Stadtnachricht

Mütter klagen über zu wenig Hortplätze


Die Bürgerfragestunde zu Beginn der letzten Gemeinderatssitzung dauerte mit kurzweiliger Unterbrechung der Schorndorfer Hexen (Schorndorf Aktuell berichtete) rund 60 Minuten. Mehrere Mütter beklagten die nach ihrer Meinung viel zu wenigen Hortplätze in der Stadt. So kämen beispielsweise 16 Mädchen und Buben aus der Kita im Herbst in die Schule. Sechs davon würden von nur einem Elternteil erzogen. Bisher war es üblich, dass diese nachmittags im Kita-Hort betreut wurden. Dort stehen aufgrund der großen Nachfrage in den letzten Jahren aber nur vier Hortplätze zur Verfügung, für weitere fünf ist eine Genehmigung der Aufsichtsbehörde beantragt.

OB Matthias Klopfer versicherte, dieses Thema sehr ernst zu nehmen. Klar sei, dass es in der Kernstadt Defizite gebe und nicht alles befriedigend gelöst ist. Dennoch: "Wir versuchen, Stück für Stück besser zu werden." So habe man in den letzten Jahren zusätzlich zwei Millionen Euro in den Kindergartenbereich investiert. Nach dem kürzlich in Betrieb genommenen ehemaligen Forsthof, laufe nun für den Umbau des ehemaligen Forstamts die Planung. Dort können voraussichtlich im kommenden Jahr 40 bis 50 Plätze für ein- bis sechsjährige Kinder angeboten werden.

Das ins Auge gefasste neue Kinderhaus in Weiler lasse sich derzeit aus finanziellen Gründen nicht realisieren. Weil die Kinderzahlen in den kommenden Jahren zurückgehen, müsse man aufpassen, dass nicht zuviel gebaut werde. Auch in Zukunft werde man es nicht schaffen, allen Eltern die optimale Lösung zu bieten. Dies unterstrich EBM Horst Reingruber als zuständiger Dezernent: "Das Alter der Kinder ist das entscheidende Aufnahmekriterium. Das wird so bleiben."

Zugesichert hat OB Klopfer einen Hort-Platz in der Kita für Kinder alleinerziehender Elternteile. Dies lasse sich realisieren, sobald die Genehmigung für die Erweiterung im laufe des nächsten Monats eingehe.

Ansonsten empfahl er den Eltern dringend, sich in der Keplerschule umzusehen. Dort wird die Ganztagesbetreuung (wie im Kita-Hort) angeboten, allerdings derzeit noch nicht während der Schulferien. Das Stadtoberhaupt: "Eine zu 90 Prozent funktionierende Lösung ist besser als gar keine." Zudem hätten mehrere Vereine und Organisationen in der Stadt eine umfangreiche Ferienbetreuung im Programm.

Er sicherte den Müttern zu, diese individuellen Angebote abzufragen und aufzulisten. Nicht vorstellen kann sich das Stadtoberhaupt, den geforderten Fahrdienst zur Mittagsbetreuung in der Keplerschule einzurichten. Die Mädchen und Buben müssten schließlich auch ohne Sonderbusse in die Kita kommen.