Neuer Fußboden im Feuerwehrmagazin
12.11.2009
Die Maßnahme ist unaufschiebbar und sollte umgehend begonnen werden. So lautet der letzte Satz in der Drucksache für den Technischen Ausschuss, in der das Bürgermeisteramt den Stadträten den Einbau eines neuen Bodens im Schorndorfer Feuerwehrmagazin empfiehlt. Das Gremium folgte dem Antrag und bewilligte einstimmig die Vergabe der Aufträge für rund 110.000 Euro. Keine Woche später sind bereits die Handwerker angerückt und verbreiten mit ihren zwei Presslufthämmern ebensoviel Staub wie Lärm. Die Garten- und Landschaftsbauarbeiten beim Feuerwehrgerätehaus in Schornbach wurden für knapp 55.000 Euro vergeben. Um den Kostenrahmen einzuhalten, setzt man in der Ortschaft weiterhin auf die Eigenleistung der Männer im blauen Rock.
Der schadhafte Fußboden im Feuerwehrgebäude wird schon lange beanstandet. Der vor rund 20 Jahre verlegte Gummibelag wurde immer wieder provisorisch ausgebessert, was inzwischen nicht mehr möglich ist. Das eigentliche Übel liegt aber tiefer. Nachdem sich an mehreren Stellen der ganze Boden abgesenkt hatte, wurde die Beschaffenheit des Untergrunds durch Kernbohrungen untersucht. Dabei wurden im nicht unterkellerten Teil große Hohlräume festgestellt. Die unter den Trägern liegende Schottertragschicht hat sich abgesenkt, zu der Rohdecke besteht keine Verbindung mehr. Weil die Einsatzfahrzeuge immer mehr Tonnage auf die Räder bringen, bestand nun die Gefahr, dass sich die kompletten Betonplatten absenken und die Nutzung der vier Parkboxen nicht mehr möglich ist.
Damit wenigstens die großen Feuerwehrfahrzeuge mit ihren wertvollen Einbauten unter Dach bleiben können, erfolgt die Sanierung in zwei Bauabschnitten. Weil neue Betonplatte und Estrich Zeit zum trocknen brauchen, rechnet Feuerwehrkommandant Jost Rube mit einer Bauzeit bis Mitte Februar. Als neuer Belag für die komplette Fahrzeughalle wurde in Abstimmung mit der Feuerwehr ein Verbundestrich mit rutschsicherer Beschichtung ausgeschrieben. Der Auftrag für die Rohbauarbeiten ging für 58 000 Euro an die örtliche Firma Josef Weltle. Die Estrich- und Beschichtungsarbeiten besorgt für 52 000 Euro der Fachbetrieb Benirschke aus Göppingen.
Die Feuerwehrmannen hätten es zwar gerne gesehen, wenn es bereits vor neuen Monaten mit den Arbeiten los gegangen wäre. An der Notwendigkeit der Maßnahme (OB Matthias Klopfer: "Die Abteilung Stadt ist eine zentrale Stütze unserer Feuerwehr") bestanden im Rathaus nie Zweifel. Wie Baubürgermeister Andreas Stanicki und Hochbauamtsleiter Reiner Mars versicherten, handle es sich hier um kein einfaches Vorhaben. Es seien viele Untersuchungen, auch mit Hilfe des Statikers, im Vorfeld notwendig gewesen.
Im Zeitplan liegen die Bauarbeiten für das neue Schornbacher Feuerwehrgerätehaus. Es soll laut Reiner Mars im Frühjahr eingeweiht werden. Weil der Kostenrahmen weitgehend ausgereizt ist, setzt man weiterhin auf die Eigenleistungen der Feuerwehrmänner. Durch ehrenamtliche Mithilfe könnten so bei den Außenanlagen, wie beispielsweise das Aufschichten von Natursteinmauern, gut 5000 Euro eingespart werden. Für Unmut im Gremium sorgte die Auftragsvergabe an die Benignus GmbH aus Backnang. In der beschränkten Ausschreibung lag sie mit der Angebotssumme von 54 665,96 Euro gerade mal 36 Euro unter der örtlichen Anbieterin Guggenmos GmbH. Baubürgermeister Andreas Stanicki zur Rechtslage: "Bei der Vergabe gibt es leider keinerlei Ermessensspielraum. Der billigste bekommt den Vorzug." Würde das Gremium anders abstimmen, hätte dieser ein Anrecht auf Schadenersatz.