Stadtnachricht

Gemeinderat fasst Aufstellungsbeschluss


(jab) - Um die Einwohnerzahl zu halten, müssen laut der demografischen Entwicklung auch in Schorndorf gelegentlich neue Baugebiete ausgewiesen werden. Da die Wohnfläche pro Person ständig zunimmt, entspricht dies auch der realen Nachfrage. Bei sinkenden Einwohnerzahlen steigen beispielsweise Wasserzins und Abwassergebühr an, weil die Grundkosten von weniger Menschen bezahlt werden müssen.

Der Gemeinderat hat jetzt den Aufstellungsbeschluss für zwei Bebauungspläne gefasst. Damit werden die Voraussetzungen zum Bau von gut 100 Wohneinheiten in den Ortschaften Weiler und Haubersbronn geschaffen.

Seit rund zehn Jahren beschäftigen sich die Gremien mit dem Baugebiet "Schölleräcker". Es wurde verhandelt und umgeplant. Ziel und Zweck ist eine Arrondierung der Wohnbauflächen im westlichen Ortsrandbereich von Weiler. Aufgrund der optimalen Ausrichtung des Plangebiets wird angestrebt, dass die künftigen Wohnhäuser als Niedrigenergie- beziehungsweise Passivhäuser ausgeführt werden können. Sonnenkollektoren und Solarzellen sind generell zulässig. Auf dem rund 4,5 Hektar großen Gelände haben 70 Wohneinheiten Platz. Für jede müssen die Bauherren mindestens zwei Kfz-Stellplätze anlegen. Zulässig sind Einzel- und Doppelhäuser ebenso wie in den zwei südlichen Bauzeilen auch Häusergruppen.

Diese Festsetzungen einschließlich der offenen Bauweise lassen Stadtplanungsamtsleiter Manfred Beier geradezu schwärmerische Töne anschlagen: "Wir ermöglichen hier ein Premium-Neubaugebiet." Die Erschließung hat mit gut einer Million Euro ihren Preis. Ein Großteil der Kosten kann jedoch über die Erschließungsbeiträge refinanziert werden.

Mit 3,3 Hektar Fläche fällt der Bebauungsplan "Dorfwiesen" in Haubersbronn etwas kleiner aus. Die bislang unbebaute Fläche in zentraler Lage zwischen Wieslauftalbahn und Wieslauf reicht zum Bau von 30 bis 40 Wohneinheiten.

Wegen des dortigen Wiesel-Haltepunkts gilt die Lage als verkehrsgünstig. Die Anbindung an das bestehende öffentliche Verkehrsnetz erfordert laut Manfred Beier allerdings auch Änderungen am bestehenden Bahnübergang an der Miedelsbacher Straße. Ebenso wird das bisher nichtüberplante, bestehende Gewerbegebiet "An der Wieslauf" in die Planung einbezogen. Die Mehrheit des Gemeinderats entschied sich für mindestens 1,5 Stellplätze pro Wohnung.