Stadtnachricht

Politik im Rathaus: Stadträtinnen und Stadträte haben das Wort
Heute: SPD-Fraktion


Vom Lago blamabile zum Giardino popoli - über den Prozess der Verwandlung

Was sich derzeit auf dem Stadthallensee-Gelände als ockerfarbene Mondlandschaft präsentiert - ein gewaltiger Krater in Form eines überdimensionalen Wassertropfens wird sich bald zum Bürger-Garten verwandeln und veredeln.

Wasserspinnen huschen auf unsichtbaren Beinchen über die gekräuselte Seefläche. Schilflaub lispelt am Ufer. Zwischen schwimmenden Blätterfeldern glühen Wasserrosen. Auf bequemen Uferbänken beobachten Mütter und Großeltern Kinder beim selbstvergessenen Matschen und Burgbauen auf der Sandspielfläche.

Die Größeren schicken einen Enter-Ruf vom Bug des Piratenschiffes. Von Bürgern gestiftete Bäume gliedern den Park und schaffen in Verbindung mit einem Wegenetz lauschige Ruhezonen zum Verweilen, Betrachten, Lesen.

Im südwestlichen Bereich haben sich Jugendliche auf dem kleinen Bolzplatz zu einem spontanen Spiel getroffen: das ist jetzt "ihr" Platz. Doch bis dahin muss noch viel gearbeitet werden.

Im Technischen Ausschuss wurden in einem konstruktiven und ergebnisorientierten Beratungsgespräch die Grundpositionen und Eckpunkte dieser Ausführungsarbeiten gelegt.

Neben den notwendigen Infrastrukturarbeiten, die über öffentliche Vergabe an Fachfirmen ausgeführt werden müssen, sollen aber auch Eigenleistungen erbracht werden, die in zweierlei Richtung sinnvoll sind: in gemeinsamer aktiver Arbeit entsteht etwas und wir reduzieren merkbar Kosten.

Bei dieser "Bürgerwerkstatt" können verschiedenste Bevölkerungsgruppen dabei sein: Projektgruppen an Schulen, NABU, THW, Aktive Senioren, Spielplatzverein, Mitglieder des Jugendgemeinderates und Fraktionen des Gemeinderates sowie auch von Streetworkern betreute Jugendliche.

Vielleicht gelingt es sogar, dass sich einzelne Anwohner als "Paten" für Spielbereiche gewinnen lassen. Das wäre ein weiterer Schritt in Richtung lebenswerte und familienfreundliche Stadtgemeinschaft!

Wenn mit dem Rosenduft dann da und dort auch helles Kinderlachen oder Ausrufe der Lebenslust zu den Anwohnern herüberwehen, gelingt es vielleicht, diese akustischen Signale nicht als "Krach" aufzufassen, sondern als "Zukunftsmusik", wie Bundespräsident Köhler bei der Neujahrsansprache zum Thema "Spielplatzgeräusche" formulierte. Dr. Frieder Stöckle