Stadtnachricht

Fördermittel für Lernfabrik 4.0 an der Grafenbergschule


Matthias Funk, Stefanie Böhm und Dr. Richard Sigel bekommen den Förderbescheid für die Lernfabrik von Ministerialdirektor Michael Kleiner (r.).

Das Land unterstützt die Bemühungen des Rems-Murr-Kreises, in den Beruflichen Schulen die Technologien von Industrie 4.0 praxisnah zu vermitteln. Landrat Dr. Richard Sigel konnte vergangene Woche gemeinsam mit der kommissarischen Sozialdezernentin Stefanie Böhm und Matthias Funk, Leiter der Metall- und Kfz-Abteilung an der Grafenbergschule Schorndorf, einen Förderbescheid in Höhe von 129.000 Euro von Michael Kleiner, Ministerialdirektor im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, entgegennehmen. Bei der Übergabe im Ministerium in Stuttgart wurde die Grafenbergschule Schorndorf für ihre Bemühungen um eine innovative Ausbildung im Sinne einer Lernfabrik 4.0 gelobt.

„In Zeiten des Fachkräftemangels müssen wir alles daransetzen, die Schüler unserer beruflichen Schulen optimal auf den digitalen Arbeitsalltag vorzubereiten“, sagt Landrat Dr. Richard Sigel. „In Backnang mussten wir die Finanzierung der Lernfabrik noch allein aus den Mitteln des Landkreises und mit der Unterstützung der hiesigen Unternehmen stemmen. Umso mehr freut es mich, dass wir in Schorndorf neben der Unterstützung durch unsere Unternehmen auch einen Zuschuss des Landes entgegennehmen dürfen.“

Bereits seit dem Schuljahr 2016/17 arbeitet die Grafenbergschule Schorndorf an einem Konzept zur Einbindung von Industrie 4.0 in den Unterricht. Bei der Planung wurde dem Projektteam deutlich, dass sich in den Bereichen Metalltechnik, Elektrotechnik und Mechatronik ein gemeinsamer, interdisziplinärer Unterricht anbietet. So wurden bereits gemeinsame Workshops und Projekttage abgehalten. Mit dem Ziel, Industrie 4.0 unter realen Bedingungen zu erproben, sollen die Grundlagenlabore der Grafenbergschule um ein komplex verkettetes Maschinensystem mit acht Arbeitsstationen ergänzt werden. Mit dieser innovativen Anlage sollen Kugelspiele gefertigt werden. Der Vorteil für die Auszubildenden besteht darin, dass sie lernen, wie verschiedene Arbeitsprozesse und Informationen über den Zustand des in der Fertigung befindlichen Kugelspiels jederzeit digital abrufbar sind. Wo wird gerade welches Werkstück in welcher Station bearbeitet? Wie hoch ist der aktuelle Energieverbrauch? Welcher Arbeitsschritt wird gerade ausgeführt? Wo ist eine Wartung erforderlich? Läuft die Anlage fehlerfrei? Welcher Anlagenteil meldet Fehler? Parallel zur Arbeit an der Anlage werden Lernaufgaben in der digitalen Lernplattform Mobile learning in smart factories (MLS) bearbeitet. Diese Lernplattform, die bereits seit dem Schuljahr 2017/18 in der Grafenbergschule eingesetzt wird, bietet zum Beispiel Zugriff auf digitale Fachbücher. Damit wird die Lernortkooperation mit den Ausbildungsbetrieben sowohl mit der Anlage als auch mit der digitalen Lernplattform verstärkt.