Stadtnachricht

Bruder Florian und Schwester Dora


Die Hauptversammlung der Schorndorfer Gesamtwehr fand dieses Jahr in der Miedelsbacher Tannbachhalle statt.

Kommandant Jost Rube hatte eigentlich bei seinem Tätigkeitsbericht über keine außergewöhnlichen Einsätze der Schorndorfer Floriansjünger zu berichten. Insgesamt mussten die Schorndorfer Wehren zu fünf Großbränden, sechs Mittelbränden und 78 Kleinbränden ausrücken.

Bei zwei Hilfeleistungen im Wege von Verkehrsunfällen konnten die Feuerwehrleute zwei Personen retten. Zwei Menschen konnten von den Rettungskräften der Wehr leider nur noch tot geborgen werden.

24 Mal mussten sich die Wehren der Daimlerstadt zu Überlandhilfen in Nachbargemeinden auf den Weg machen.

Am 13. Januar 2011 trat die Wieslauf bei Miedelsbach sehr rasch über die Ufer. Mit Auspumpen und aus Sandsäcken aufgeschichteten Dämmen wurde versucht, das Hochwasser zurückzuhalten.

Bei einem Dachstuhlbrand schlugen die Flammen schon lichterloh in den Himmel über Weiler, als die Abteilungen Weiler, Stadt, Schornbach und Haubersbronn am 27. September 2011 alarmiert wurden. Durch das schnelle Eingreifen konnte ein Überspringen der Flammen auf die Nachbargebäude verhindert werden.

Am 26. März dieses Jahres wurde die Feuerwehr zu einem Gebäudebrand in die Rosenstraße gegenüber dem Bahnhof gerufen. Beim Eintreffen schlugen bereits Flammen aus der Wohnung im ersten Obergeschoss. Drei Bewohner konnten nur über die Drehleiter gerettet werden. Die Abteilungen Stadt, Haubersbronn, Schornbach und Weiler waren im Einsatz und verhinderten das Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude in der Altstadt. Bei all diesen Einsätzen habe sich wieder die im Brandschutzkonzept verankerte Grundlage bewährt, die Abteilungen aufrechtzuerhalten, damit bei größeren Schadenslagen ausreichend Mannschaft und Gerät an den Einsatzort gebracht werden können.

Außergewöhnlich war die Ehrung, die der erste Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Georg Spinner in der Tannbachhalle vornahm. Bei den Geehrten handelte es sich dieses Mal ausnahmsweise um zwei Nicht-Feuerwehrmänner. Georg Spinner zeichnete Schorndorfs Ersten Bürgermeister Horst Reingruber und den früheren Ordnungsamtsleiter der Stadtverwaltung mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbands in Silber aus.

Norbert Menrad ist seit einigen Wochen schon in Pension, Horst Reingruber wird Ende Juli 2013 in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Beide, betonte Spinner, hätten sich während ihrer Dienstzeit stets für die Belange der Feuerwehr eingesetzt.

Für die Rettungsdienste erklärte Thomas Georgi, Chef des Polizeireviers, dass "Feuerwehr und Polizei schon lange Geschwister sind, die sich selten gestritten haben". Schutz und Sicherheit zu gewährleisten, sei die Aufgabe von "Bruder Florian" (Feuerwehr) und "Schwester Dora" (Polizei). Georgi ist sich sicher, dass man auch in Zukunft im gemeinsamen Schulterschluss die Probleme meistern wird.

"Feurio - das war der Ruf im Mittelalter, wenn ein Gebäude in Flammen stand. Jeder war dann dazu aufgerufen, mit Wassereimern zu Hilfe zu eilen. Anders als heute, gab es damals keine Feuerwehrleute, sondern nur Nachbarn und Mitbürger, die ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Gebäude verhinderten."

Seither, stellte OB Matthias Klopfer fest, habe sich doch so einiges geändert. "Heute ruft man die 112 an und statt Eimern kommen Schläuche zum Einsatz."

Das Prinzip der Freiwilligkeit, betonte Klopfer, gelte jedoch noch immer und auf Helferinnen und Helfer könnte man auch heute noch nicht verzichten. "Deshalb danke ich an dieser Stelle ganz besonders den vielen ehrenamtlichen Feuerwehrleuten, die rund um die Uhr einsatzbereit sind für die Sicherheit in Schorndorf, in den Ortsteilen und jenseits der Stadtgrenzen, wenn in den Nachbargemeinden wegen eines Großbrandes Not am Mann ist oder Schorndorfs große Drehleiter gebraucht wird."