Stadtnachricht

Mehr als 55 Millionen Euro für Breitband- und Stromnetzausbau


Wenn alles nach Plan verläuft, ist der Ausbau bis 2028 umgesetzt.

Zwischen 55 und 60 Millionen Euro investieren die Stadtwerke Schorndorf in den kommenden Jahren in das Glasfaser- und Stromnetz. Bis 2028 soll der Ausbau in Schorndorf und den Teilorten abgeschlossen sein. „Diese Investitionen stellen uns vor große Herausforderungen, sie sind aus unserer Sicht aber unerlässlich. Denn nur so können wir langfristig den Industrie- und Wohnstandort Schorndorf sichern und die Attraktivität der Stadt für Gewerbetreibende und Privatpersonen steigern“, betonte Stadtwerke-Chef Andreas Seufer bei einem Pressegespräch in der vergangenen Woche. Am heutigen Donnerstag stimmt der Gemeinderat über die Investition ab (siehe Tagesordnung auf Seite 5). „Ich bin sehr froh, dass wir mit unserem starken Partner, den Stadtwerken, die Möglichkeit haben, diese beiden zentralen Themen der kommunalen Daseinsvorsorge zusammendenken“, ergänzte Schondorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer. „Für den Ausbau der Elektromobilität, die in den kommenden Jahren sprunghaft ansteigen wird, brauchen wir ein verlässliches und leistungsstarkes Stromnetz. Und für die sich ebenfalls rasant weiterentwickelnde Digitalisierung brauchen wir eine ebenso leistungsfähige Breitbandstruktur in unserer Stadt.“ Ähnlich wie bei der Erfindung der Eisenbahn, des Stroms oder des Internets stehe die Gesellschaft vor dem nächsten Quantensprung, so Klopfer. Und Bürgermeister Thorsten Englert ergänzte: „Wir müssen heute die Weichen richtig stellen und das tun wir.“ Zunächst sollen die Gewerbe- und Industriegebiete danach die Wohngebiete ausgebaut werden. 40 Kilometer Glasfaser sind Stand heute in der Stadt verlegt, so Seufer, weitere 280 Kilometer inklusive aller Hausanschlüsse werden bis 2028 hinzukommen.

Einstimmig für diesen Weg und die dazugehörigen Investitionen ausgesprochen hat sich bereits der Aufsichtsrat der Stadtwerke. „Die Vorteile liegen für uns, trotz des finanziellen Kraftaktes, auf der Hand, das Netz gehört künftig uns, also der Stadt“, sagte Gerhard Nickel, Aufsichtsrat und Vorsitzender der FDP/FW-Fraktion. „Es ist wichtig, dass wir dies selbst in der Hand haben“, betonte auch Hermann Beutel, Aufsichtsrat und Vorsitzender der CDU-Fraktion. „Außerdem können wir uns jedes Jahr den Ausbaustand anschauen und entscheiden, in welchem Tempo wir weitermachen.“ Auch wenn Beutel im Bereich der Elektromobilität noch viel Entwicklungsarbeit sieht, so machte er deutlich: „Wir sind mit diesem Weg, der sowohl den Breitband-, als auch den Ausbau des Stromnetzes umfasst, einverstanden, es ist der einzig Richtige.“ Für Thomas Berger, Aufsichtsrat und SPD-Fraktionsvorsitzender, hat die Digitalisierung „die gleiche Bedeutung wie Wasser, Strom und Verkehrsinfrastruktur. Für uns ist die Glasfaser ein Teil der Daseinsfürsorge und gehört in staatliche Hände. Und die Stadtwerke können Netze betreiben, das wissen wir.“ Die Wichtigkeit des Breitbandausbaus unterstreicht auch Werner Neher, Aufsichtsrat und Stadtrat der GRÜNEN: „Der Breitbandausbau ist superwichtig für den Technologiestandort Baden-Württemberg. Parallel dazu ist es aber auch wichtig, die Strahlenbelastung durch Mobilfunk durch gute Konzepte zu minimieren.“