Stadtnachricht

Parksee wird nach Bürgerwünschen angelegt


(jab) - Der Parksee ist derzeit ein ziemlich unansehnliches Loch, das bei starken Regenfällen zur großen brauen Pfütze wird. Dies soll sich nach mehrfachen und gründlichen Beratungen in den Gremien schon bald ändern. Im Technischen Ausschuss ist jetzt eine Vorentscheidung gefallen: Bei einer Gegenstimme (Stadtrat Hermann Beutel) entschieden sich die Stadträte, dem zusammen mit den Bürgern erarbeiteten Gesamtkonzept zuzustimmen. Dieses sieht neben dem Parksee Spiel- und Ruhemöglichkeiten für junge und alte Menschen gleichermaßen vor. Auf ein gleiches Nebeneinander legten die Stadträte bei den vielen Wortmeldungen auch großen Wert.

Die reinen Baukosten sind mit 600.000 Euro veranschlagt, zu denen noch die Planungskosten mit 125.000 Euro kommen. Die endgültige Entscheidung ist für die Sitzung des Gemeinderats am 23. Juli vorgesehen.

Dabei wird es sich um die zweite Lesung handeln, auf die man sich im Gremium verständigte. Die Verwaltung hat inzwischen ihre Hausaufgaben erledigt und drei weitere Alternativen mit günstigeren Kosten aber auch deutlich niedrigerem Standard erarbeitet. Bei der ersten Variante könnten rund 25.000 Euro gespart werden, weil der Sandstrand, die Sandspielfläche sowie das Piratenschiff weggelassen würden. Vorgesehen wäre jedoch ein Bolzplatz, wie ihn das Gremium wünsche. Um gut 200.000 Euro billiger käme die Stadt davon, wenn die befestigten Wegeflächen reduziert sowie der Sandstrand, die Sandspielfläche und das Piratenschiff nebst Tischtennisplatten weggelassen würden. Die Pflanzung von Bäumen, Sträuchern und Hecken würde Sponsoren und Bürgeraktivitäten überlassen. Den niedrigsten Standard würde die Ausbauvariante ganz ohne Wasserfläche bieten, die für nur 62.000 Euro zu haben wäre. Dabei würde die momentan bereits kostenfrei modellierte Roh-Seefläche bis zur Oberkante verfüllt und mit Rasen eingesät. Bis auf einen Bolzplatz und einige Bäume würden auf alle anderen Ausstattungselemente verzichtet.

Auf der Rathausbank setzte man sich für die von Beginn an verfolgte "große Lösung" ein, die den Zielen der beteiligten Planungsgruppen entspricht. Baubürgermeister Andreas Stanicki plädierte dafür, an dieser wichtigen innerstädtischen Grünfläche mit den vielen Funktionen nicht zu knausern: "Wir sollten uns nachher nicht schämen müssen." Von einer nochmaligen Zeitverzögerung hält der Baubürgermeister nichts: "Wenn wir es jetzt nicht machen, bleibt der Zustand, wie er ist." Auch Stadtplanungsamtsleiter Manfred Beier sprach sich für diese "vernünftige Variante" aus, weil bei ihr Konsens mit den Bürgern bestehe. Oberbürgermeister Matthias Klopfer rief dazu auf, bei der Realisierung und der anschließenden Pflege möglichst viele Beteiligte an Bord zu holen. Davon gibt es einige. Angefangen vom Fischereiverein über den NABU bis zum THW und den Anliegern gibt es jede Menge sachkundige und ebenso engagierte MitbürgerInnen, die zum Gelingen und Erhalt des künftigen Kleinods beitragen können.

Diesen Faden griff Stadtrat Dr. Frieder Stöckle (SPD) auf, der zugleich Vorsitzender des erfolgreich agierenden Kinderspielplatzvereins ist. Das öfters zitierte Piratenschiff "kriegen wir mit wenig Geld hin", lautete sein Angebot. An dieser Stelle brauche man unbedingt Angebote für Kinder. Diese würden Sand, Wasser und Steine zusammen bringen. In der Stadt wäre dies nur am künftigen Parksee möglich. Stöckle warnte davor, Jugendliche gegen Kinder auszuspielen. Er erinnerte an den erstaunlichen Entwicklungsprozess dieser Anlage, wie er zusammen mit den Bürgern entstand. Am Anfang sei vornehmlich von Blumen und Ruhe die Rede gewesen. Dann aber sei der Kinderbereich relativ weit oben auf der Wunschliste gelandet.

Diesen Grundsätzen schlossen sich auch andere Stadträte an. Kurt Mächtlen (FPD/FW) plädierte dafür, auf dem künftigen Parksee-Areal an der Gmünder Straße möglichst alle Altersklassen unterzubringen und ihnen ein entsprechendes Angebot für den Aufenthalt oder eine Betätigung zu machen. Werner Neher (GRÜNE) unterstützte die Argumentation: "Wir benötigen eine ordentliche Ausführung." Für seine Fraktion bot er an, drei großkronige Bäume zu spenden. Dieses Angebot wirkte ansteckend. Baubürgermeister Stanicki und weitere Stadträte gaben zu Protokoll, ebenfalls Bäume zu spendieren.