Stadtnachricht

Mangelnder Baumschutz


Der Schutz und die Entwicklung eines gesunden Baumbestandes ist eines der wichtigsten Aufgabenfelder kommunaler Grünplanung und -pflege. Vor allem in Zeiten des Klimawandels sind CO2-bindende großkronige, gesunde alte Bäume von großer Bedeutung. Diese tragen nicht nur als infrastrukturelles Element zur Stadtkühlung bei, sondern helfen Schorndorf dabei, klimaneutral zu werden.

Leider sind in der Stadt und vor allem im Straßenraum Bäume vielfältigen Beeinträchtigungen ausgesetzt. Zu diesen zählen insbesondere auch die direkten und längerfristigen Auswirkungen, die von Baumaßnahmen ausgehen. In den einschlägigen Regelwerken werden die zum Schutz der Bäume erforderlichen Vermeidungs-, Minimierungs- oder Schutzmaßnahmen beschrieben und festgelegt und sollten Grundlage für jede Baustelle mit Bäumen im Umkreis von 15 Metern sein.

Jedoch stellen die Baumkontrolleure der Zentralen Dienste Schorndorf im Rahmen der Regel-Kontrolle immer wieder mangelnden Baumschutz auf diversen Baustellen fest. Seien es Ablagerungen von Erdaushub im Wurzelbereich und die Einrichtung von Baustellenflächen mit Toilette, Baumaterial oder -gerät.
Auch das Befahren mit schwerem Gerät verdichtet den Wurzelraum immens und trägt zur Schädigung der Bäume bei. Grobe Abgrabungen im Wurzelbereich mit Beschädigung der Wurzeln ab zwei Zentimeter Durchmesser, sowie die nicht fachgerechte Versorgung der Wunde sind für Bäume lebensgefährlich und gefährden die Standsicherheit.

Oftmals machen sich diese Schäden erst nach circa drei bis acht Jahren durch minimales Wachstum und durch starken Totholzanteil im Kronenbereich bemerkbar, so dass die Stadt Schorndorf hier Mehrkosten in der Pflege kalkulieren muss. Sollten noch eingehende Untersuchungen aufgrund der Verkehrssicherheitspflicht notwendig werden, sind mit jährlichen Mehrkosten von rund 2.000 bis 5.000 Euro pro Baum zu rechnen. Der Fachbereich Infrastruktur wird künftig bei nachweislich eindeutiger Dokumentation diese Kosten an städtischen Bäumen an die verursachenden Bauherren und Baufirmen weitergeben.