Stadtnachricht

Rathaus zeitweilig in närrischer Hand


OB Klopfer und EBM Reingruber

Im Rathaus am Marktplatz ist es ganz ohne demokratische Wahl zeitweilig zum Machtwechsel gekommen. Am "Schmutzigen Donnerstag" stürmten die Schorndorfer Hexen mit Geschrei und gar grimmig dreinblickend hinauf in den ersten Stock. Dort wurden die geschickt als Hexen verkleideten Rathaus-Oberen Klopfer und Reingruber trotz perfekter Maskerade rasch als "Regierende" identifiziert.

Oberbürgermeister und EBM leisteten mit ihren Besen zwar kurzfristig Widerstand - aber letztendlich hatten sie keine Chance gegen die anrennende "echte" Hexenbande. Zu groß war deren Übermacht. Sie übernahmen das Kommando und führten die beiden "Gefangenen" hinaus auf den Marktplatz.

Dort empfing sie bei ziemlich eisigen Temperaturen die Guggamusik aus Winnenden, kurz "Querköpf" genannt. Die bunt geschminkten Musikanten hauten mächtig auf die Pauke und brachten die zunächst etwas zaghaft hinter der Absperrung stehenden Zuschauer zum Schunkeln. Dann flogen die Köpfe alle in eine Richtung. Um die Ecke kam eine gar düster wirkende Bande langhaariger Gorillas, alle dunkel gekleidet und mit schwarzen Masken vermummt. Die Hexen brauchten indes keinen Überfall befürchten. Hinter den Masken steckten Baubürgermeister Andreas Stanicki und seine Amtsleiter, verstärkt vom Prüfungsamts- und Baubetriebshofleiter. Sie alle erwiesen sich sogar ziemlich folgsam. Mit ihren gar nicht so ganz elastischen Beinen folgten sie der Aufforderung, die eleganten Figuren der jungen Damen von der Tanzgarde (1. SMTV) nachzumachen. Sie gaben sich alle Mühe.

Diese machte sich auch Oberhexe Steffi Scheirich, die von der Rathaus-Treppe aus den Stadtoberen die Leviten verlas. Diesmal musste sie gleich den Dreck von zwei Jahren wegkehren, weil ihr Willi ("den mir scho arg vermissa") vergangenes Jahr die Bühne des Lebens verlassen musste.

Keinerlei Sorgen machen sich die Hexen um die Finanzkrise, schließlich haben sie ja ihre eigene Währung. Zufrieden sind sie offensichtlich mit dem neuen Bad, wo das Geld gut angelegt sei: "So schee, em Whirlpool hocka, end Sauna neistracka/vielleicht knetet no an schicker Masseur dr Nacka." Bei der Weihnachtskapp auf dem Rathaus-Türmchen schlägt die Hexen-Meinung um. Steffis Urteil ist eindeutig: s Geld isch nausgschmissas, ond koi Spur schee. Diesen Zaster hätte sie gerne für einen anderen Zweck eingesetzt, aber: Jetzt isch’s au egal, weg isch weg. Dann ist da noch das Rätsel, was im neuen Pfauen gekocht wird. "Ob des wohl besser isch als onser Hexakich?" fragt besorgt Steffi und räumt ein, dass Hexen halt a bissle schleckich send.

Und was wird wohl erst im Postturm passieren, der bestimmt als "neuer Klopfer-Tower" bekannt werde? Bestimmt werde es dort recht fein zugehen. Die Rathaus-Mannschaft durfte da schon mal ihre Vorstellung von Kreativität zeigen und einen Tisch für die Sky-Lounge eindecken sowie Cocktails mixen. Für einen Stern würde es zwar nicht reichen, aber für den Hausgebrauch geht es allemal.