahren auch schon im Rentenalter – und aus Überzeugung ehrenamtlich aktiv: „Menschenskinder, wir haben doch die Zeit als Rentner und man profitiert ja auch davon.“ Darum engagiert sie sich in der Kirchengemeinde, in der Flüchtlingsarbeit, in der Sprachförderung und mit Vergnügen eben auch in der Kulturgruppe: Die vielfältigen Kulturveranstaltungen, der Kontakt mit den Künstlern, die sie oft auch schon bei sich zu Hause zu Gast gehabt hat, und die Freude, auch vielen älteren, alleinstehenden Ober- und Unterberkenern im Ort ein ansprechendes, niederschwelliges Kulturprogramm bieten zu können, machen für sie die Mühe wett.

Und es funktioniert ja auch: Die Künstler kommen so gerne nach Oberberken wie das Publikum. Mittlerweile hat die Kulturgruppe 40 Abonnenten, die nicht nur aus dem Ort kommen. Am Jahresende kommt mindestens eine Null, manchmal sogar ein kleines Plus raus. Und das, obwohl sie den Zuschuss der Stadt für die Miete ausgeben.

Foto: Steinemann
Text: Barbara Pienek / Zeitungsverlag Waiblingen