Blick über Schorndorf

Stadtnachricht

Die Zukunft des "Röhm"


Wie es im "Röhm" entlang der Weilerstraße künftig weitergehen könnte, darüber ließen sich die Mitglieder des Technischen Ausschusses kürzlich vom Vertreter der Eigentümer, Dr. Jürgen Groß, Vorort informieren. Er legte dem Gremium auch seine persönlichen Vorstellungen zur Zukunft der alten Lederfabrik seiner Vorfahren dar.

In den vergangenen Jahren sind Künstler, Architekten, Handwerker und Designer in die Backsteingebäude eingezogen.

Eine Gruppe von 13 StudentenInnen vom Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren der Universität Stuttgart hat sich im vergangenen Wintersemester mit den baulichen Möglichkeiten bei der in den Jahren von 1865 bis 1950 erbauten ehemaligen Lederfabrik auseinandergesetzt.

Deren Modellstudien, die in einer Ausstellung in der Wasserwerkstatt des Röhm vor einigen Wochen bereits der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, wurden den TA-Mitgliedern von Dr. Groß im Detail erläutert. Vieles ist in dem Fabrikareal mit seinen 25.000 Quadratmetern Nutzfläche baulich machbar, angefangen von Veranstaltungsräumen über Läden, Gastronomie bis hin zu einem Ledermuseum. Letzteres liegt Groß ganz besonders am Herzen. Schließlich ließe sich, so betonte Groß beim Ortstermin, im Röhm noch der komplette Produktionsablauf darstellen. Die Rot- und Weißgerber hätten schließlich Mitte des 19. Jahrhunderts mit der industriellen Lederherstellung den zweitwichtigsten Industriezweig im Königreich Württemberg begründet. Im ganzen Land gebe es aber kein einziges Ledermuseum.

Röhm

Wie die Konzeption der Schorndorfer Museums-Landschaft künftig aussehen soll, wird schon seit längerem diskutiert. Vor wenigen Tagen hat die Projektgruppe zur Weiterentwicklung des Stadtmuseums und der Galerien ihre Arbeit aufgenommen.

Die Stadt, erklärt OB Klopfer, müsse zuerst einmal ihre eigenen Hausaufgaben machen. Das Stadtoberhaupt zeigte sich bei seinem Besuch der Modell-Ausstellung zwar beeindruckt von den Arbeiten der Architektur-Studenten, bat aber um Verständnis, dass die Kommunalpolitik ihre Zeit brauche.

Die Sanierung und Modernisierung des Areals, die behutsame Anpassung der Räumlichkeiten an die heutigen Anforderungen moderner Büro- und Gewerbenutzung unter Beibehaltung historischer Strukturen läuft bereits seit 1990. In einigen dieser Gebäudeteile wurde noch bis 1973 produziert.

Nun geht es aber an die wohl sehr kostenintensive Sanierung der älteren Räumlichkeiten des Areals, die in einem schlechten baulichen Zustand sind. Es handelt sich dabei um Gebäudetrakte mit Decken aus Holzdielen, die nicht Stockwerk für Stockwerk saniert werden können.

Dass aber nicht erst 2013 zur Landesgartenschau in dem an der Rems gelegenen Areal etwas passieren muss, ist zumindest allen etwaigen Beteiligten klar, nur das "wann" oder "wie" steht nicht fest.


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