Stadtnachricht

Gemeinsam einen unterhaltsamen Nachmittag gefeiert


Sie gehören zur SchoWo, wie die Butter aufs Brot: Die Schorndorfer Senioren. Einige Tausend von ihnen bevölkerten am Dienstag den Marktplatz. Gemeinsam feierten sie am letzten SchoWo-Tag den traditionellen Seniorennachmittag. Geboten wurde den gerne gesehenen und ebenso geschätzten Gästen ein unterhaltsames Programm mit Blasmusik vom Kreisseniorenblasorchester, Gesang (dargeboten vom Schurwaldchor des Liederkranzes Weiler unter Leitung von Anna Bredenbach) und flotten Tanzvorführungen der Garden des 1. SMTV. Kräftig mitgesungen haben die jung gebliebenen Senioren bekannte Volkslieder wie: Die Gedanken sind frei, Geh aus mein Herz, Hab oft im Kreise der Lieben oder Kein schöner Land. Natürlich durfte auch der Klassiker "Wenn alle Brünnlein fließen" nicht fehlen. Weil das Team um Ulrich Kommerell, dem Abteilungsleiter Familien, Senioren und Soziales im Bürgermeisteramt, die kompletten Texte verteilte, brauchte es nicht beim gemeinhin bekannten ersten Vers zu bleiben.

Jedes Jahr werden es mehr Gäste. OB Matthias Klopfer erinnerte sich an seine erste SchoWo vor sechs Jahren, als rund 5.000 Einladungen mit den beliebten "Märkle" für die heiße Rote und einen Krug Bier an die Mitbürger ab 70 Jahren verschickt wurden. Heuer mussten bereits 6.400 Anschreiben einkuvertiert werden, im nächsten Jahr kommen weitere 200 dazu. Erstmals dabei ist die 89-jährige Annemarie Krieg, die im August letzten Jahres aus Heidenheim kommend ihr Zimmer im Pflegeheim Stadthaus bezog. Weil man so einen großen Senioren-Treff in Heidenheim nicht kennt, ist sie neugierig, wie der Nachmittag abläuft: "Ich möchte mir das einfach mal anschauen und ein bisschen Spaß haben." Den hat ihre Mitbewohnerin Lore Birkel versprochen, ebenfalls 89 Jahre alt und Rollstuhlfahrerin. Sie wohnte bis vor drei Jahren in Trier und ist dann ins Stadthaus umgezogen, weil auch ihre beiden Söhne in Schorndorf wohnen. Letztes Jahr hat Ihr der Seniorennachmittag zugesagt, sie ist deshalb aus Überzeugung wieder gekommen. Sie fühlt sich bei den Musikvorführungen ein bisschen an ihren verstorbenen Mann erinnert, der als Dirigent tätig war. Die "Rote" im Brötchen findet sie übrigens "lecker."

Seniorennachmittag

Erstmals offiziell zum Seniorennachmittag eingeladen war auch die ortsansässige Künstlerin Renate Busse. Sie freute sich und brachte dies gut sichtbar zum Ausdruck. Auf ihrem lilafarbenen Hütchen hatte sie eine riesige Stoffwurst befestigt, dazu die in Gold gefasste Zahl "70". Ein kleiner Bierkrug mit Blumensträußchen machte ihren Auftritt perfekt. Die "inkonsequente Vegetarierin" hat gerne ihre Märkle eingelöst, zumal sie sich (augenzwinkernd) in den vergangenen Jahren stets gesagt habe: "Halte durch, halte durch - und jetzt gibts endlich die Wurst." Quirlig und ideenreich, wie die Renate nun mal ist, hat sie Organisator Ulrich Kommerell auch gleich ihre geistige Unterstützung bei der künftigen Programmgestaltung angeboten. So könnte nach ihrem Empfinden das Outfit der Senioren durchaus etwas lustiger ausfallen, ohne gleich an Fasching zu erinnern. Vielleicht kreiert Renate Busse demnächst den Senioren-Hut. Etwas mehr Pfiff könnte nach ihrer Meinung auch das Programm vertragen: "Die heute 70 Jahre alten Mitbürger denken ganz anders wie die vor 20 Jahren."

Damit die Senioren in den Genuss des Nachmittags kommen, bedarf es vieler Sponsoren, Unterstützer und Helfer. Ihnen dankten OB Matthias Klopfer, Joe Saling (für die VG) und der Vorsitzende des Seniorenforums, Falk-Dieter Widmaier, ausdrücklich und herzlich. Dazu gehören insbesondere die Bauknecht Hausgeräte GmbH (Wurstgutscheine), die Vereinsgemeinschaft Schorndorfer Vereine (Getränkegutscheine), die Dinkelacker-Brauerei Stuttgart, Getränke Mehl, das "Königlich-Württembergische-Hofbräu-Regiment", SchorndorfCentro und nicht zuletzt die Schorndorfer Weiber.