Stadtnachricht

Schulfruchtprogramm läuft auch in Schorndorf


Um Kinder möglichst früh an ein gesundheitsförderndes Ernährungsverhalten heranzuführen und ihnen zu vermitteln, dass Obst und Gemüse nicht nur gesund ist, sondern auch lecker schmeckt, hat die Europäische Union für Schulen, Kitas und Kindergärten bereits für das Schul- beziehungsweise Kindergartenjahr 2013/14 ein "Schulfrucht-Programm" aufgelegt. In den Kindergärten "Kohläcker-Ghai" in Haubersbronn und "Hinter dem Zaun" im Stadtteil Weiler wird dieses Programm seit Anfang April umgesetzt. Die beiden städtischen Kindergärten haben rechtzeitig einen Antrag gestellt und wurden in das Programm mit aufgenommen.

Schulfrucht

Saisonales Obst

Jeden Montagvormittag kommt Martina Fauth vom Obstanbau Czycholl aus Weinstadt und bringt den Jungen und Mädchen im Kindi "Hinter dem Zaun" zwei Steigen mit saisonalem Obst. Diese Woche waren es Kirschen und Zwetschgen. Die Menge des Obstes ist so bemessen, dass jedes Kind 100 Gramm Früchte erhält. In der Erdbeer-Zeit gab es natürlich in der Hauptsache diese süße rote Frucht, die man im Remstal eher unter dem Namen Brestling kennt.

Der sechsjährige Emil kennt sogar den Namen des EU-Programms und erzählt, wie gut der Apfelkuchen geschmeckt hat, den ihnen ihre Erzieherin Ramona Höppe neulich gebacken hat. "Wenn wir Erzieherinnen aus den Äpfeln Schnitze machen, sind die in null Komma nix weggefuttert", bericht Aline Hees, die sich gemeinsam mit Ramona Höppe um das Schulfrucht-Programm kümmert. Auch die Himbeermilch letztens sei einfach lecker gewesen, betont die ebenfalls sechsjährige Natalie. Der gleichaltrige Felix ist bestens informiert, er erklärte den anderen, dass im Obst ganz viele wichtige Vitamine drin sind, welche die Menschen für ihre Gesundheit bräuchten, das habe ihm seine Mutter gesagt.

Neben dem direkten Effekt "gesunde Ernährung der Kinder", soll mit dem Programm auch dem rückläufigen Obst- und Gemüseverzehr entgegengewirkt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, stellt die EU ihren Mitgliedsstaaten jährlich 90 Millionen Euro (150 Millionen Euro ab dem Schuljahr 2014/2015) zur Kofinanzierung von Obst- und Gemüselieferungen an vorschulische und schulische Einrichtungen zur Verfügung. Damit können etwa 50 Prozent der Kosten abgedeckt werden. Baden-Württemberg nutzt die Chancen, die das Programm bietet. Unter Federführung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz wurden die Voraussetzungen für die Programmdurchführung geschaffen.

Im Land Baden-Württemberg stehen jährlich mindestens zwei Millionen Euro (im Schuljahr 2014/2015 voraussichtlich mehr als drei Millionen Euro) für Obst- und Gemüsemahlzeiten zur Verfügung. Leider kann das Land allerdings nicht für die notwendige Kofinanzierung einstehen. Das heißt, 50 Prozent der Kosten müssen von Dritten getragen werden. Dies können zum Beispiel Schulträger, Fördervereine, Eltern oder Sponsoren sein. In der Daimlerstadt sind die Metzgerei Winter, Bühler Abbruch und Dusyma die Sponsoren des Schulfrucht-Programms.

Erfolgsgaranten

Erzeuger, Einzelhändler, Großmärkte oder andere Vermarktungseinrichtungen sind als Lieferanten die Garanten für den Erfolg dieses Programms. In Baden-Württemberg nehmen aktuell 118 Lieferanten am Schulfrucht-Programm teil, davon sind 23 Bio-Lieferanten. Da all diese Lieferanten in der Regel den EU-Zuschuss beantragen, ist ihre Anerkennung durch das Regierungspräsidium in Tübingen notwendig.