Stadtnachricht

Abteilungskommandant Jürgen Bruckner konnte wie in den Jahren zuvor auch bei der diesjährigen Korpsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schorndorf Abteilung Stadt auf ein arbeitsintensives Jahr 2009 zurückblicken.

Die Feuerwehrangehörigen wurden im vergangenen Jahr zu 112 Einsätze gerufen. Bei den Einsätzen konnten 17 Personen und ein Tier durch die Feuerwehr befreit beziehungsweise lebend gerettet werden. Zwei Personen konnten nur noch tot geborgen werden. Die Anzahl der Brandeinsätze und die Alarme über Brandmeldeanlagen sind stark zurückgegangen. Die Hilfeleistungen haben sich dafür mehr als verdoppelt. Dies war abhängig von den Starkregenereignissen und der Zunahme schwerer Verkehrsunfälle im abgelaufenen Jahr.

Bruckner lobte die bei allen Einsätzen gute Zusammenarbeit mit den übrigen Hilfsorganisationen und der Polizei. Erfreut zeigte sich Bruckner darüber, dass im vergangenen Jahr eine Vielzahl an Lehrgängen und Qualifizierungen, speziell auch an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal, durchgeführt werden konnten. Das erworbene Wissen wurde bei zahlreichen Übungen, die teilweise gemeinsam mit den benachbarten Feuerwehren durchgeführt wurden, nochmals vertieft.

Weiter entspannt hat sich die Lage bei der Mannschaftsstärke, wie Abteilungskommandant Bruckner berichtete. Mit derzeit 70 aktiven Feuerwehrangehörigen lag sie wieder über den Vorjahren. Die Führungskräfte der Abteilung Stadt sieht Bruckner aber noch immer an ihrer Leistungsgrenze. So erforderte die Begleitung der Beschaffung des mittlerweile bestellten Einsatzleitwagen ELW 1 für die Abteilung Stadt einen enormen Aufwand.

Besorgt zeigte sich Bruckner anlässlich der Tatsache, dass auch in diesem Jahr wieder Mitglieder aus beruflichen Gründen ihre Funktionen reduzieren oder sich aus der Freiwilligen Feuerwehr verabschieden mussten. Er machte sich wenig Hoffnung, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern wird, da bei der heutigen Situation, die "neben der eigentlichen Arbeitszeit auch noch Flexibilität an den Arbeitsorten erfordert", kaum noch Zeit für die Ausübung eines Ehrenamtes bleibt.

Umso größer war die Freude, als der Abteilungskommandant später mit Janis Fehr, Jens Junge, Stefan Reu sowie Daniel und Hannes Betsch fünf neue Kameraden aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Feuerwehrdienst übernehmen konnte.

Der Fahrzeug- und Gerätebestand befindet sich "in einem ordentlichen und weitgehend zeitgemäßen Stand" wie Bruckner vor dem Hintergrund der im vergangenen Jahr getätigten Beschaffungen berichtete. Für das Jahr 2010 stellte Bruckner die Auslieferung des neuen Einsatzleitwagen ELW 1 für in Aussicht. Gleichzeitig wies er aber auf die erforderliche Beschaffung der noch ausstehenden Einsatzjacken und -hosen hin. Auch die Elektroinstallation und der Waschbereich im Feuerwehrhaus bedürfen einer dringenden Sanierung.

Nach 20 Jahren Führungsverantwortung steht Jürgen Bruckner nicht mehr als Abteilungskommandant zur Verfügung. Die Neuwahl versprach spannend zu werden: Weder Torsten Grabarits mit 30 Stimmen noch Joachim Schwab mit 33 Stimmen konnten aber den ersten Wahlgang mit der erforderlichen absoluten Mehrheit um den Posten des Abteilungskommandanten für sich entscheiden. Bei der Wahl des Stellvertreters entfielen auf Michael Eger 14, auf den Amtsinhaber Bernhard Kurz 23 und auf Peter Lämmle 27 Stimmen, was ebenfalls einen zweiten Wahlgang erforderlich machte. Diesen konnten schließlich Grabarits mit 30 vor Schwab mit 29 Stimmen und Kurz mit 33 vor Lämmle mit 25 Stimmen für sich entscheiden.

Beeindruckt zeigte sich der stellvertretende Amtsleiter Wolfgang Schiele in seinem Grußwort über die von der Freiwilligen Feuerwehr ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden, die nach der Rechnung von Abteilungskommandant Bruckner wieder rund 25.000 Stunden betrugen.

Allen Feuerwehrangehörigen sprach er seinen Dank für den geleisteten Einsatz aus. Er berichtete auch, dass trotz Finanzkrise seitens der Stadt hohe finanzielle Investitionen zur Sicherung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr durchgeführt wurden.

Bevor der neue Vorsitzende des Kreisfeuerwehrbands Rems-Murr Georg Spinner Jürgen Bruckner für sein langjähriges und beispielhaftes Engagement mit dem Ehrenzeichen in Silber würdigte, beglückwünschte er die Feuerwehrabteilung zu der Möglichkeit einer "echten Wahl" und wünschte der neugewählten Führung, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Abschließend würdigte auch Bernhard Kurz den scheidenden Abteilungskommandanten Bruckner und zählte die Meilensteine dessen langer Feuerwehrlaufbahn auf. Zur Erinnerung überreichte er ihm ein Geschenk der Abteilung und dankte Marlies Bruckner mit einem Blumenstrauß für ihr Verständnis und stete Präsenz an der Seite ihres Mannes.

Beförderungen

Zum Feuerwehrmann wurden Patrick Bellon und Alexander Ferchenbauer befördert. Steffen Lindauer, Michael Schmid und Markus Schöne wurden zum Oberfeuerwehrmann befördert. Zum Oberlöschmeister wurden Ralf Blumenstock, Dieter Kalischko und Jens Schroeder befördert. Michael Eger wurde zum Hauptlöschmeister befördert.

Ehrungen

Das Ehrenzeichen in Silber des Kreisfeuerwehrverbandes Rems-Murr wurde an Jürgen Bruckner verliehen. Mit dem Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg in Silber wurden für 25-jährige Tätigkeit in der Feuerwehr Dieter Kalischko und Marcus Wollenberg ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Silber der Landesjugendfeuerwehren in Baden-Württemberg wurde für seine langjährige qualifizierte Jugendarbeit an Roland Wörner verliehen. Mit der Ehrennadel in Silber der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände e.V. für 20-jährige aktive Tätigkeit im Spielmannszug wurde Peter Lämmle ausgezeichnet.