Stadtnachricht

Ausbau der Uhlandstraße beraten


Uhlandstraße

Ein Ausbau der als Holper- und Schlaglochstrecke bekannten Uhlandstraße steht schon seit vielen Jahren auf der Wunschliste von Gemeinderat und Bürgermeisteramt. Trotz des schlechten baulichen Zustands konnten die Bagger nicht anrücken, weil immer wieder wichtigere kommunalpolitische Aufgaben vorgezogen wurden. Jetzt hat das Stadtplanungsamt einen überarbeiteten Plan für den Ausbau zwischen Hungerbühlstraße und Schillerplatz vorgelegt. Dieser sieht Rad- und Gehwege sowie Parkbuchten vor. Der Knackpunkt sind die 21 großkronigen Laubbäume, die nach Meinung der Planer längerfristig keine Überlebenschance haben und deshalb durch 26 Neupflanzungen an der Westseite ersetzt werden sollen, einschließlich neuer Wurzelquartiere. Im Gemeinderat lief die Verwaltung mit diesem Ansinnen auf Eis. Sprecher aller Fraktionen forderten, die Bäume zu erhalten. Sie gaben dem Baudezernat die Hausaufgabe, die Pläne so zu ändern, dass die teils arg angegriffenen Schattenspender nicht gefällt werden brauchen, dem Bau von zwei Radstreifen Priorität eingeräumt und dabei eine Maximierung der Parkmöglichkeiten Vorrang gegeben wird. Planungsamtsleiter Manfred Beier und sein direkter Chef, Baubürgermeister Andreas Stanicki, schauten etwas ratlos in die Runde: "Wie soll das nur gehen?"

Ausgangspunkt der Überlegungen sind die bereits vorgeschädigten Bäume. Der Grund sind die ungünstigen Wachstumsbedingungen innerhalb der versiegelten Flächen. Der Asphalt reicht zum größten Teil bis an die Stämme heran, dringend benötigte Baumscheiben sind Fehlanzeige. Zudem sei zu befürchten, dass bei der notwendigen Auskofferung für den Straßenbau in das Wurzelwerk eingegriffen und so die Bäume weiter geschädigt würden. Dazu heißt es in der Vorlage für den Gemeinderat: Standsicherheit und Vitalität kann nicht gewährleistet werden. Und weiter: Zu dieser Planung gibt es leider keine Alternative, weil ein Erhalt der vorhandenen Bäume nur mit einer notwendigen Aufweitung und Verbesserung des Wurzelraums möglich ist. Dadurch müsste die Uhlandstraße um mindestens 1,50 Meter verschmälert werden. Parken und auch die gewünschte Fortführung des Radweges wären dann nicht mehr möglich.

Die Stadträte sehen dies anders. Für die CDU-Gemeinderatsfraktion bekannte Hermann Beutel: "Der Ausbau muss kommen. Möglichst im nächsten Jahr." Ziel müsse es dabei sein, die vorhandenen Bäume weitmöglichst zu erhalten. Schließlich benötige man für den Radweg keine so tiefe Auskofferung, mit der Wurzeln abgerissen würden. Sein FDP/FW-Kollege Kurt Mächtlen erinnerte daran, dass Linden leicht 100 Jahre und älter werden können. Weil der Gehweg nicht asphaltiert zu werden brauche, sei eine ausreichende Bewässerung gewährleistet. Ähnlich sieht dies Grünen-Sprecher Werner Neher: "Für Radler reicht eine wassergebundene Oberfläche." Auch Hans-Ulrich Schmid (SPD) sieht in der Planung ein "Ungleichgewicht, wenn die Bäume fallen." Bedenken meldete Stadtrat Dr. Max Klinger (CDU) an: "Was hilft uns ein Modell, wenn es die Bäume nicht überleben?" Dann hätte man die falsche Entscheidung getroffen.