Stadtnachricht

Übergangs-Zuhause gleich akzeptiert


Bis Oktober müssen die Jungen und Mädchen des Miedelsbacher Kindergartens Eichendorffstraße noch mit ihrem Übergangs-Zuhause in der Tannbachhalle vorlieb nehmen, dann können sie in den neuen viergruppigen Kindergarten einziehen. Wer sie dort einmal besucht hat, der merkt gleich, dass sie diese Interimslösung längst akzeptiert haben. "Nur an ihrem ersten Tag, dem 8. April, haben die Kinder in der neuen Umgebung etwas gefremdelt", erzählt Kindergartenleiterin, Sybille Waldenmaier, "als sie aber gewusst haben, wo sie ihre Spielsachen finden, war für die Kleinen alles paletti. Außerdem sind ja die Erzieherinnen, ihre vertrauten Ansprechpartnerinnen, da."

Während der Zeit, in der zwei Kindergarten-Gruppen in der Tannbachhalle untergebracht sind, darf, außer den Schulklassen für den Sportunterricht, niemand sonst die Halle nutzen. Die SchülerInnen kommen durch einen Nebeneingang in die Halle.

Die dritte Gruppe hat in einem von den Zentralen Diensten aufgestellten Gartenhaus im Wald Richtung Buhlbronn hinter den Forellen-Teichen nahe dem Metzlinsweiler Hof auch ein neues "Dach über den Kopf" gefunden.

Dreimal in der Woche nutzen auch die einzelnen Gruppen der 71 Kindergarten-Kinder die Tannbachhalle. Dann, so Sybille Waldenmaier, wird mit Kasten, Barren und Matten eine Bewegungslandschaft aufgebaut. Von zwei Erzieherinnen betreut, turnen die Jungen und Mädchen durch und über die einzelnen Hindernisse und Sportgeräte. Der Schwierigkeitsgrad der Übungen richtet sich dabei nach der Altersstufe der Drei- bis Sechsjährigen. Dienstags gehört die Halle immer der Waldgruppe.

Sehr dankbar sei man der Familie Rühl vom Metzlinsweiler Hof, betonte Kindergarten-Leiterin Waldenmaier, dafür, dass die Kinder über ihren Grund und Boden laufen dürfen, denn das verkürze den Weg zum "Waldkindergarten" doch sehr.

Etwas beengt ist die Garderoben-Situation, diese musste im Gang vor den Umkleidekabinen untergebracht werden.

Kindergarten

Diejenigen, die im September eingeschult werden, haben nach wie vor ihren Vorschulnachmittag. Da lernen sie, erklärte Waldenmaier, dass man für eine Sache verantwortlich sein muss. Jedes Kind hat seine eigenen Stifte, auf die es aufzupassen hat.

Dike Stadtverwaltung hat bereits letztes Jahr verschiedene Möglichkeiten zur Einrichtung eines Kinderkrippenprojekts unter der Prämisse einer möglichst kurzfristigen Umsetzung und einem vertretbaren finanziellen Aufwand untersucht. Als mögliche Lösung für eine schnelle Umsetzung des Projekts wurde anfangs der Südflügel der Grundschule Miedelsbach in Betracht gezogen. Nach einer Besichtigung mit Dorothea Rieber, der Fachberaterin des KVJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales), hat sich aber gezeigt, dass doch ziemlich umfangreiche Umbaumaßnahmen im Sanitär- und Schlafbereich für die Einrichtung einer Kinderkrippe erforderlich wären, die Kosten in Höhe von rund 180.000 Euro mit sich bringen würden.

In Absprache mit Pfarrer Thomas Binder von der Evangelischen Kirchengemeinde Miedelsbach, welche die Trägerschaft für den Kindergarten Eichendorffstraße innehat, entschied der Gemeinderat im April 2012 als Ersatz für den bestehenden Kindergarten, den Neubau eines 4-gruppigen Kindergartens (drei Kindergartengruppen und eine Krippengruppe) in Modul-Bauweise bis Oktober 2013 zu realisieren und während der Bauphase den Kindergartenbetrieb in die Tannbachhalle und den dortigen Vereinsraum auszulagern.

Aus dem Investitionsprogramm "Kinderbetreuungsfinanzierungen" des Bundes kann man bei einem Neubau pro zusätzlich geschaffenen Betreuungsplatz 12.000 Euro zu erwarten. Die Stadt will deshalb zehn bis 15 Betreuungsplätze für unter Dreijährige neu einrichten, so dass man mit einem Zuschuss von 120.000 Euro bis 180.000 Euro rechnen kann.

EBM Reingruber betonte damals in der Sitzung, dass man seitens der Stadtverwaltung überzeugt sei, dass sowohl unter finanziellen, baulichen als auch pädagogischen Gesichtspunkten der Verzicht auf eine teure Interimslösung und der Neubau einer viergruppigen Betreuungseinrichtung am bisherigen Standort die richtige Entscheidung sei. Dieser habe sich auch Ortschaftsrat Miedelsbach angeschlossen.

BM Stanicki erläuterte seinerzeit dem Gemeinderat, dass der Vorteil von Modulgebäuden sei, dass sie individuell und objektbezogen konzipiert, vormontiert und vor Ort aufgestellt werden. Der Innenausbau der Gebäude erfolge außerdem nach Möglichkeit mit ortsansässigen Partnern.