Stadtnachricht

Politik im Rathaus: Bündnis 90/Die Grünen


In Weiler bewegt sich etwas...

Wilhelm Pesch: 1. Verkehr: Viele Einzelprobleme im Verkehrsbereich in unserem Stadtteil führten dazu, die Frage nach einem Gesamtkonzept zu stellen. Im Jahr 2010 haben der BUND und die Fraktion von BÜNDNIS 90/Die Grünen den Stuttgarter Verkehrsplaner Link beauftragt, ein nachhaltiges Gutachten zu erstellen, das allen Verkehrsarten gerecht wird. Beim Busverkehr wird empfohlen, dass nach wie vor alle Bereiche des Ortes bedient werden. Um die Anwohner der Pfarrstraße zu entlasten ist der Bus in Einbahnrichtung über die Pfarr-, Im Schöllerfeld, Ring- und Kelterstraße zu führen. FußgängerInnen bewegen sich nach wie vor unter Gefahr auf den Gehwegen in der Ortsdurchfahrt. Durch einfaches Anbringen von flexiblen Sperrpfosten würde ein Befahren der Gehwege erschwert bzw. verhindert. Vorgeschlagen wurde auch eine Einbahnstraßenregelung in der Ortsdurchfahrt Winterbacher-/Schorndorfer Straße und in der Stettiner Straße. Die Vorteile wären breitere Gehwege und zusätzliche Stellplätze für Anwohner und Läden. Beim Fußgängerverkehr werden sichere Verbindungen insbesondere für Kinder und ältere Menschen vorgeschlagen, die zu Kindergärten, Schule, Kirchen und öffentlichen Einrichtungen führen. So könnten die Fahrten des "Elterntaxis eingeschränkt werden. Bemängelt wird der nicht barrierefreie Zugang zur S-Bahn, der immer wieder verschoben wurde. Als zusätzliches Angebot für RadfahrerInnen sollten im Bahnhofsbereich Radboxen vorgehalten werden. Sie schützen die Räder vor Diebstahl. Zerstörung und Witterung. Auch werden Überlegungen angestellt,  wo und wie verkehrsberuhigte Bereiche eingerichtet werden können. Einen Schritt weiter geht das Konzept "Shared Space", also der Widmung von Verkehrsflächen, auf denen alle Verkehrsteilnehmer Rücksicht aufeinander nehmen und gleichberechtigt sind. Keine Empfehlung kommt vom Verkehrsplaner für den Ausbau der Ringstraße bis zur Badstraße/ Winterbacher Straße. Als Nachteile werden genannt: Zusätzlicher Straßenbau mit hohen Kosten und Flächenversiegelung, zusätzliche Belastung der Anwohner Ring- und Badstraße sowie Beeinträchtigung des Freibades, stärkere Zerschneidung zwischen Wohngebiet und südlich angrenzende Freiflächen.

2. Ortsmitte: Im historischen Ortskern ist geplant, die aus dem 17. Jahrhundert stammende denkmalgeschützte "Traube" abzureißen und eine Seniorenwohnanlage zu errichten. Dazu die Frage eines renommierten Architekten: Wohin zieht es uns im Urlaub, wenn wir eine Stadt oder Ort besuchen? Richtig, ins Zentrum, dort wo die ältesten Gebäude stehen. Uns fasziniert die Baukunst, wir fragen nach der Baugeschichte. In Weiler haben wir nicht mehr viele historische Gebäude. Diesen wenigen sollten wir mit Hochachtung begegnen und sie erhalten und pflegen. Die Verpflichtung zur Erhaltung, Modernisierung und Revitalisierung unserer Ortskerne muss Allgemeingut sein. Im Übrigen sind von der Denkmalbehörde - die demnächst ihre endgültige Entscheidung hinsichtlich Denkmalschutz, Zuschüssen und Ensembleschutz fällt - nicht unerhebliche Zuschüsse zu erwarten. Und wenn wir einmal unseren Blick nach Winterbach richten: Dort sieht frau/man wie es auch anders gehen kann: Historische Bausubstanz beziehungsweise Fachwerkhäuser werden erhalten und fachgerecht saniert, mit neuer Bausubstanz ergänzt. Und eine Nutzung heißt altengerechtes Wohnen.