Stadtnachricht

Vorbilder, Mutmacher, Brückenbauer


Bei der Preisverleihung: v.l. Oberbürgermeister Matthias Klopfer, Florian Ott, Raphael Knospe, Maximilian Degele, Giovanni Di Benedetto, Doreen Richter, Nina Miletic und Rotary-Präsident Hans-Joachim Arnold. Es fehlen Naomi Gaukel und Philipp Immanuel May
Bei der Preisverleihung: v.l. Oberbürgermeister Matthias Klopfer, Florian Ott, Raphael Knospe, Maximilian Degele, Giovanni Di Benedetto, Doreen Richter, Nina Miletic und Rotary-Präsident Hans-Joachim Arnold. Es fehlen Naomi Gaukel und Philipp Immanuel Mayer.

In einer Zeit, in der viele nach „maximaler Optimierung“ streben, „Erfolgsmodellen hinterherrennen und dabei oft die Menschlichkeit vergessen“, ist dieser Preis ganz besonders wertvoll: Zum 23. Mal wurde nun der Rotary-Schülerpreis verliehen. In der neuen Aula des Burggymnasiums begrüßte Schulleiter Jürgen Holoch - die Veranstaltung wurde musikalisch von Karin Drechsler und Johanna Lutz begleitet - die Gäste zur Verleihung eines Preises, „der Schülerinnen und Schüler aller Schularten zusammenführt“ und in besonderer Weise zeige, dass „jedes Kind etwas Besonderes ist“.

Schulstadt Schorndorf

„Ich freue mich immer wieder, wenn die großen Ferien vorbei sind und wieder Leben in der Stadt ist“ - als Oberbürgermeister einer „Schulstadt“ mit über 8.000 Schülerinnen und Schülern kam auch Matthias Klopfer sehr gerne zur Verleihung. In seinem Grußwort skizzierte er die aktuellen Aufgaben im Bereich der Schullandschaft.

Dabei treiben den OB nicht nur Fragen um wie die des akuten Lehrermangels, sondern insbesondere auch, „wie wir mit Pluralität und Vielfalt umgehen?“. OB Klopfer nutzte vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte in den Gemeinden der evangelischen Kirche die Preisverleihung für ein klares Bekenntnis für eine „Vielfalt der Lebensformen“. Die Kirche, so mahnte der OB, dürfe angesichts des Streites um Homosexualität, nicht „den Bezug zu Lebenswirklichkeiten verlieren“. Jedes Kind, jeder Mensch ist etwas Besonderes „und wir müssen jedes Kind in seiner ganzen Vielfalt akzeptieren“. Matthias Klopfer warb in seiner Rede für ein vielseitiges, buntes und tolerantes Schorndorf in dem freilich auch der Streit seinen Platz habe.

Preisträger

Für den derzeitigen Rotary-Präsidenten Hans-Joachim Arnold ist der Schülerpreis „eine feste Größe in der Stadt“. Er zeichne Schülerinnen und Schüler für ihr soziales Engagement aus „und das ist lebenswichtig für unsere Gesellschaft“. Arnold ermutigte in seiner Rede Vorbild zu sein: „Werdet Brückenbauer und habt Mut“.
Vorbilder und Brückenbauer sind sie alle, die in diesem Jahr ausgezeichneten jungen Menschen. Und sie haben allesamt auch Mut bewiesen. Bei den Laudatios ihrer Lehrer erfuhr man mehr von ihnen.
  • Florian Ott
    Florian Ott aus der Rainbrunnen Schule etwa, der erst in der achten Klasse an die Schule kam und trotzdem sehr schnell für sich und seine Mitschüler Verantwortung übernommen hat.
  • Nina Miletic
    Nina Miletic, von der Gottlieb-Daimler-Realschule die neben ihrem sportlichen Engagement Zeit fand, sich für eine Mitschülerin, die erst wenige Monate in Deutschland ist zu kümmern und ihr dabei zu helfen, dass auch sie die Mittlere Reife schafft. „Seien Sie stolz auf Ihre Tochter“, wandte sich die Laudatorin an die Eltern und stolz können tatsächlich alle sein: Die ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler, ihre Lehrer und Eltern.
  • Maximilian Degele
    Stolz auf einen wie Maximilian Degele, „den Degele kennt jeder“, wie ihm seine Laudatorin beschied. Einer, der sich am Max-Planck-Gymnasium unter anderem in der Technik-AG engagierte und privat bei der Freiwilligen Feuerwehr mitmacht.
  • Naomi Gaukel
    Naomi Gaukel, die wesentlich die Ghana-AG am Burggymnasium geprägt hat und von der ihre Laudatorin sagte: „Menschen wie sie besitzen das Herz und den Kopf, die Welt ein bisschen besser zu machen“.
  • Doreen Richter
    So eine ist auch Doreen Richter von der Albert-Schweitzer-Schule, die als Schülersprecherin und als Schülersanitäterin aktiv war - „ihre Motivation war ansteckend“, so in der Laudatio auf Doreen Richter.
  • Giovanni Di Benedetto
    Mit Giovanni Di Benedetto von der Fröbelschule erhielt ein junger Mann die Auszeichnung, die mit 500 Euro dotiert ist. „Auf ihn kann man sich einfach verlassen“. Mit Eigenschaften, die so wichtig sind in dieser Zeit: „einfühlsam, liebenswert und herzlich“.
  • Philipp Immanuel Meier
    Über Philipp Immanuel Meier von der Grafenberg Schule sagte sein Laudator und Lehrer, er habe „drei Jahre an unserer Schule gewirkt“. Werte wie Gerechtigkeit und Ökologie haben ihn in seinem Tun geleitet.
  • Raphael Knospe
    Auch Raphael Knospe von der Johann-Philipp-Palm-Schule ist ein Schüler gewesen, der „immer auch die Anderen im Blick hatte“. Nicht zuletzt bei der Unterstützung von Flüchtlingen habe er sein soziales Engagement gelebt.