Stadtnachricht

Schafferpreis für Jürgen Buckenmaier
BDS zeichnet RIANI-Gründer aus


Bei der Übergabe des Schafferpreises: Laudator Friedrich Schock, Preisträger Jürgen Buckenmaier und Vorsitzender des BDS Jürgen Linsenmaier (v.l.)
Bei der Übergabe des Schafferpreises: Laudator Friedrich Schock, Preisträger Jürgen Buckenmaier und Vorsitzender des BDS Jürgen Linsenmaier (v.l.)

In einer exklusiven und kurzweiligen Feierstunde wurde Jürgen Buckenmaier, Gründer des Schorndorfer Modeunternehmens RIANI, am Montagabend vom örtlichen Bund der Selbständigen mit dem Schafferpreis ausgezeichnet. Schon im Vorfeld war es ein offenes Geheimnis, dass Buckenmaier mit dem Preis ausgezeichnet wird, weshalb die Veranstaltung nicht zufällig im RIANI-Headquarter stattfand. Er reiht sich damit ein in die Riege namhafter Preisträger wie Horst Bantel, Manfred Veil, Martin Kleinschmidt, die Schorndorfer Weiber, der Kirchbauverein und Gabriele Koch - obwohl er, wie er selbst offen zugab, vorher noch nie etwas von diesem Preis gehört hatte.

Bedeutende Persönlichkeiten

Zahlreiche Gäste kamen in das RIANI-Headquarter zur feierlichen Übergabe des Schafferpreises an Jürgen Buckenmaier. Der Schafferpreis wird vom Schorndorfer Bund der Selbständigen seit 1995 an bedeutende Persönlichkeiten und Institutionen verliehen, die sich um das Wohl der Stadt und ihrer Bürger in besonderer Art und Weise verdient gemacht haben. Dass sich die Beiratsmitglieder die Auswahl des richtigen Preisträgers nicht leicht machen und hohe Anforderungen an ihn stellen, berichtete BDS-Vorsitzender Jürgen Linsenmaier. „Da wird schon mal geschaut, ob um 22 Uhr noch Licht im Büro brennt oder ob um 6 Uhr morgens schon das Auto vor der Firma steht. Drei Wochen Urlaub im August sind natürlich ein absolutes K.O.-Kriterium“, sagte er schmunzelnd. Laudator und langjähriger Freund Buckenmaiers, Friedrich Schock, ging sogar noch einen Schritt weiter und bezeichnete den Schafferpreis als eine Art „Schorndorfer Wirtschaftsnobelpreis“.

Buckenmaiers berufliche Zukunft hatte sich schon früh abgezeichnet: Seine Eltern führten ein Modehaus in Schorndorf und so war für ihn von Beginn an klar, welchen Weg er einschlagen würde. Doch er hat nicht einfach nur das Mode-Gen von seinen Eltern geerbt, er erlernte bei der Textilfirma Van Delden in Ochtrup die in der Modebranche wichtigen handwerklichen Fähigkeiten wie Garnen, Weben, Färben und Stricken, in denen ihm bis heute niemand etwas vormachen kann. 1968 machte er sich als Handelsvertreter für Stoffe selbstständig, bevor ihm kurz darauf mit der „Bucki Hose“, einer für die 60er Jahre typischen Schlaghose, der große Durchbruch gelang. Sage und schreibe 100.000 Stück dieser Hose verkaufte Buckenmaier und legte damit den Grundstein für seinen Erfolg. Über die Jahre hinweg erweiterte er das Portfolio der Bucki Mode GmbH, die Umbenennung in RIANI erfolgte erst später, immer weiter.

Doch eines war von Anfang an gleich geblieben: Buckenmaier legt viel Wert auf die Verarbeitung hochwertiger Materialien, weshalb er die Stoffauswahl jeder Kollektion mit seinem Designteam persönlich bespricht. Getreu dem Leitspruch Gottlieb Daimlers: „Das Beste oder nichts“, wie Oberbürgermeister Matthias Klopfer in seiner Rede zusammenfasste.

In Schorndorf fest verwurzelt

Im Jahr 2013 gelingt Buckenmaier zum 35-jährigen Firmenjubiläum ein weiterer großer Durchbruch: die erste RIANI-Fashionshow auf der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin. Spätestens jetzt war die Marke RIANI international in aller Munde.

Trotz allem Erfolg ist Buckenmaier bodenständig geblieben und war sich seiner Schorndorfer Wurzeln jederzeit bewusst. Deshalb war es auch seine bewusste Entscheidung, den ersten RIANI Store in der historischen Altstadt zu eröffnen und das neue RIANI Headquarter in Schorndorf mit idyllischem Blick auf den Grafenberg zu errichten, welches Ende 2015 mit dem begehrten Immobilien Award der IWS in der Kategorie Gewerbe/Logistik ausgezeichnet wurde.

Für seine rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat er dort eine Wohlfühloase geschaffen. Im firmeneigenen Beauty & Spa Bereich können sie sich jederzeit sowohl entspannen als auch verschönern lassen. Nordic Walking, Powerplate, Rückenschule oder Yogakurse sind nur einige der zahlreichen Fitnessangebote. Die Kantine, die Oberbürgermeister Klopfer als „das schönste Restaurant der Stadt“ bezeichnete, rundet das vorbildliche Angebot ab. „So bindet man Mitarbeiter an sich“, resümierte Schock. „Du hast dabei aber nie vergessen, wie hart man für jeden Euro arbeiten muss. Das zeichnet dich enorm aus“, lobte sein langjähriger Freund. Er war sich nie zu schade, auch schwierige Fälle selbst abzuarbeiten, wie Laudator Schock aus vielen gemeinsamen Erlebnissen berichten konnte. Ein echter Schaffer eben.

Beispielhaftes Engagement

Doch auch außerhalb seines Unternehmens zeigt Buckenmaier beispielhaftes Engagement. RIANI unterstützt die Nähwerkstatt Zauberfaden, in der rund 15 Flüchtlinge eine Arbeitsstelle gefunden haben. Der Tafelladen der AWO darf sich regelmäßig über Lebensmittelspenden freuen und auch die Renovierung der Stadtkirche und die Bürgerstiftung wurden und werden mit großzügigen Beiträgen unterstützt. „Diese Großzügigkeit steht für dich. Hierfür und für deine große unternehmerische Leistung zeichnet dich der BDS zurecht aus.“, so Schock. Gemeinsam mit dem BDS-Vorsitzenden Jürgen Linsenmaier übergab Schock im Anschluss den Schafferpreis in Form einer Urkunde und einer Bronzeskulptur an Jürgen Buckenmaier. „Ich fühle mich geehrt, einen solchen Preis erhalten zu dürfen und verspreche, ihn in Ehren zu halten“, so Buckenmaier. Besonderer Dank ging auch an seine Familie und an seine Frau Martina, die ihn bei der „raketenhaften“ Entwicklung von RIANI unterstützt hatte.

Matthias Klopfer überbrachte Buckenmaier Glückwünsche auch im Namen des Gemeinderates und dankte ihm für alles, was er in den vergangenen 48 Jahren in Schorndorf geschaffen hat. Musikalisch passend umrahmt wurde die Preisverleihung von einem Querflötentrio der Schorndorfer Jugendmusikschule.