Stadtnachricht

Keine neuen Kredite und Schulden in 2014


(mk) - Jedes Jahr versammelt sich beim Neujahrsempfang der Stadt Schorndorf in der Barbara-Künkelin-Halle eine große Schar von BürgerInnen der Daimlerstadt. Unter ihnen viele VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft. Rund 900 Schorndorfer konnten OB Klopfer und Gattin Anni per Handschlag Abend begrüßen.
Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von Cordelia Hanus, Gesangslehrerin an der Jugendmusikschule, am Flügel begleitet von Kirchendekanatsmusiker Ulrich Klemm. Die ausgebildete Sopranistin ist auch auf den großen Bühnen der Welt zu Hause. Eine Vielzahl von Schorndorfern kennen die stimmgewaltige 44-Jährige sicher noch von den Auftritten mit dem von Ihr geleiteten Chor „Facciamo Cosi“ bei der Klassiknacht 2013.

OB Matthias Klopfer

OB Matthias Klopfer ließ in seiner Rede das vergangene Jahr Revue passieren, wagte aber auch einen Blick in die Zukunft - in das Jahr 2014.
Im vergangenen Jahr habe man die gute wirtschaftliche Lage genutzt, daher habe die Stadt 2014 keine Schulden, müsse keine neuen Kredite aufnehmen und verfüge über eine Rücklage von 10 Millionen. Auch 2014 sei ein gutes Gewerbe- und Einkommenssteueraufkommen zu erwarten.

Weitreichende, auch in finanzieller Hinsicht schwerwiegende Entscheidungen seien 2013 im Gemeinderat auf dem Gebiet der Schulentwicklung gefallen. Neben dem Bau einer Mensa im Schulzentrum Grauhalde für rund 4,3 Millionen, gelte es aber einen noch größeren finanziellen Brocken zu stemmen: den Neubau des Burg-Gymnasiums mit circa 20 Millionen Euro.

Das neue Kinderhaus in Miedelsbach wurde eröffnet. Dort sind 85 Plätze vorhanden, davon sind 10 für Unter-3-Jährige reserviert. Eine gute Kinderbetreuung und die frühe Förderung gehöre zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben, betonte Klopfer. Wenn im Gesundheitszentrum die neue Kindertagesstätte errichtet und der Kindi St. Markus neu und deutlich größer gebaut werde, sei man auf einem guten Weg, die Betreuungssituation weiter zu verbessern.

Zwar habe es 2013 wieder mehr als 300 Geburten gegeben, aber der Trend zu weniger Kinder hält an. Dies wirke sich unmittelbar nicht nur auf die Kindergärten, sondern auch auf die Grundschulen aus. Gemeinsamer Unterricht von Erst- und Zweitklässlern, vielleicht auch von Dritt- und Viertklässlern werde mittelfristig in Oberberken und Schornbach notwendig sein. Es gelte aber weiterhin: Kurze Beine, kurze Wege. Die Grundschulen in Weiler, Haubersbronn, Miedelsbach, Schornbach und Oberberken sollen deshalb erhalten bleiben.
Das Hochwasser Ende Mai habe wieder gezeigt, wie wichtig der Hochwasserschutz sei. Deshalb müsse man den Bau der Rückhaltebecken in Plüderhausen und Urbach einem Investitionsvolumen von 30 Millionen zügig vorantreiben.

Eine Vielzahl von Vorhaben werde auch 2014 wieder umgesetzt: Baustart für das Verwaltungs- und Kita-Gebäude am Krankenhaus, Erschließung des Baugebiets Ellenberg II, die Planungen für das Baugebiet Straßenäcker gehen weiter, Fortschreibung Radwegekonzept, Dorfladen Schlichten, freies W-LAN in der Innenstadt, die Arbeiten für die IKG 2019 laufen auf Hochtouren und mit Neubau des Sport- und Vereinszentrums der SG wird begonnen.

Auch 2014 würden wieder mehrere Veranstaltungen an die Schorndorfs wechselvolle Geschichte erinnern. Gemeinsam mit Fellbach, Waiblingen und Weinstadt habe man eine Veranstaltungsreihe zum „Armen Konrad“, dem Bauernaufstand aus dem Jahre 1514, auf die Beine gestellt. Der Aufstand wurde durch ein Blutgericht des Herzogs in Schorndorf beendet. Mit einer Ausstellung im Stadtmuseum und Vorträgen werde an den Ausbruch des I. Weltkriegs vor 100 Jahren, mit einem Vortrag an den 70. Jahrestags des „Dramas von Tulle“ erinnert, bei dem Nationalsozialisten in unserer französischen Partnerstadt am 9. Juni 1944 insgesamt 99 Zivilisten an Straßenlaternen erhängten.
Daneben würde mit 10 Jahre Galerie für Kunst und Technik, dem 20-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Bury, 25 Jahre Kulturgruppe Oberberken, 750 Jahre Schornbach, 30 Jahre Barbara-Künkelin-Preis und 10 Jahre Tafelladen noch eine ganze Reihe weiterer Jubiläen gefeiert.

Mit den Kommunalwahlen, an denen die 16-jährigen MitbürgerInnen erstmals teilnehmen dürfen, der Europawahl und der OB-Wahl würden die Schorndorfer 2014 gleich mehrfach zur Urne „gebeten“