Stadtnachricht

Ein bewährtes Instrument


Der einmal im Jahr von der Verwaltung vorgestellte Kindergartenbedarfsplan gilt im Gemeinderat als bewährtes Instrument, anhand der Geburtenzahlen die zu erwartende Belegung der Kindis abzuschätzen und rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten, um darauf zu reagieren. Auch das neueste Planwerk stieß im Gremium auf breite Zustimmung, die Verwaltung durfte einiges Lob für die verständnisvoll aufbereitete Fleißarbeit einheimsen. Drei Dinge stehen heuer im Vordergrund: Zurückgehende Kinderzahlen aufgrund der demografischen Entwicklung, eventuell ein neues Kinderhaus für Miedelsbach, wie von OB Matthias Klopfer vorgeschlagen und bis Mitte 2016 ein Alternativstandort für den auslaufenden Mietvertrag des Kindergartens "Stadthaus."

Als eine "große Herausforderung" sieht nicht nur OB Matthias Klopfer die Betreuung von unter drei Jahre alten Kindern an, für die ausreichend Plätze geschaffen werden müssen. Die Daimlerstadt liegt hier gut im Rennen und erfüllt bereits im kommenden Kindergartenjahr 2012/2013 locker die vom Bundesgesetzgeber vorgegebene Quote von 34 Prozent. Die Quote allein sieht Klopfer indes nicht als das Maß aller Dinge an: "Wichtig ist es, bei guter Betreuungsqualität den Bedarf zu decken." Dieser ist von Ortschaft zu Ortschaft oft stark schwankend. Bezogen auf die Gesamtstadt zeigt die Geburtenlinie in den letzten Jahren kontinuierlich nach unten. In Buhlbronn, Haubersbronn, Oberberken und Weiler beispielsweise wurden deutliche Geburtenrückgänge registriert, während sich in Miedelsbach und Schlichten die Kinderzahlen eingependelt haben. Dies gilt auf abgesenktem Niveau auch für Schornbach.

Unbestritten ist im Gremium, dass in Miedelsbach ein Betreuungsangebot für unter Dreijährige gemacht werden muss. Und dies möglichst bald. Dies unterstreicht Ortsvorsteher Hermann Mößner: "Bei uns besteht eindeutiger Nachholbedarf. Wenn uns eine vernünftige Perspektive geboten wird, können wir auch noch ein Jahr überbrücken." Ihm kommt dabei der Vorschlag von OB Matthias Klopfer wie gerufen, anstatt einer Rucki-Zucki-Lösung am besten gleich ein neues Kinderhaus zu bauen. Die Gelegenheit dafür scheint günstig, weil aus Bundesmitteln ein Zuschuss zwischen 120.000 und 180.000 Euro zu erwarten ist. Dieser richtet sich nach Zahl neuer Krippenplätze. Auf Vorschlag von CDU-Stadtrat Ingo Sombrutzki ("es ist eine tolle Gemeinschaftsleistung, die Betreuungsquote zu erfüllen") hat sich der Gemeinderat am Dienstag dieser Woche vor Ort ein Bild gemacht. In der heutigen VSA-Sitzung in der Barbara-Künkelin-Halle (Beginn: 18 Uhr) steht das Thema ganz vorne auf der Tagesordnung. Dabei wird auch über die Finanzierung eines Neubaus gesprochen. Das letzte Wort hat dann der Gemeinderat.

Bereits entschieden hat sich das Gremium - gegen die Stimmen der Grünen - für einen Alternativstandort zum jetzigen Kindergarten Stadthaus, für den der Mietvertrag zum 31. Juli 2016 ausläuft und nicht mehr verlängert werden soll. Dieser liegt ganz in der Nähe, auf dem Grundstück Gmünder Straße 29. Dieses Eckgrundstück zur Theodor-Körner-Straße hat die Stadt einschließlich des Gebäudes gekauft. Dieses soll zum Kinderhaus umgebaut werden. Details dazu müssen noch ausgearbeitet und beschlossen werden. Grundsätzlich geht man im Rathaus von einem Bedarf für vier Gruppen aus, zwei davon für unter drei Jahre alte Mädchen und Buben.