Stadtnachricht

Freude über künftiges Bürgerzentrum Schlichten
Richtfest mit viel Publikum gefeiert


Schorndorf Aktuell
(jab) - Der Schurwaldort Schlichten stand im Stadtgeschehen gleich an zwei Wochenenden im Fokus. Zunächst war es die recht gelungene Leistungsschau, die aus eigener Kraft organisiert wurde und vor allem am zweiten Tag einem großen Publikum viel Informationen bot. Eine Woche darauf folgte das Richtfest am künftigen Bürgerzentrum zwischen Wasserturm und Bädle. Nahezu der halbe Ort war auf den Beinen und bekundete seine Verbundenheit mit dem entstehenden Bau. OB Matthias Klopfer zeigte sich erfreut über die vielen Anwesenden, darunter Mitglieder des Stadt- und Ortschaftsrats, des örtlichen ASV sowie des Bürgervereins: "Das große Interesse zeigt, wie in Schlichten auf das Bürgerzentrum gewartet wird."

Sie Stadt lässt sich den Neubau 3,4 Millionen Euro kosten, dessen erster Bauabschnitt nun überdacht ist. Mittelpunkt ist die künftige Sport- und Mehrzweckhalle mit Küche und geräumigem Foyer. Knapp 800 Quadratmeter Fläche bieten ausreichend Nutzungsmöglichkeiten. Hinzu kommt ein Kindergarten mit 270 Quadratmeter, der unter demselben Dach seinen Platz hat. Die Einweihung ist für Frühjahr kommenden Jahres vorgesehen. Dann geht es weiter mit dem zweiten Bauabschnitt, in dem das Bürgerbüro anstelle des bisherigen Rathauses und der ASV mit eigenen Räumen Platz haben werden. Der Lindensaal wird verbessert, die bisherige alte Halle abgebrochen. So lange muss gewartet werden, damit weiterhin Sport betrieben werden kann. Dazu reimte der Zimmermann vom Dach des neuen Hauses: "Das Bürgerzentrum ist im wahrsten Sinn - für die Gemeinde ein Gewinn."

Für OB Matthias Klopfer ist das Bürgerzentrum ein Zukunftsprojekt, mit dem der Standort Schlichten gesichert wird. Für die gesamte Bürgerschaft würden so optimale Rahmenbedingungen geschaffen. Zudem stehe der Gemeinderat einhellig zu diesem Bauwerk, auch wenn es wegen der Kostenüberschreitung etwas rumort habe. Für ihn steht fest, dass man hier etwas Nachhaltiges mit hoher Wohlfühlatmosphäre schaffe. Der gewählte Passivhaus-Standard verlange zwar relativ hohe Investitionen, doch sei das Bürgerhaus sicher gut ein halbes Jahrhundert in Betrieb. Eine langfristige Rendite-Rechnung sei unmöglich, da momentan niemand wisse, wie sich künftig die Preise für Öl und Gas bewegen.

Für Klopfer ist es wichtig, global zu denken und lokal zu handeln und auf diese Art als Vorbild zu wirken. Er kündigte an, dass sich der Gemeinderat im Herbst mit dem Thema befasse, ob bei Neubauten generell dieser Standard eingehalten werden soll. Für ihn steht fest, dass man so auf jeden Fall künftige Haushalte der Stadt entlaste. Dies verband er mit einem Wunsch an die Schlichtener: "Wenn man so schön auf dem Schurwald wohnt, könnte auch mancher Hausbesitzer künfig noch daran arbeiten."

Ortsvorsteher Frank Geißler erinnerte an den vor neun Monaten erfolgten Spatenstich. Seither habe er begeistert den Baufortschritt beobachtet und dabei einen sehr guten Eindruck gewonnen. Früher sei Baulärm einfach Krach in den Ohren der Anlieger gewesen, heute erscheine er als Wachstumsmusik.

Viele Verhandlungen seien notwendig gewesen, bis die Planung in ihrer jetzigen Form stand. Zum Glück habe man damals eine Zeit mit wirtschaftlich noch guten Rahmenbedingungen erwischt. Die Entscheidung erleichtert hat dabei sicherlich der geplante Verkauf des alten Rathauses ebenso wie der Bauplatz, auf dem noch der Kindergarten steht.

Ortsvorsteher Geißler hob die Mitglieder des Bürgervereins und des ASV hervor, die sich stark eingebracht haben. Er äußerte die Hoffnung, dass diese weiter mit Ideen und Geld das Projekt begleiten. Der ASV machte gleich den Anfang: Die Frauen und Männer baten in dem geräumigen Rohbau zu einem zünftigen Vesper.