Stadtnachricht

Ehrenamtliches Engagement gebührend gefeiert


Der Neujahrsempfang bietet einen würdigen Rahmen, um verdiente Persönlichkeiten zu ehren, die sich um die Stadt verdient gemacht haben. Fünf BürgerInnen bat OB Matthias Klopfer am Freitag dazu auf die Bühne der dicht besetzten Barbara-Künkelin-Halle. Sie haben sich mehrere Jahrzehnte lang über alle Maßen für die Daimlerstadt und ihre Einwohnerschaft ehrenamtlich engagiert. Dafür ausgezeichnet wurden: Erich Schulz und Ingrid Landenberger (Daimlermedaille), Paul Brauchler und Fritz Kühfuß (Verdienstmedaille in Gold) sowie Elisabeth Nagel (Landesehrennadel). Das Stadtoberhaupt stellte ihre Verdienste vor - das Publikum quittierte diese mit kräftigem Beifall. Zu einer lebens- und liebenswerten Stadt tragen natürlich viele Menschen in Vereinen, Organisationen und auch Betrieben ihren Anteil bei. Ihnen allen galt der ausdrückliche Danke von OB Klopfer: Den sozialen Einrichtungen, Kirche und Kultur, Rettungsorganisationen und Polizei, Unternehmen und Gewerkschaften, Feuerwehr, den Mitarbeitern der Stadt und ihren Töchtern („in ihrer großen, großen Mehrheit machen sie eine klasse Arbeit“) sowie den Krankenhausmitarbeitern, Lehrern, Polizisten und Finanzbeamten, denn „ohne gute Einnahmen könnten wir alle heute Abend nicht da sein.“

Die Daimlermedaille

Seit nunmehr 43 Jahren engagiert sich Erich Schulz unentgeltlich für den TSV Miedelsbach. Sein Fachwissen gilt als meisterhaft, sein Arbeitseinsatz und handwerkliches Geschick sind vorbildlich. Er ist mithin ein kreatives Multitalent - entschlossen, tatkräftig und anpackend. Dies stellte er bei vielen Projekten unter Beweis: Der Anlage des Rasenspielplatzes, dem Umbau des Tennenplatzes zum Kunstrasenplatz und der Generalsanierung des TSV-Heims, wo er als Bauleiter, Baufachmann und Arbeiter tätig war. Seit drei Jahren fungiert der Vorstands-Beisitzer zudem als technischer Leiter für Wartung und Instandhaltung des Vereinsheims, ein freiwilliger Vollzeitjob, der von Montag bis Samstag reicht.

Ebenfalls seit 40 Jahren hat sich Ingrid Landenberger dem Sport verschrieben, genauer gesagt der SG-Badmintonabteilung. Dort hat sie 24 Jahre lang das Jugendtraining mit betreut und war viele Jahre lang Abteilungsleiterin. Ein Dutzend Jahre lang, bis 2004, betreute sie die Abteilung Freizeitsport Badminton als deren Leiterin. Inzwischen versieht sie das Amt des Vergnügungswarts. Für die ausländischen Spieler übernahm Ingrid Landenberger eine Art Mutterrolle, indem sie für ihre Schützlinge einen Arbeitsplatz ebenso wie eine Wohnung suchte, deren Wäsche wusch und half, die Freizeit zu organisieren. David Kaviladze und Vitali Schmakow bot sie über Jahre hinweg kostenlose Unterkunft und Verpflegung im eigenen Haus.

Städtische Verdienstmedaille in Gold

Über ein halbes Jahrhundert lang ist Paul Brauchler ehrenamtlich für die SG (früher SKV/TuS) im Fußball aktiv, wo er viele Funktionen ausfüllte. Eine Besonderheit gilt es dabei zu vermerken: Als Schiedsrichter musste er in 32 Jahren nicht ein einziges Mal in die Brusttasche greifen und die Rote Karte zücken. 1978 gründete er die Tennisabteilung beim TuS mit. Zehn Jahre lang war Paul Brauchler als stellvertretender Sportkreisvorsitzender verantwortlich als Verbindungsmann zu den Kirchen und Schulen. Sein „zweites Herz“ schlägt für die Kleingärtner. Diese unterstützte er viele Jahre als 2. Vorsitzender und sorgte dafür, dass alle Gärten einen Stromanschluss bekamen und zusammen mit dem THW ein Spielplatz gebaut wurde.

Als ebenso glänzendes wie bescheidenes Vorbild in Sachen Ehrenamt gilt Fritz Kühfuß aus der Ortschaft Weiler. Er packt immer dort an, wo Hilfe benötigt wird und er macht darum keinerlei Aufsehen. Das „Weilermer Orginal“ hat die Geschicke des Teilorts wesentlich mit geprägt: Mehr als 30 Jahre lang aktiv im Ortschaftsrat, zwölf davon (bis 2011) als Ortsvorsteher. Dabei organisierte er die Weilermer Heimattage und Ortsjubiläen ebenso mit wie viele örtliche Veranstaltungen. Zudem war Fritz Kühfuß 14 Jahre lang im Gemeinderat (CDU-Fraktion) ehrenamtlich tätig. Besonders am Herzen liegt ihm die Partnerschaft mit dem Musikverein Döbriach und der Stadt Radenthein. Der ausgebildete Suchtkrankenhelfer ist zudem ein „Kind“ des MV Concordia und unterstütz darüber hinaus mehrere andere Vereine.

Die Landesehrennadel

Während ihrer 31 Jahre als Vorsitzende des LandFrauenvereins Ober-/Unterberken gelang es Elisabeth Nagel, dessen Mitgliedschaft mehr als zu verdoppeln. Inzwischen ist sie Ehrenvorsitzende. Als ein großes Anliegen galt ihr stets die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls im Ortsverein sowie im Kreis- und Landesverband, wo sie sich ebenfalls in mehreren Funktionen engagierte. Sie organisierte Bildungsreisen und wurde im Verein als engagierte und taktkräftige Vorsitzende (1979 bis 2010) geschätzt. Viele Aktivitäten in dem Schurwaldort tragen die Handschrift von Elisabeth Nagel, wie beispielsweise Seniorennachmittag, Dorffest und Dorfabend, Ausrichtung des „Festles hinterm Backhaus“, begehbarer Adventskalender sowie Bildungsveranstaltungen für Frauen im ländlichen Raum.

Ein abschließender Bericht vom Neujahrsempfang der Stadt folgt in unserer nächsten Ausgabe.